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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole
Autoren: Unbekannt
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offen."
    Ich setzte zu einer Antwort an, aber mein Extrasinn bremste mich.
    Lass ihn! Seine Euphorie hilft ihm, die LOTTERIE erfolgreich zu absolvieren. Was immer darunter zu verstehen ist.
    Der letzte Kimbaner wusste auf jeden Fall, worum es sich handelte. Aber er rückte noch immer nicht damit heraus. In den Jahren an Bord der SOL war er viel umgänglicher geworden, hatte gar mit Menschen auf freundschaftlicher Ebene verkehrt, aber einen Großteil seiner Eigenbrötelei hatte er nicht abgelegt.
    Als dem letzten Überlebenden seines Volkes war es ihm vermutlich gar nicht möglich.
     
    *
     
    Die binäre Präferenz meldete den Anflug der Blau-Zwölf-Container. Wie an einem Fadem aufgereiht überquerten sie die Bahn des 22. Planeten und leiteten das Bremsmanöver ein. Der Schlepper schickte das Bereitschaftssignal.
    Sfonoci aktivierte den Peilstrahl. Der Automat holte die Kolonne in einem weiten Bogen über der Zabaroo-Alzo heran. Die riesigen Behälter mit ihren Ketten aus Positionslichtern und beleuchteten Ladeluken bildeten eine Abwechslung im eintönigen Alltag des Kommens und Gehens rund um GISTUNTEN-3.
    Der Graue Marlite dirigierte sie an ihre vorbestimmten Positionen in der Nähe der Kommandokugel. Die Container vom zwölften Planeten Asantho brachten Nahrungsgrundstoffe, aber auch Stahllegierungen und Versorgungsgüter wie Klimaanlagen, Energiespeicher und andere Ersatzteile. Zwei der Container dienten dem Transport von Wasser, der wichtigsten Substanz überhaupt. 14 der 22 Planeten arbeiteten ununterbrochen für die Versorgung der Zabaroo-Alzo sowie der inzwischen 680 Raumschiffe.
    Die Erzeugung der benötigten Güter war kein Problem. Schwierigkeiten taten sich vielmehr in der Koordination und Belieferung auf. Dieser logistische Teil nahm den größten Teil von Sfonocis Arbeit in Anspruch. Der Graue Marlite war dann nicht so sehr Offizier, sondern einer der führenden Ökonomen des Stijssen-Systems.
    Die Ladelisten erschienen auf dem Bildschirm. Er ging sie durch, verglich sie mit den Bestellungen. Alles war da. Die Koordinatoren und Lademeister auf Asantho hatten ganze Arbeit geleistet. Sfonoci erwartete es nicht anders. Sie arbeiteten nach seinen Vorgaben, Fehler führten automatisch zur Reduzierung ihres Anteils am Überschuss.
    Der Graue Marlite gab die Ladelisten frei. Die binäre Präferenz schickte sie.an alle Verteilstellen. Dort ordneten Kontrolleure sie den Bestellungen zu. Sekunden später eilten die Funkbotschaften ins All hinaus. Die Eigner der Schiffe erhielten Nachricht, dass die bestellten Güter eingetroffen waren.
    Sfonoci richtete seine Aufmerksamkeit auf die knapp über zweihundert Schiffe weiter draußen im All. In Ortungsweite vom Stijssen-System warteten sie ab.
    Die Regeln der LOTTERIE besagten, dass Verlierer die Zabaroo-Alzo umgehend zu verlassen hatten. Sie durften frühestens im übernächsten Jahr wieder ihr Glück versuchen. Namen und Daten der Teilnehmer standen in den Datenbänken von GISTUNTEN-3 gespeichert. Zwischen den 54 Alzos gab es einen permanenten Austausch dieser relevanten Informationen.
    Würde man die Abgewiesenen nicht so abwehren, verstopften die Weltraumbahnhöfe bald mit Schiffen, die zwei Jahre abwarteten. Die Verlierer nahmen Neuankömmlingen die Plätze weg. Das Chaos im All über GISTUNTEN-3 und den 53 anderen Weltraumbahnhöfen wäre so vorprogrammiert.
    Dass es nicht so weit kam, dazu trug neben dieser „Abwehr" auch die Gebührenordnung bei. Nur wer die horrenden Liegegebühren und Eintrittsgelder bezahlen konnte, durfte in der Nähe der Alzo bleiben und gar mit dem Schiff oder einem Beiboot anlegen.
    Sfonoci hätte die Verlierer am liebsten davongejagt. Aber dort draußen, außerhalb des Hoheitsgebiets der Völker dieser Galaxis, besaß er kein Recht dazu. Aus Gründen der Menschlichkeit duldete er sogar, dass solche Schiffe immer wieder nach GISTUNTEN-3 kamen und Versorgungsgüter kauften. Zumindest so lange, wie die Insassen die von ihm diktierten Preise zahlen konnten.
    Wie zufällig streifte sein Blick wieder die SOL. Er versuchte, sie nach den Gesichtspunkten der Finanzkraft und der Lagerkapazität einzuschätzen. Bildeten die zwei Kugeln und der Zylinder eine Versorgungseinheit oder funktionierten sie getrennt? Oder beides?
    Wenn der Kommandant nach verlorener Teilnahme an der LOTTERIE auf den Gedanken kam, GISTUNTEN-3 zu belagern, wie sollten die Grauen Marliten darauf reagieren?
    Das in seiner Größe und seiner schlichten Form beeindruckende
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