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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit
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noch.
    Gibson drückte wieder und wieder auf den Abzugshebel. Ein Schuß löste sich nicht.
    »Sie sind ein Amateur«, sagte Lemmy ruhig. »Sonst hätten Sie rechtzeitig bemerkt, daß ich alle Patronen aus Ihrem Revolver entfernt habe.« Seine Stimme bekam auf einmal einen harten metallischen Klang. »So, Gibson, und nun bin ich an der Reihe. Wenn Sie noch etwas zu sagen haben, dann sagen Sie’s schnell.«
    In seiner Rechten blitzte ein kurzes Klappmesser.
    ***
    Ich schlug die Augen auf. Ich sah Phils Gesicht über mir.
    »Nur ruhig, mein Alter«, flüsterte er. »Du hast einen glatten Schulterdurchschuß. Ich habe dir einen Notverband angelegt«
    Ich versuchte, mich zu bewegen. Dabei sah ich die Maschinenpistole in Phils Hand.
    »Woher hast du das Ding?«
    »Ich habe es ihm abgenommen. Er wollte dich unbedingt durchlöchern. Daß ich etwas dagegen hatte, wirst du einsehen.«
    Das war Phil! Kurz und knapp teilte er mit, woraus andere eine lange Heldensage gemacht hätten.
    »Und die anderen?« fragte ich.
    »Haben sich in den Wald zurückgezogen. Sie wagen nicht, Ihre Nasenspitzen zu zeigen.«
    Ich stützte mich auf den linken Arm. Die Wunde schmerzte höllisch, trotzdem schien ich nicht viel Blut verloren zu haben. Ich fühlte mich den Umständen entsprechend frisch.
    »Der Truck«, sagte ich.
    »Ja, der Truck«, wiederholte Phil. »Wir müssen es riskieren. Nimm die Tommy-Gun und gib mir Feuerschutz.«
    Mein rechter Arm war bewegungsunfähig. Ich klemmte die Maschinenpistole unter den linken Arm und versuchte, an den Abzugshahn zu kommen. Ich schaffte es.
    Vorsichtig richtete ich mich auf.
    »Jetzt!« sagte Phil. Mit ein paar mächtigen Sätzen sprang er zum Truck und kletterte ins Führerhaus.
    Ich jagte eine Garbe in den Wald. Alles blieb ruhig.
    Phil stieß den schweren Laster ein paarmal vor und zurück, bis er endlich wenden konnte. Dann hielt er dicht neben mir.
    Ich warf ihm die Tommy-Gun zu, und Phil ballerte los.
    Unter dem schützenden Kugelregen erreichte ich das Trittbrett und zog mich hoch.
    Phil schlug die Tür zu, ließ die Kupplung kommen und donnerte los.
    Vor uns lag noch eine gehörige Strecke. Wenn wir unterwegs kein schnelleres Fahrzeug auftreiben konnten, würden wir zu spät kommen. Ich hatte nicht mehr viel Hoffnung.
    ***
    Parry Gibson wich zur Tür zurück. Jo Lemmy folgte ihm. Sein Ausdruck war kalt und ohne Mitleid. Kein Muskel zuckte in Lemmys Gesicht.
    Gibson konnte nicht mehr weiter. Zitternd, mit stieren Augen, beobachtete er Lemmy, der näher und näher kam. Die Hand mit dem Klappmesser vollführte kreisende Bewegungen.
    »Nein!« schrie Gibson auf. Was er sonst noch sagen wollte, blieb ihm im Hals stecken.
    Blitzschnell stieß Lemmy zu — Parry Gibson sank leblos zu Boden.
    »Idiot«, zischte Lemmy. Dann drückte er auf den Klingelknopf neben der Tür.
    Wenige Augenblicke danach traten zwei Männer ein. Gleichmütig blickten sie auf den Toten.
    »Schafft ihn weg«, befahl Lemmy. »Gleich hinter dem Haus beginnt das Moor. Niemand wird ihn finden. Beeilt euch!«
    Die beiden Männer hoben den Toten auf und verließen mit ihm das Zimmer.
    Jo Lemmy reinigte das Klappmesser, verbrannte das Seidenpapier, das er dazu benutzt hatte, im Aschenbecher und steckte das Messer in die Tasche. Dann zündete er sich eine Zigarette an und rauchte ein paar Züge.
    »Und nun zu Ihnen, verehrte Dame«, murmelte er vor sich hin. Er nahm einen blauen Schnellhefter an sich und verließ das Zimmer.
    Evelyn Gardener stand am Fenster, als Jo Lemmy ohne Anklopfen das Zimmer betrat. Sie hatte sich etwas erholt und schien ihre alte Tatkraft zurückgewonnen zu haben.
    »Setzen wir uns«, sagte Jo Lemmy freundlich und wies auf die kleine Sesselgruppe. »Ich habe ein paar Papiere mitgebracht, die Sie unterschreiben müssen. Wenn der Notar kommt, soll alles erledigt sein. Sie brauchen in seinem Beisein dann nur noch die letzte Generalvollmacht zu unterzeichnen. Das ist alles, Miß Gardener.«
    »Ich werde nicht unterschreiben«, erwiderte Evelyn fest.
    Jo Lemmy betrachtete sie mit einem beinahe mitleidigen Blick.
    »Wollen wir noch einmal von vorne anfangen? Muß ich Ihnen ins Gedächtnis zurückrufen, daß Donald Harper, regelmäßig eine Spritze braucht, wenn er nicht…«
    Evelyn hielt sich die Ohren zu. »Hören Sie auf!« schrie sie. »Ich kann es nicht mehr hören!«
    »Na also, ich wußte ja, daß Sie vernünftig sind.« Lemmy setzte sich in den Sessel und forderte Evelyn mit einer Handbewegung auf,
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