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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Autoren: Ju Honisch
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sie, dass auch sie zu ihm gehörte.
    Seine Andersartigkeit war jetzt, da sie ihre eigene akzeptiert hatte, nicht mehr einschüchternd. In der kleinen Welt von interagierender Energie war er ihr Gegenpol, egal ob er Fey-Blut in den Adern hatte oder nicht. Langsam konnte sie aufhören zu schluchzen, und andere Gefühle, die mit Verzweiflung und Angst nichts zu tun hatten, beschlichen sie.
    In seinen Armen sehnte sie sich nach ihm, nach allem, was er war, nach einem Leben, in dem sie seine Berührung spüren, sein Grinsen und das Glitzern in seinen Augen sehen würde. Ein Leben, in dem sie sich seiner kraftvolle Grazie und seines Lachens erfreuen konnte – und darauf harren würde, dass er sie hinter den Ohren kraulte.
    Wusste er das? Sie sah in seine Augen. Darin erkannte sie die Erleichterung, und dahinter sah sie die Liebe.
    „Vielleicht“, sagte eine Frauenstimme hinter ihr – Thorolfs Nachbarin?, „sollten Sie beide sich ins Empfangszimmer zurückziehen. Wir haben hier noch ein paar Dinge zu erledigen. Es ist Zeit die Gäste zu wecken, den Herren eine gute Tasse Tee anzubieten und sie nach Hause zu schicken in der Überzeugung, dass sie einen wirklich intellektuellen Abend verbracht haben.“
    Thorolf nahm sie hoch und trug sie, und sie legte ihm die Arme um den Nacken. Wo der Gehrock des Vampirs zu kurz war, berührte er ihre entblößten Beine.
    „Fräulein Draiss wird euch begleiten!“, befahl die Alte.
    „Sehr anständig“, spöttelte Arpad. „Auf ein Wort, bevor Sie gehen, Fräulein Draiss …“
    Im Hintergrund erklang eine höfliche Stimme: „Hätten Sie gerne etwas Tee, Mr. Sutton?“
    Durch die Tränen hindurch begann Catty zu lachen, während Thorolf sie aus dem Zimmer trug und sie draußen im Korridor auf die Füße stellte. Die Fliesen waren kalt an ihren nackten Füßen. Sie sah irritiert zu ihm hoch, und er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Seine Koteletten kitzelten an ihrem Gesicht, seine Lippen spielten mit den ihren, öffneten sie, während seine Zähne ganz zärtlich in ihre Unterlippe bissen. Eine Zunge eroberte ihren Mund, und sie hieß sie willkommen, erst ein wenig erschreckt, dann voller Verlangen. Er hielt sie ganz fest, sie spürte seinen Körper an ihrem, und die kalten Fliesen waren mit einmal nicht mehr wichtig. Sie brannte.
    Ein entrüstetes Hüsteln beendete die Intimität des Kusses. Fräulein Draiss.
    Weder sie noch Thorolf sahen sich auch nur um.
    „Liebes“, sagte er. „Das habe ich gebraucht, ehe man dich schon wieder von mir fortreißt, und ich schon wieder mit nichts zurückbleibe als dem traurigen Wissen, dass ich das, was ich am meisten auf der Welt wollte, schon wieder nicht getan habe.“ Dann flüsterte er. „Macht es dir sehr viel aus, dass ich bin, was ich bin?“
    „Du bist mein Prinz“, flüsterte sie und fühlte sich noch nicht einmal dumm bei diesem Geständnis. „Du bist mein weißer Ritter.“
    „Du bist mein Kätzchen, und ich liebe dich. Verschwinde nicht wieder.“
    „Ich werde nicht verschwinden“, versicherte sie. „Ich werde genau hier auf dich warten.“
    „Aber ich werde nicht da sein. Ich muss fort, bis sich der Wirbel um den Mord, den Lord Edmond begangen und für den ich verhaftet wurde, gelegt hat. Außerdem muss ich einen Weg finden, wie ich uns entsprechend gut versorgen kann.“
    „Brav gesprochen“, unterbrach Fräulein Draiss trocken. „Sicher werden Sie auch entsprechende Hilfe dabei erhalten, wenn es darum geht, Gras über diese ungute Mordsache wachsen zu lassen. Doch jetzt muss Fräulein Lybratte zu Bett gehen. Es ist spät, und dies war ein anstrengender Tag für sie.“
    Thorolf nickte.
    „Gleich nach dem Gutenachtkuss.“

Kapitel 82
    „Ich reise morgen ab“, sagte Sophie. „Sobald ich den Transport des Sarges organisiert habe.“
    „Mutter! Ich weigere mich, im Sarg im Gepäckwagen zu reisen.“
    „Dann müssen wir ihn mit etwas Schwerem bestücken. Aber da du nun mal gestorben bist, muss ich mit einem Sarg nach Hause reisen. Man sollte uns außerdem besser nicht zusammen sehen, bis wir nicht das Land verlassen haben.“
    „Das weiß ich.“
    Charly zerging fast vor Ungeduld. Sie hatte ihren Mann wieder. Joseph hatte ihm ins Haus geholfen, und Arpad hatte ihn nach oben getragen mit den sarkastischen Worten:
    „Da bringe ich dir deinen Gemahl zurück. Er sollte sich dringend ausruhen. Er ist vermutlich sehr erschöpft. Jedenfalls hat er allen Grund dazu.“
    Allerdings hatte Asko nicht erschöpft
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