Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
Autoren:
Vom Netzwerk:
der Armbeuge. Er handhabte das Sturmgewehr wie ein Profi. Möglicherweise unterschätzte ich ihn ja.
    »Dann los«, stieß ich hervor.
    Innerhalb weniger Minuten erreichten wir den Zaun, der über verschiedene Sicherheitsvorkehrungen verfügte. Es gab jedoch einen Weg, den die Erbauer nicht ausreichend abgesichert hatten. Inthavong und ich klappten die kleinen Spaten auf und schaufelten zügig die Erde unter dem Drahtzaun weg.
    Schon nach kurzer Zeit entstand ein breiter Streifen, sodass wir ohne Schwierigkeiten unter den Zaun hindurchkriechen konnten. Auf der anderen Seite blieben wir einen Moment bewegungslos am Boden liegen und warteten ab, ob wir möglicherweise doch einen Alarm ausgelöst hatten.
    »Weiter«, flüsterte ich.
    Da alles ruhig blieb, sprangen wir auf und hetzten geduckt hinüber zum Gebäude. Wir wussten nicht genau, mit wie vielen Gegnern wir es im Inneren zu tun bekommen würden. Daher sah unser Plan so aus, dass ich vorausging und jeden Widerstand mit Schüssen aus der Schrotflinte umgehend brechen sollte. Gleichzeitig war es die ideale Waffe, um Türen aufzuschießen. Für das langwierige Aufbrechen von Türschlössern fehlte uns die Zeit.
    »Gang ist frei«, meldete ich.
    Inthavong und ich trugen Headsets, damit wir uns verständigen konnten, ohne mit Funkgeräten hantieren zu müssen. Zwei nackte Glühbirnen erhellten den Gang ausreichend, sodass wir uns gut orientieren konnten. Es gab vier Türen im Gang, zwei auf der linken und eine auf der rechten Seite sowie eine am Ende des Flures.
    »Zuerst die Tür am Ende«, sagte ich.
    Inthavong blieb in der Nähe der Eingangstür stehen, während ich den Gang hinunterhastete. Nach einem kurzen Blick über die Schulter – der Gang lag immer noch friedlich da – drückte ich die Türklinke nieder und schaute in den Raum. Ich erkannte es als ein Lager, in dem sich niemand aufhielt.
    »Frei«, sagte ich nur.
    Jetzt konnten wir uns um die drei anderen Türen kümmern. Zuerst kamen die beiden auf der linken Gangseite an die Reihe, ohne dass wir Phil fanden. Blieb nur noch der dritte Raum auf der rechten Seite. Bisher hatte die gesamte Aktion keine drei Minuten gedauert und wir waren nicht aufgeflogen. Sollte uns die Glücksgöttin Fortuna an diesem Abend einmal zugeneigt sein?
    »Was zum Teufel soll das?«, brüllte Wong.
    Als ich vor Inthavong in den Raum sprang, wirbelte der Asiate herum und starrte uns fassungslos an. In seiner Hand hielt er ein Messer, an dessen Klinge Blut zu sehen war. Hinter ihm hing der gefesselte Phil mit nacktem Oberkörper auf einem schlichten Holzstuhl und sah mehr tot als lebendig aus. Überall war Blut an ihm. Nicht einmal beim Ausruf von Wong reagierte er, was mich extrem nervös machte. Kamen wir zu spät? Hatten wir doch zu lange gezögert?
    »Messer fallen lassen!«, brüllte ich.
    Hinter mir krachten Schüsse. Da ich das Rattern der Kalaschnikow erkannte, schaute ich nicht zurück. Für mich war Sam Wong der gefährlichste Gegner, den ich stoppen musste. Auf meine Anweisung hin drehte er sich mit einem gehässigen Lachen um, sodass mir keine Wahl blieb. Ich feuerte auf den Asiaten, dessen Körper hoffentlich alle Kugeln von Phil abhielt. Wong wurde nach hinten geschleudert und brach neben dem Stuhl zusammen.
    »Phil? Ich bin es, Jerry. Kannst du mich hören?«, fragte ich.
    Sam Wong war tot. Ich ließ seinen Leichnam achtlos liegen und kümmerte mich um meinen Partner. Meine Worte fanden Gehör, denn Phil hob mühsam das Kinn an und schaute mich aus rot unterlaufenden Augen an.
    »Schön, dass du es noch rechtzeitig geschafft hast«, raunte er.
    Phil lebte! Ich löste die Fesseln und half ihm auf die Beine. Inthavong trat auf die andere Seite, sodass wir ihn beide stützen konnten.
    »Kannst du alleine laufen?«, fragte ich.
    Da schüttelte Phil nur den Kopf und machte eine Geste, dass wir dringend von hier verschwinden sollten. Recht hatte er, denn die Schüsse musste man auch im Haupthaus gehört haben.
    ***
    Wir schafften es nicht. Kaum zog ich die Tür am Eingang auf, krachten die ersten Schüsse. Die Gangster aus dem Haupthaus waren schneller eingetroffen, als wir gehofft hatten.
    »Wir müssen uns hier verbarrikadieren«, sagte Inthavong.
    Ein Ausbruch mit dem schwer angeschlagenen Phil war völlig aussichtslos. Ich stimmte daher dem Vorschlag zu und wir legten Phil in einem der vorderen Räume ab. Mein Partner war halbwegs bei Bewusstsein und verlangte nach einer Waffe, mit der er sich schützen konnte. Es gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher