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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos)
Autoren: Roland Smith
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der »Coelacanth« ging, fahndeten Marty und Lepod immer noch fieberhaft nach dem letzten Sprengstoffpaket.
    »Bo hat es gefunden«, gab er Entwarnung. »Sie ist damit aufs Hauptdeck geschlendert, wo Wolfe es an sich genommen und über Bord geschleudert hat.«
    »Also sind wir jetzt sicher?«, fragte Marty.
    »Wir werden jedenfalls nicht untergehen, wenn du das meinst«, antwortete Ted.
    »Und was ist mit dem Riesenkalmar?«, fragte Lepod.
    »Der ist sicher und komfortabel untergebracht«, beruhigte ihn Ted. »Ich habe Strom von MAR in die Moonpool-Elektronik geleitet. Die Öffnung zum Meer ist jetzt geschlossen und der Wasserdruck entsprechend angepasst.«
    »Wunderbar, dann gehe ich schnell runter und behalte das Tier im Auge«, murmelte Lepod und war schon unterwegs.
    »Was ist los?«, fragte Marty. Er las an Teds bedrückter Miene ab, dass der noch nicht alles erzählt hatte.
    »Blackwood hat die Saurierjungen«, antwortete Ted.
    »Wie konnte das denn passieren?«
    »Aber das ist noch nicht alles«, fuhr Ted fort. »Er hat auch Grace.«
    Fassungslos starrte Marty ihn an, nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. »Was?«
    »Sie ist weg. Butch muss sie aus dem Labor entführt haben.«
    Ted hatte den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da war Marty bereits auf der Treppe Richtung Hauptdeck. Auf den obersten Stufen prallte er mit einem besorgt dreinblickenden Phil Bishop zusammen.
    »Stimmt es?«, fragte Marty nur.
    Phil nickte. »Blackwood hat gewonnen. Er hat Grace und die Saurier. Er, Butch und Yvonne sind gerade mit ihrer Beute davongeflogen.«
    »Yvonne?«
    »Ja, sie hat die ganze Zeit für Blackwood gearbeitet. Sie hat Bo irgendwas gespritzt und sie dann freigelassen. Ich bin auf dem Weg zu Labor Nr. 9, um zu sehen, wie es Bertha und Ana geht. Denen hat Yvonne nämlich auch was gespritzt – mit der Betäubungspistole.«
    »Ich hoffe, ihnen geht’s gut«, rief Marty Phil über die Schulter zu und war schon weitergelaufen.
    Oben an Deck sah er Wolfes Leute mit niedergeschlagenen Gesichtern einem Helikopter hinterherstarren, der sich bereits fast einen Kilometer entfernt hatte. Bo hing über der Reling und johlte Winkin, Blinkin und Nod hinterher, die unten im Wasser ihre Kreise zogen. TH und Congo unterstützten sie mit Gekläffe und Gekreische. Wolfe und Laurel hielten sich an den Händen. Luther stand ein paar Meter von ihnen entfernt und schaute auf seinen Gizmo.
    »Ich habe sie verloren«, sagte Wolfe. »Es tut mir so leid, Marty.«
    »Wir müssen sie zurückholen«, entgegnete Marty nur.
    Luther blickte auf. »Bevor sie abgehoben haben, hat Grace mich gebeten dich daran zu erinnern, dass du den Arm des Affen gedrückt hast.«
    »Häh?«
    »Ich hab’s auch nicht kapiert«, sagte Luther nur und wandte sich wieder dem Gizmo zu.
    »Keine Sorge, wir holen uns Grace und die Saurier zurück«, versicherte ihm Alf. »Außerdem werde ich mich persönlich an Butch für Roys Tod rächen – und wenn es das Letzte ist, was ich in diesem Leben tue.«
    »Wie hat sich Blackwood Grace geschnappt?«, wollte Marty wissen.
    »Sie hat sich von mir losgerissen und ist freiwillig mit ihm mitgegangen«, antwortete Wolfe.
    »Quatsch! Völlig ausgeschlossen!«, rief Marty.
    »Sie hatte keine andere Wahl«, sagte Laurel. »Sie hat Butchs Pistole an meinem Kopf gesehen und außerdem gedacht, sie hätten auch dich geschnappt. Sie wusste, dass man uns beide erschießen würde. Also hat sie sich ausgeliefert, um uns zu retten.«
    Die »Arche 1« und die »Arche 2« hatten die Anker gelichtet und verließen bereits die Gegend. Auch die verbleibenden Piraten in ihrem Fischtrawler tuckerten davon. Theo Sonborn erschien an Deck, die Hände in den Hosentaschen verborgen, und blieb ein paar Schritte von dem Grüppchen entfernt stehen.
    »Und wieso kreist Blackwood da oben noch herum?«, fragte Marty.
    »Weil er davon ausgeht, dass das Schiff gleich in die Luft fliegt. Das Spektakel will er sich wohl nicht entgehen lassen«, vermutete Alf.
    »Ich kann nicht glauben, dass Grace nicht mehr da ist«, murmelte Marty.
    »Vielleicht ist sie ja nicht lange weg«, versuchte Luther ihn zu trösten.
    »Wie meinst du das?«, fragte Wolfe.
    »Wie groß ist die Reichweite zwischen der Libelle und dem Gizmo?«, erkundigte sich Luther.
    »Weiß ich nicht.« Wolfe blickte fragend zu Theo hinüber. »Knapp zehn Kilometer, würde ich sagen. Aber über den Satelliten können wir sie überall auf der Welt orten, da funktioniert die Libelle genau wie die
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