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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit
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Er lebt noch. Aber er wird seine letzten Atemzüge tun, wenn Sie nicht genau das machen, was ich sage.«
    Jo Lemmys Pistole zeigte nicht auf uns. Der Lauf war auf Harpers Kopf gerichtet. Kaum ein Yard entfernt.
    »Ich schieße sofort«, sagte Lemmy kalt. »Lassen Sie die Kanonen fallen!« Wir zögerten.
    »Wird’s bald!« zischte er und trat noch näher an Harper heran.
    Ich sah, wie die Frau von Lemmy abrückte. Er drehte ihr den Rücken zu.
    Wir konnten von unseren Waffen keinen Gebrauch machen, ohne Harper, und vor allem die Frau, zu gefährden. Lemmy hatte sich so aufgebaut, daß sie, halb in seinem Rücken sitzend, ihm trotzdem als Deckung dienen konnte.
    Er setzte den Lauf der Pistole an Harpers Schläfe. »Holt ihn euch doch. Noch ehe ihr mich erwischt, werde ich abdrücken können.«
    Ich bemerkte, wie sich Phil kaum merklich zur Seite bewegte. Er wollte von mir wegkommen, um Lemmy die Beobachtung zu erschweren.
    »Stop! Noch einen Schritt, und ich drücke ab! Ihr werdet…«
    Ich sah, wie in Bruchteilen von Sekunden seine Hand mit der Pistole weggeschleudert wurde. In Lemmys Augen lag ein großes Erstaunen. Er wollte sich zu Oliva umdrehen, doch er schaffte es nicht mehr. Mitten in der Bewegung hielt er inne, seine Augen wurden noch größer. Dann brach er lautlos zusammen.
    Wir hatten wie gebannt zugesehen. Oliva stand auf und zeigte auf sich, was wohl soviel bedeuten sollte wie »ich mußte es tun«.
    In Jo Lemmys Rücken, genau dort, wo unter den Rippen das Herz schlägt, steckte ein Dolch mit einem von Silberdraht umwickelten Ebenholzgriff.
    ***
    Es war ein sternenklarer Abend. Phil und ich saßen bei Evelyn Gardener auf der Veranda und tranken einen ausgezeichneten, über vierzig Jahre alten schottischen Whisky, den Evelyns Vater für besondere Gelegenheiten aufbewahrt hatte.
    Donald Harper saß — noch etwas bleich und in Decken gehüllt — im Liegestuhl. Neben ihm Evelyn.
    »Sie werden also bestimmt kommen«, sagte Evelyn zu uns. »Die Hochzeitsfeier wird nur ganz klein sein. Aber Sie beide müssen dabeisein.«
    »Wann ist es denn soweit?« fragte Phil. »Nächste Woche geht der Prozeß gegen William Brighton und die anderen zu Ende. Jerry und ich müssen vor Gericht erscheinen.«
    »William Brighton«, seufzte Evelyn. »Ich kannte ihn von Jugend an. Nie werde ich verstehen, weshalb er es getan hat.«
    »Er hat zwar selbst keinen Mord begangen. Das überließ er Jo Lemmy und den Ganoven, die er jeweils anheuerte. Brighton wollte nur Macht. Und dabei waren ihm Lawrence und Ihr Vater im Wege. Geld hatte er selbst genug. Er wollte nur Ihr Vermögen, um die Wallstreet entscheidend in den Griff zu bekommen. Vielleicht hätte er noch weiter morden lassen, um sein Ziel zu erreichen. In Jo Lemmy besaß er einen Henker, der ohne Skrupel alle Befehle ausführte.«
    »Was ist aus der Frau geworden?« fragte Don. »Sie hat mir das Leben gerettet.«
    »Diese Oliva wird ein Rätsel bleiben. Wir haben nichts über ihre Herkunft erfahren. Sie hat Selbstmord verübt. Vielleicht ist es so besser für sie. Ich weiß nicht, wie die Richter entschieden hätten.«
    »Und die anderen?«
    »Es wird hohe Strafen geben«, sagte ich nachdenklich. »Und einer wird bestimmt zeitlebens nicht mehr aus dem Zuchthaus herauskommen: William Brighton.«
    Wir schwiegen.
    Evelyn goß noch einmal die Gläser voll. Ich blickte hinaus in den Garten und weiter gegen den Nachthimmel, der sich wie ein glitzernder Dom über Manhattan spannte.
    ENDE
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