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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter
Autoren: Jason Dark
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Sheila wollte den Hörer normal auflegen, es war ihr nicht möglich. Zuviel Schweiß hatte sich auf ihren Handflächen gesammelt und sie glatt gemacht. Der Hörer rutschte ihr aus der Hand und krachte auf den Apparat.
    Die Frau atmete tief durch. Sie zitterte. Es war Wahnsinn, aber das mußte sie durchstehen. Obwohl sie sich in ihrer eigenen Wohnung befand, kam ihr alles so fremd vor. Sie beugte sich nach vorn und preßte die Stirn gegen die Wand. Das gab ihr für einen Moment Ruhe. Und auch im Haus war es jetzt still. Keine Schreie mehr, kein Brüllen, keine Angst, die sie auffressen wollte.
    Zum Glück hatte sie John erreicht. Sie hätte nicht gewußt, was sie sonst hätte unternehmen sollen, denn was ihr und ihrem Mann passiert war, konnte man kaum erklären. Zumindest würde ein Fremder es so nicht abnehmen, wie es passiert war.
    Um Bill hatte sie Angst. Er war mit Perry Lane in das Gästezimmer gegangen, dann war das Fürchterliche geschehen, und sie wußte nur, daß ihr Mann bewußtlos war. Das hatte ihr Perry Lane gesagt, das hatte sie auch durch den schnellen Schlüssellochblick gesehen.
    Lane war zu einem Irren geworden und hatte getobt. Den genauen Grund dafür kannte Sheila nicht.
    Jedenfalls war es Bill nicht gelungen, ihn zu bändigen. Im Gegenteil, er hatte den kürzeren gezogen und war bewußtlos geschlagen worden.
    Sie hatte Bill liegen sehen, aber auch den anderen entdeckt. Noch immer wollte sie nicht so recht glauben, was sie da gesehen hatte. Perry Lane hatte sich verändert, sein Kopf war dunkel geworden.
    Er hatte seltsame Augen gehabt. Dann war ihr der weitere Blick genommen worden, weil Lane etwas vor das Schlüsselloch gehängt und dabei noch gelacht hatte, also hatte er auch Bescheid gewußt.
    Johnny Conolly war nicht im Haus. Er befand sich auf einer Klassenreise in einem österreichischen Skiort und würde erst in einer Woche zurückkehren.
    Hoffentlich leben wir dann noch, dachte Sheila, als sie sich wieder von der Wand abstützte. Sie legte den Kopf in den Nacken, schaute hoch gegen die Decke und atmete einige Male tief durch. Ihr wurde nicht direkt schwindlig, doch den Kreislauf merkte sie schon. Es kam alles zusammen. Das unnatürliche warme Wetter, dieser schreckliche Vorgang, die Sorge, um Bill, der in den Fall hineingeraten war, ohne zu ahnen, auf was er sich eingelassen hatte.
    Er kannte Perry Lane, der in seinem Verlag Reisebücher verlegte. Es waren meist Billigprodukte, die; er irgendwo in Asien herstellen ließ und sie immer als Sonderangebote an den Mann brachte.
    Daß es klappte, hatte er bewiesen, denn er war mittlerweile mehrfacher Millionär damit geworden.
    Bill hatte einige Male mit ihm Kontakt gehabt, als es um einige Lizenzen ging und auch alte Geschichten, die noch einmal verkauft werden sollten.
    Zu einer intensiven Geschäftsverbindung war es nie gekommen. Meist kamen die Männer mit dem Honorar nicht zurecht, denn Lane war sehr knauserig, da hatte Bill eben für andere geschrieben.
    Das hatte sich ändern sollen. Lane selbst war mit dem Friedensangebot gekommen, und Bill hatte ihn in seine Wohnung zu einem ersten Gespräch eingeladen.
    Daß es dem Verleger nicht um seine Bücher gegangen war, hatte Sheila sehr schnell bemerkt, denn plötzlich waren die schrecklichen Dinge geschehen.
    Eine regelrechte Verwandlung, eine Metamorphose des Schreckens, und das ohne einen ersichtlichen Grund. Sheila war es unmöglich, so etwas nachzuvollziehen, aber sie war mittlerweile der Meinung, daß sich Perry Lane möglicherweise durch Bill Hilfe erhofft hatte. Schließlich wußte er über ihn Bescheid, denn Bill war ein Mensch, der sich um Dinge kümmerte, die nicht gerade in gewisse Schubladen hineinpaßten. Wenn er Berichte oder Reportagen schrieb, dann über Phänomene, die oft als unbegreiflich hingestellt wurden, und wahrscheinlich hatte Perry Lane mit einem derartigen Phänomen Kontakt gehabt.
    Seit dem Anruf fühlte sich Sheila wieder etwas besser. John Sinclairs Stimme hatte ihr Mut gegeben. Sie kannte den Geisterjäger. Er würde so schnell wie möglich herkommen und sich um den Fall kümmern. Einmal war sie sogar in den Garten gegangen und hatte versucht, durch das Fenster in das Gästezimmer zu schauen.
    Es war nichts zu sehen gewesen. Jemand hatte den Vorhang zugezogen.
    Sie war wieder zurückgegangen und hatte mit dem Gedanken gespielt, sich eine sehr gefährliche Waffe zu holen. Es war die goldene Pistole, eine ultimative Waffe, die einen Schleim verschoß, der, wenn
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