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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
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in der Zeit anstellten?
    »Wenn wir bei dem Versuch, Phil zu befreien, entdeckt werden, steht das restliche Vorhaben auf der Kippe«, sagte ich dennoch.
    Wir kamen nicht umhin, unsere Geduld auf eine harte Probe zu stellen. Ich benutzte das Iridium-Mobilfunkgerät, um mit der Einsatzleitung der Marines in Verbindung zu treten. Dort nannte ich meinen Namen und das Kennwort. Man sicherte mir zu, dass die beiden Hubschrauber kurz nach Einbruch der Dämmerung vor Ort sein würden. So lange mussten wir unsere Ungeduld zügeln und uns auf den Zugriff vorbereiten.
    ***
    Wohin diese Reise der Schmerzen ihn bringen würde, wusste Phil nur zu gut. Menschen wie Wong genossen die Qualen ihrer Opfer, doch am Ende wartete immer der Tod auf sie.
    »Sie wissen jetzt, wie sinnlos Ihr Schweigen ist. Geben Sie sich einen Ruck, Agent Decker. Sobald ich alles erfahren habe, mache ich es kurz und schmerzlos für Sie«, sagte Wong.
    Doch Phil konnte in den Augen, die wie schwarze Steine in den Augenhöhlen lagen, eine andere Botschaft lesen. Dieser Mann war ein wahrer Sadist und liebte es, anderen Menschen möglichst große Schmerzen zu bereiten. Selbst wenn Phil, was er keineswegs vorhatte, über die Ermittlungen alles ausplaudern würde, bestand keine echte Hoffnung. Sam Wong würde ihn bis zum bitteren Ende quälen, egal was immer er auch versprach. Er log und wollte sich augenscheinlich zusätzlich an der falschen Hoffnung seines Opfers weiden.
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen! Wenn Ihr Boss etwas erfahren will, soll er gefälligst selbst vorbeikommen«, erwiderte Phil.
    Seine Ablehnung wurde mit einem zufriedenen Nicken quittiert und Phil ahnte, dass alle Opfer Wongs höchstwahrscheinlich den gleichen Gesichtsausdruck kurz vor ihrem schrecklichen Tod gesehen hatten. Ihm musste etwas einfallen, um nicht auf die gleiche Weise aus dem Leben zu scheiden.
    »Ich habe damit gerechnet, dass Sie den starken Mann spielen möchten. Ihr Amerikaner seid so vorhersehbar und doch nur Maulhelden«, sagte Wong.
    Phil konnte schwere Schritte auf dem Gang vor der Tür hören. Vorhin hatte er angenommen, dass eine ganze Gruppe in sein Gefängnis kommen würde. Doch außer Wong und einem Aufpasser kam niemand. Die anderen Männer trugen offenbar schwere Gegenstände aus dem Haus, denn Phil vernahm angestrengtes Keuchen und laute Flüche.
    »Sie sollten sich besser konzentrieren, Agent Decker«, mahnte Wong.
    Phil war bei dem plötzlichen Schmerz zusammengezuckt und hatte nur mit größter Anstrengung einen Aufschrei unterdrücken können. Sam Wong war ein Meister mit der Klinge, wie der Schnitt über seinem rechten Handrücken bewies.
    »Sie sind ein bedauernswerter Mann, Wong. Vermutlich gehören Sie zu den Menschen in Hongkong, die weder von den Europäern noch von den Asiaten als einer der Ihren angesehen wird«, sagte Phil.
    Er riet einfach drauflos. Einige Dinge an dem Asiaten erinnerten Phil an Menschen aus Hongkong. Es waren Kleinigkeiten, die sich im Habitus, aber auch in der Kleidung ausdrückten. Wong wirkte innerlich zerrissen, und daraus schlussfolgerte Phil, dass er durch seine früheren Erlebnisse zu einem Sadisten geworden war.
    »Küchenpsychologie, Decker! Mit solchen Aussagen tun Sie sich keinen Gefallen«, zischte Wong.
    Die Worte von Phil zeigten Wirkung, und daher wusste er, wo er in den nächsten Minuten den Hebel ansetzen musste. Blieb noch der Aufpasser. Der Mann wirkte zwar gelangweilt, doch seine Ausstrahlung verriet den Berufssoldaten. Wenn Phil ihn überrumpeln wollte, musste ihm ein besonderer Trick einfallen.
    ***
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, als uns die Dunkelheit endlich umschloss. Inthavong und ich waren bereit, den gefährlichen Ausflug zu dem Gebäude am Zaun zu wagen. Doch es gab Schwierigkeiten mit den Hubschraubern der Marines. Die Verstärkung würde später als ausgemacht eintreffen und daher hatten wir uns zu einem waghalsigen Manöver entschieden. Phil musste umgehend befreit werden, solange er noch am Leben war.
    »Wir bleiben zusammen, Inthavong. Egal was da drin passiert, müssen wir aufeinander achtgeben«, sagte ich.
    Auch wenn er früher als Polizist tätig gewesen war, bezweifelte ich seine Erfahrung bei solchen Einsätzen. Was in New York und anderen Metropolen zum Alltagsgeschäft der Cops zählte, stellte in Vientiane sicherlich die Ausnahme dar. Inthavong nickte zustimmend und wirkte angenehm ruhig. Während ich mich für eine Pumpgun als Langwaffe entschieden hatte, hielt Inthavong ein AK-47 in
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