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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos)
Autoren: Roland Smith
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Großes, Schweres gegen den Rumpf geprallt.
    Der Boden unter Peppers Füßen schwankte, er verlor das Gleichgewicht und schlug der Länge nach hin.
    »Was war das?«, rief Ted im Innern der Kugel.
    »Der Wal hat nach dem zweiten Kalmar geschnappt und ist dabei gegen den Schiffsrumpf gedonnert!«, sagte Marty aufgeregt.
    Das ganze Schiff schaukelte.
    In der allgemeinen Aufregung oben an Deck gelang es Grace, sich aus Yvonnes Griff zu winden und zu Wolfe hinüberzurennen. Blitzschnell bückte sich Alf nach seiner Waffe und feuerte noch im Hochkommen eine Kugel ab. Er traf Butch an der Schulter, doch der behielt Laurels Handgelenk trotz Schusswunde fest umklammert.
    »Lass die Pistole fallen«, brüllte Alf. »Ein zweites Mal schieße ich nicht daneben!«
    Doch Butch sah ihn nur grinsend an. »Ich schieße selbst beim ersten Mal nicht daneben. Meine Kugel wird in Dr. Lees Kopf stecken, bevor du überhaupt losgeballert hast.«
    »Dann seid ihr beide tot«, antwortete Alf.
    In dem Moment, in dem die Tauchkugel in den Moonpool zurückplatschte, wickelte sich ein langer roter Fangarm um sie.
    »Jetzt wäre ein idealer Zeitpunkt, um den Elektroschocker einzusetzen!« Dr. Lepod starrte voller Entsetzen auf die riesigen, mit Widerhaken besetzten Saugnäpfe, die an der Tauchkugel klebten.
    »Aber vielleicht erschreckt sich der Kalmar dann so, dass er aus dem Pool rausjagt?«, gab Ted zu bedenken.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Lepod. »Er hat die Orientierung verloren. Aktivieren Sie das elektrische Feld, schnell!«
    Ted tat, wie ihm geheißen, und der Fangarm zog sich mit einer Geschwindigkeit zurück, als hätte er auf eine heiße Herdplatte gefasst.
    »Alle Mann festhalten!«, rief Ted.
    Blitzschnell ließ er die Kugel abtauchen, manövrierte sie durch die Verbindungsöffnung in das benachbarte kleinere Becken und schloss die Luke hinter ihnen.
    Pepper, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte, hob sein Walkie-Talkie auf. »Hier unten sind neue Umstände eingetreten«, funkte er Butch durch.
    »Ja, hier oben auch«, antwortete Butch durch sein Kehlkopfmikro. »Was ist das Problem?«
    »Die haben einen Riesenkraken im Moonpool. Zumindest sieht das Ding so aus. Und dann ist da noch so ’ne Art goldene Raumkapsel.«
    »Was? Wovon redest du?«
    »Ich beschreibe nur, was ich hier sehe.«
    »Komm endlich rauf«, drängte Butch. »Oder sollen wir ohne dich abhauen? Das wäre aber ungesund für dich.«
    »Bin schon auf dem Weg«, rief Pepper und rannte los. Doch er erstarrte in der Bewegung, als er sah, wie die goldene Außenhaut dieses komischen Balls aufriss und sich drei Gestalten herausschälten, die verdammt nach Raumfahrern aussahen. Fassungslos beobachtete er, wie sie ihre schwarzen Helme absetzten. Aus zweien dieser Kopfbedeckungen ergoss sich eine sonderbare Flüssigkeit auf den Boden, gefolgt von dem unverkennbaren Geruch nach Erbrochenem.
    Erneut drückte Pepper die Sprechtaste seines Funkgerätes. »Soeben sind drei Männer aus der goldenen Kapsel geklettert. Na ja, zwei Männer und ein Kind. Zwei von ihnen sind mit Kotze bedeckt, zumindest sieht es so aus …«
    »Was für ein Kind?«, unterbrach ihn Butch.
    »Marty O’Hara.«
    Wolfe und die anderen konnten hören, was Butch sagte, aber sie konnten nicht verstehen, was sein Gesprächspartner erwiderte.
    Butch grinste. »Bring ihn rauf, aber fix.« Er blickte zu Blackwood hinüber. »Sieht so aus, als hätten sie einen Riesenkalmar am Haken.« Dann sah er Wolfe an. »Wir dagegen haben Marty.«
    Blitzschnell verarbeitete Blackwood diese neue Information und kam ebenso schnell zu einer Entscheidung: Jetzt, wo er die zwei Saurier im Sack hatte, würde er den Riesenkalmar zurück in den Tiefseegraben schicken – zusammen mit der Crew der »Coelacanth«. Alles andere wäre zu riskant. Denn es würde viel Zeit und Mühe kosten, den Koloss auf die »Arche 2« zu schaffen. Währenddessen müsste er nämlich die Crewmitglieder der »Coelacanth« wegsperren und die Sprengung des Schiffes würde sich erheblich verzögern. Je länger er jedoch an Bord dieser Rostlaube blieb, desto mehr konnte schiefgehen.
    »Herzlichen Glückwunsch, Wolfe!«, rief er. »Das ist ja der Fang des Jahrhunderts. Ich hoffe, du kriegst ihn in gutem Zustand rüber nach Amerika, in den Pool von Northwest Zoo & Aquarium. Ich für meinen Teil habe bekommen, was mir rechtmäßig zusteht. Und da auch du, wie gesagt, gekriegt hast, was du wolltest, lass uns doch alles andere vergessen und sagen: Es
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