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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole
Autoren: Unbekannt
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Die Malische Mole
     
    Die SOL erreicht Wassermal - eine Begegnung am Rande der Galaxis
     
    von Arndt Ellmer
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Atlan - Der Arkonide nimmt an der geheimnisvollen LOTTERIE teil.  
    Mohodeh Kascha - Der letzte Kimbaner weiß mehr über Wassermal, als er preisgeben mag.  
    Icho Tolot - Der Haluter wird zum wichtigen Verbündeten bei der LOTTERIE.  
    Sfonoci - Der Graue Marlite ist für die Malische Mole verantwortlich.  
     
     
    1.
     
    Etwas über fünf Stunden ist es her, dass die Ereignisse um Tagira ihr Ende nahmen. Die Feste Tagirathem zieht hinaus in den Kosmos. Sershan hält sich in ihr auf. Als er sich mit Tagira vereinigte, überrollte eine euphorisierende Welle die SOL - und mir floss entscheidendes Wissen zu. Ich weiß nun, was ihm und dem Guten Geist von Wassermal bevorsteht. Aber welche Bedeutung der Vorgang für unseren Aufenthalt in Wassermal haben wird, kann ich höchstens erahnen.
    Wir werden es sehen. Der Datensatz, der übergangslos in SENECAS Speichern aufgetaucht ist, stammt ohne Zweifel vom Guten Geist von Wassermal. Er entscheidet darüber, wohin die Reise geht. Unser Ziel heißt GISTUNTEN-3.
    Dort bietet sich uns die Möglichkeit, an der LOTTERIE teilzunehmen.
    Meine Augen tränen. Die Anspannung der letzten Stunden und Tage entlädt sich. Die Niedergeschlagenheit, kurzzeitig überlagert von der mentalen Euphorie der Entität, weicht gesundem Misstrauen.
    Was erwartet uns? Ist wirklich alles friedlich, wie der letzte Kimbaner uns gegenüber seit Jahren beteuert? Es gibt keinen Grund, an ihm zu zweifeln, er hat seine positiven Seiten auch während des Fluges oft genug bewiesen, trotzdem bleiben die Bedenken. Lauert hinter der Maske der Freundlichkeit ein Gegner?
    Wir werden es erfahren. In wenigen Minuten oder erst viel später. Mein Misstrauen wächst, je näher das Flugziel rückt.
    Frieden ist ein ausgesprochen subjektives Empfinden. Es gibt Wesen und auch Völkerschaften, die ihre Vorstellung von Frieden und Glückseligkeit über den gesamten Lebensraum auszudehnen versuchen und dabei keineswegs friedliche Mittel einsetzen. Dem muss jeder in diesem Universum Rechnung tragen.
    Leichtsinn können wir uns nicht leisten.
     
    *
     
    „SENECA an Besatzung. In wenigen Augenblicken erreichen wir die Zielkoordinaten."
    Ich sah mich unauffällig um. Die letzten, halblaut geführten Gespräche verstummten. Fee Kellind zupfte ihre Uniformjacke zurecht. Myles Kantor kämpfte mit seiner Haarsträhne, die ihm bis fast zur Nasenwurzel reichte. Der Wissenschaftler strich sie ein halbes Dutzend Male zur Seite, aber immer wieder fiel sie zurück.
    Lediglich Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay ließen sich nichts von der Spannung anmerken, die sie erfüllte.
    Und natürlich Icho Tolot. Wie ein Fels in der Brandung stand der Haluter zwischen den Sesseln, die beiden Armpaare verschränkt und die drei rot glühenden Augen auf den Panorama-Holoschifm gerichtet.
    Und du?, stellte ich mir die Frage. Entscheide dich für Frieden oder Krieg!
    Wieder stand mir schmerzhaft die Entscheidung des Guten Geistes von Wassermal vor Augen. In mir steckte zu viel Kampf und Krieg. Deshalb hatte die seltsame Entität den Krieger Sershan mir vorgezogen. Als Verlierer war ich vom Schlachtfeld im Leerraum heimgekehrt.
    Verstohlen musterte ich mich in der spiegelnden Sensorfläche meines Terminals. Nein, so sah kein Verlierer aus.
    Narr!, meldete sich der Extrasinh. Es ging nicht um Sieg oder Niederlage, Wann begreifst du es endlich?
    Ich riss mich von den Gedanken los. Noch immer übten sie eine starke, autosuggestive Kraft auf mich aus. Kein Wunder, die Erlebnisse lagen nur wenige Stunden zurück.
    Viena Zakata schloss seine Checks der Ortungs- und Tastersysteme ab. Der Blick aus den hellblauen Augen des ehemaligen TLD-Agenten fraß sich förmlich an den Skalen der Anzeigegeräte fest.
    „Nichts", flüsterte er. „Da ist rein gar nichts, was auf Krieg und Unruhen hindeutet, alles Frieden.
    Ortungstechnisch liegt ein Hort der Glückseligkeit vor uns."
    Die Kommandantin wandte den Kopf nach rechts. Ihr Blick streifte den letzten Kimbaner. Anschließend blieb er auf mir ruhen.
    „Sicherheitsstufe Eins!", sagte sie leise. „Hat jemand Einwände?"
    Ich schüttelte fast unmerklich den Kopf. Der Schutz des Schiffes und seiner Bewohner hatte Vorrang vor allen anderen Erwägungen.
    Mohodeh Kascha erhob sich mit einer fließenden Bewegung. „Ja, ich! Ihr irrt euch tatsächlich. Und Viena
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