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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit
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natürlich. »Ich krieche ein Stück nach vorn«, sagte ich leise.
    Phil nickte. Seinen Revolver hielt er im Anschlag. Angestrengt beobachtete er die Straße.
    Zoll für Zoll schob ich mich vorwärts. Als ich kaum zwanzig Yard von dem Personenwagen der Gangster entfernt war, nahm ich einen Stein und warf ihn hinüber.
    Ich hörte, wie er auf das Blechdach polterte und auf der anderen Seite herunterfiel.
    Nichts rührte sich.
    Ich versuchte es erneut. Diesmal traf ich besser. Der Stein sprang neben dem linken Kotflügel auf, verschwand hinter der Längsseite des Wagens und rollte auf der anderen Seite wieder hervor.
    Wenn die Gangster noch genauso dahinter gelegen hätten wie am Anfang, wäre das nicht möglich gewesen.
    Schnell wollte ich zurück. Als ich mich umdrehte, blitzte es im Wald vor mir auf. Eine Feuergarbe kam auf mich zu, ich spürte einen Schlag auf der rechten Seite, dann wußte ich nichts mehr.
    ***
    Parry Gibson legte den Hörer auf die Gabel. Auf seinem Gesicht breitete sich ein befriedigtes Lächeln aus.
    »Cotton und Decker sind eben in Cleveland gelandet. Wahrscheinlich werden sie mit einem Wagen weiterfahren.«
    Jo Lemmy nickte. »Sie werden niemals in Glemour Hill ankommen. Wenn ich nur wüßte, wie sie überhaupt darauf gekommen sind!«
    »Price?«
    Lemmy machte eine wegwerfende Bewegung. »Der konnte nichts mehr verraten. Nein, Price kann’s nicht sein.« Während Lemmy noch über die undichte Stelle in der Organisation nachgrübelte, ging Gibson mit einer Handbewegung darüber hinweg! Für ihn war das Spiel gelaufen. Nun wollte er kassieren. Es war schließlich ein Millionenobjekt. Und er hatte einen maßgeblichen Anteil am Gelingen des Planes.
    Jo Lemmy beobachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. Er mochte Gibson nicht. Er war ihm zu weich. Außerdem war Gibson kein Profi, und Amateuren gegenüber war Lemmy sehr mißtrauisch. Nur seiner Vorsicht verdankte Gibson es, daß er noch immer frei herumlief.
    »Was wollen Sie eigentlich nachher unternehmen, Parry?« fragte Jo Lemmy lauernd. »Geschäftsführer bleiben? Oder zur Ruhe setzen?«
    »Geschäftsführer!« schnappte Gibson. »Damit ist es vorbei. Arbeiten werde ich überhaupt nicht mehr. Wozu auch. Ich habe jetzt genügend Geld, um mir alles leisten zu können.«
    »Haben Sie keine Angst, daß man Ihnen die Daumenschrauben ansetzen könnte? Immerhin wissen eine Reihe Leute, daß Sie Ihre Finger im Spiel hatten.«
    Gibson fuhr herum. Er sah auf einmal käseweiß aus. »Denken Sie an Erpressung?«
    »Das auch.«
    »Bei mir nicht!« kreischte Gibson plötzlich los. Er wurde hysterisch.
    »Dann werde ich auspacken! Und ich werde keinen verschonen! Keinen einzigen!«
    Jo Lemmy nickte wie bestätigend. Dann sagte er ruhig: »Genauso habe ich Sie eingeschätzt. Und ich stehe mit meiner Meinung nicht allein! Es gibt noch jemanden, der Ihnen nicht traut, Gibson. Und dieser Jemand ist Ihnen über. Er hat vorgesorgt!«
    »Was?« Parry Gibson starrte ihn aus weitaufgerissenen Augen an.
    »Ich sagte, er hat vorgesorgt«, entgegnete Lemmy ruhig. »Was glauben Sie, weshalb ich mich hier mit Ihnen unterhalte? Zum Vergnügen? Oder um die Zeit totzuschlagen? Ich kann mir etwas Besseres denken. Ich wollte nur Gewißheit haben, Gibson. Und die habe ich jetzt.«
    Gibson griff blitzschnell in die Tasche und zog einen kurzläufigen Revolver hervor. »So sollte das also laufen«, sagte er zitternd. »Wenn ihr mich nicht mehr braucht, soll ich abserviert werden. Nein, Lemmy, mit mir nicht! Ich habe auch vorgesorgt!«
    »So?« Jo Lemmy war keine Erregung anzumerken. Geringschätzig blickte er auf Gibsons Revolver. »Haben Sie überhaupt schon mal so ein Ding benutzt? Vergessen Sie nicht, wenn man den Finger krumm macht, dann knallt es!«
    Die Mündung des Revolvers zeigte genau auf Lemmys Stirn. »Und außerdem gibt es ein hübsches kleines Loch! In Ihrem verdammten Schädel!« kreischte Gibson.
    »Geben Sie mir das Ding«, forderte Lemmy beinahe sanftmütig auf. »Ich möchte nicht, daß Sie Unheil anrichten.«
    »Zurück«, fauchte Gibson. »Sie werden mich nicht anrühren. Ich will mein Geld, dann verschwinde ich.«
    »Holen Sie’s doch. Der Goldfisch sitzt hinten im Zimmer und wartet auf den Bräutigam. Vielleicht bekommen Sie einen kleinen Vorschuß!«
    Gibson war rasend vor Wut. Deshalb tat er etwas, was er vielleicht gar nicht tun wollte. Er krümmte den Finger…
    Doch nichts geschah. Nur das spöttische Lächeln in Lemmys Gesicht verstärkte sich
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