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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit
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erzählt…«
    »Donald Harper?«
    Mr. High und Phil nickten stumm. »Miß Gardener wurde auf die gemeinste Weise erpreßt.« Phil berichtete mir die Einzelheiten, die ich noch nicht kannte. Auch die Sache mit der von einem Notar beglaubigten Abtretung.
    »Brighton also«, sagte ich. »Wir hatten ihn im Verdacht seit dem Anschlag, den er wahrscheinlich selbst gegen sich inszeniert hatte. Doch wir brauchten die Dokumente und den Notar.«
    »Aussichtslos, Jerry. Bis wir den Notar ausfindig gemacht haben, könnte es zu spät sein. Ich bin sicher, daß Brighton alles genau geplant hat. Wer weiß, wo er den Notar hergeholt hat. Aus Ohio ist er bestimmt nicht.« Mr. High blickte mich ernst an.
    »Was also dann?« fragte Phil.
    »Bowlwater.«
    »Glaubst du, daß Donald Harper dort…«
    »Nein, aber du hast mir doch von dem einäugigen Wirt erzählt. Ich bin sicher, daß er eine entscheidende Rolle spielt!«
    »Die Burschen werden überwacht«, schaltete sich Mr. High ein. »Sie haben den Ort nicht verlassen.«
    Ich nickte. »Aber vielleicht ist jemand dazugekommen?«
    ***
    Unbehelligt erreichten wir Bowlwater. Wir ließen meinen Jaguar auf dem gleichen Platz stehen wie bei meinem ersten Besuch.
    Phil trug wieder abgerissene Kleidung. Es war ein gefährliches Unternehmen. Wir wußten nicht, ob seine Identität inzwischen bekannt geworden war. Immerhin blieb die Möglichkeit offen, daß sich die Gangster trotz unserer Überwachung mit Jo Lemmy in Verbindung gesetzt hatten.
    Phil ging hinter mir. Es sah so aus, als ob er mich nicht ganz freiwillig herangeschleift hätte.
    Er stieß die Tür zur Kneipe auf. Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören. So still wurde es auf einmal.
    Sie waren nur zu dritt: der einäugige Wirt, Rocky, der Riese, und ein Schwarzhaariger. Ihren Blicken war anzusehen, daß sie von unserem Kommen unterrichtet waren.
    »Hallo, Jungs!« rief Phil etwas steif.
    Sie glotzten nur, und das gab mir zu denken. Rocky hätte sich eigentlich sofort auf Phil stürzen müssen. Schließlich hatte der ihm eine anständige Abreibung verpaßt.
    Der Wirt kam langsam hinter der Theke hervor. »Bringst du wieder einen Auftraggeber?« fragte er heimtückisch. »Hat er noch ’ne Frau, die er loswerden möchte?«
    Phil setzte sich an den nächsten Tisch, Rocky genau gegenüber. Ich blieb an der Säule stehen.
    »Ihr wißt also, wer wir sind«, stellte Phil fest.
    Wie auf Kommando schüttelten sie die Köpfe. »Nein, keine Ahnung. Wer seid ihr denn? Heilsarmee oder Totengräber?«
    »Sucht es euch aus«, sagte Phil. »Was paßt euch denn besser?«
    Plötzlich wurde der Riese munter. »Ihr könnt uns nichts anhaben«, bellte er los. »Okay, wir haben das Maul vollgenommen. Ich hab’ ganz schön auf die Pauke gehauen. Na und? Ist das verboten? Meint ihr Bullen, wir hätten nicht die ganze Zeit gewußt, daß ihr Schnüffler seid! So dämlich sind wir nicht. Der da ist Jerry Cotton, und du bist sein Freund Decker. Na, was sagt ihr nun?«
    »Stimmt«, entgegnete ich knapp. »Alles stimmt, nur eure saubere Weste nicht. Ich sehe da ein paar verdammt dunkle Flecken.« Ich drehte mich zu dem Wirt um. »Mit Ihnen würde ich mich ganz gern allein unterhalten. Wo ist das Nebenzimmer?«
    »Ich nicht«, wehrte der Einäugige ab. Und die anderen stimmten ein. »Kommt überhaupt nicht in Frage. Wenn ihr uns was zu sagen habt, dann machen wir es hier ab. Wir möchten hören, was Bill erzählt.«
    In Rockys Stimme klang Unsicherheit mit.
    Ich gab Phil einen verstohlenen Wink, auf der Hut zu sein. Dann setzte ich alles auf eine Karte. »Ich verhandle nur mit dem Wirt«, sagte ich. »Wir können nur einen Kronzeugen gebrauchen.«
    Der letzte Satz wehte wie ein eisiger Hauch durch den Raum. Den drei Gangstern dämmerte es, daß sie nicht ungerupft davonkommen würden. Rocky und dem Schwarzhaarigen traute ich nicht viel zu. Das waren Schläger, die ausführten, was man ihnen befahl. Wahrscheinlich wußten sie überhaupt nicht, worum es ging. Sie wurden für ihre Arbeit bezahlt, damit war für sie der Job erledigt.
    Anders der Wirt. Er war so eine Art Zentrale in Bowlwater. Jedenfalls hatten das die Nachforschungen unserer Kollegen ergeben. Er war ein Fuchs, der seinen Bau nach allen Seiten abgesichert hatte. Nur er kam für die Aufgabe in Frage, die ich ihm in diesem Fall zutraute.
    Rocky erhob sich zu seiner vollen Größe. »Wenn du mit dem Bullen verschwindest«, drohte er dem Wirt, »dann…«
    »Na, was dann, mein Kleiner?«
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