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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
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Söldners ausgestattet war, konnte Steenburg kaum noch entkommen.
    »Wo kam das denn her?«, fragte ein Corporal.
    Der Marine und ich schauten gleichermaßen irritiert zum Haus hinüber. Es hatte wie der Hilferuf eines Menschen geklungen und kam aus dem Westflügel, der lichterloh brannte. Bevor ich über die Gefahr nachdenken konnte, rannte ich hinüber und suchte nach der Quelle des Rufes.
    »Hilfe, ich verbrenne!«
    Es war kaum mehr als eine schemenhafte Gestalt, die sich gegen die Flammen abhob. Ich ignorierte die Hitze und machte zwei weitere Schritte, doch dann brach ein Teil des Daches in einem Funkenregen zusammen. Wer immer da drin gewesen war, hatte keine Chance mehr.
    Fluchend wich ich zurück und nahm in einem Reflex den Laptop an mich, der im Gras gelegen hatte. Die Oberfläche des Gerätes hatte zwar gelitten, doch ansonsten schien es vom Feuer nicht ernsthaft zerstört worden sein.
    »Wir müssen uns zurückziehen, Agent Cotton. Das Haus ist nicht mehr zu retten, und wenn es weitere Menschen darin gibt, sind sie nicht mehr am Leben«, sagte der Lieutenant.
    Der Offizier mit den hellblonden Haaren und einem unverkennbaren Akzent der Ostküste dirigierte uns alle vom Haus weg.
    »Die Feuerwehr wird zu spät kommen, Agent Cotton. Wie lauten Ihre Befehle?«, fragte er gleich darauf.
    Ich ordnete an, dass die Soldaten möglichst alle persönlichen Sachen der Zivilisten und Gangster einsammeln sollten. Während seine Männer sich an die Arbeit machten, telefonierte ich von einem der Hubschrauber aus mit Bangkok. Wir mussten schleunigst entscheiden, wie wir weiter vorgehen wollten. Nur die Menschen aus dem Haupthaus konnten uns noch verraten, wer hinter Cypher steckte und was die Organisation plante.
    »Ihre Anweisung lautet weitermachen, Agent Cotton. Sie kommt direkt aus Washington vom Hauptquartier des FBI«, meldete der Pilot.
    Damit waren die Würfel gefallen. Phil würde in Vientiane ins Krankenhaus gebracht werden und ich musste mit der dortigen Polizei zusammenarbeiten. Wie ich dieses Kunststück bewerkstelligen sollte, blieb mir überlassen. Ohne die Unterstützung von Inthavong sah ich dabei schier unüberwindbare Hindernisse auf mich zukommen.
    ***
    Bereits am Tag nach der Zerstörung der Farm traf sich Andrew Tennison mit dem Mann, der ihm und den anderen Spezialisten den Auftrag zur Erstellung der speziellen Software übertragen hatte. Das Treffen fand in einem schmucklosen Büro in einem der vielen Bürohochhäuser im Zentrum von Singapur statt.
    »Das Programm läuft also stabil und erfüllt seinen Zweck?«, fragte Daniel Reed.
    Reed hatte Singapur auch aus dem Grund ausgewählt, weil sich der Börsenplatz hervorragend für eine Generalprobe eignete.
    »Wir haben das Programm auf Herz und Nieren geprüft, Sir. Es wird seine Aufgabe zu Ihrer vollsten Zufriedenheit erledigen«, versicherte Tennison.
    Der Investmentspezialist fühlte sich auch bei dem dritten persönlichen Kontakt zu Reed äußerst unbehaglich. Schließlich wusste er genau, wen dieser distinguiert wirkende Geschäftsmann vertrat. Mit diesen Menschen wollte er nie im Leben Probleme bekommen, da er die Konsequenzen fürchtete.
    »Sehr gut. Sie wissen selbst, was damals in New York passiert ist. Eine solche Panne darf sich nicht wiederholen«, drohte Reed.
    Damals hatte man mit eigenen Spezialisten ein vergleichbares Computerprogramm entwickelt und es dann an der Börse in New York eingesetzt. Es führte zu einem kurzfristigen Einbruch des Börsenhandels, der als sogenannter Flash Crash in die Geschichte einging. Das ursprüngliche Ziel wurde weit verfehlt, obwohl dieser Zusammenbruch die Händler schon bis ins Mark traf. Ihr Handelssystem entsprach in etwa dem Blutkreislauf eines Menschen. Wenn man es nachhaltig stören konnte, drohte der wirtschaftliche Kollaps.
    »Es wird zu keiner Panne kommen«, versicherte Tennison.
    Die rauchgrauen Augen Reeds musterten den sichtlich nervösen Investmentbanker einige Sekunden, bevor er schließlich zufrieden nickte. Tennison log ihn nicht an, denn dafür hatte der Mann viel zu viel Angst. Trotz der Zusicherungen des Spezialisten, dem Reed voll und ganz glaubte, würde er höchstpersönlich die Generalprobe hier in Singapur leiten.
    Erst wenn auch diese erfolgreich verlief, stand ihrem eigentlichen Ziel nichts mehr im Wege. Daniel Reed verabschiedete Tennison, der sich erleichtert aus dem Büro entfernte. Kurze Zeit später wählte der Brite eine Telefonnummer, die zu einem Anschluss in London
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