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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus
Autoren: Ken Bruen
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trinken, dass ich mal wieder den Whiskey im Mund schmecken konnte. Mein Herz war ein toter Gegenstand in meinem Brustkorb. Laut rief ich im Irisch meiner Kindheit:
    »An bronach mor.«
    Das bedeutet so etwa »Weh ist mir«, aber eine zeitgenössischere Übersetzung könnte lauten:
    »Ich bin im Arsch.«
    Und das war ich. Gründlich.
    Fünfzig Jahre auf dem Buckel. Hatte ich wohl noch einen Wurf frei, was die Liebe betraf?
    Träum weiter.
    Vom Spielfeld links kam ein Gedanke:
    »Das hätte doch was, Galway nüchtern verlassen.«
    Worauf ich prompt einen Beta-B schluckte und murmelte:
    »Hab zu tun, muss mich auf die Abreise vorbereiten.«
    Nick Hornby hatte Listen populär gemacht. Na, ich konnte mit einer Abschiedsliste dienen.
    Einpacken:
    3 weiße Hemden
    3 Jeans
    1 Anzug
    ein paar Bücher
    2 Videos.
    Sagte dann:
    »Scheiß doch auf den Anzug.«
    Ich konnte das meiste davon in einer Umhängetasche tragen und wäre dann Geschichte. Prüfte mein Flugticket, noch fünf Tage bis hin.
    Ging an die Rezeption, der Beta kühlte mir bereits das Gemüt.
    Mrs Bailey fragte:
    »Mr Taylor, geht es Ihnen gut?«
    »Klar.«
    »Ihre Augen, sie sehen so niedergeschmettert aus.«
    »Och nö, hab Shampoo reingekriegt.«
    Wir ließen dieser Lüge kurz Zeit zum Davonfliegen.
    Ich sagte:
    »Mrs Bailey, ich werde eine Zeit lang weg sein.«
    Sie schien nicht überrascht, sagte:
    »Ich halte Ihnen Ihr Zimmer frei.«
    »Es kann aber ziemlich lange dauern.«
    »Keine Sorge, irgendein Zimmer wird es geben.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Ich hatte Sie gern hier, Sie sind ein guter Mann.«
    »Na, da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Natürlich nicht, das gehört zu Ihrer Güte.«
    »Könnte ich Ihnen einen Schlummertrunk ausgeben, bevor ich abreise?«
    »Junger Mann, ich bestehe darauf.«

E in gelbes Auto war vor dem Hotel geparkt. Über dem Nummernschild war ein » CLFD «-Aufkleber. Ich klopfte ans Fenster. Sutton sagte:
    »Du bist es selbst.«
    »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass du mir nicht mehr folgst.«
    »Ich folge dir nicht, ich warte auf dich.«
    »Was ist der Unterschied?«
    »Du bist der Detektiv.«
    Er stieg aus, reckte sich, streckte sich, sagte:
    »Diese Beschattungs-Gigs sind aber auch lästig!«
    Er war komplett schwarz angezogen. Sweatshirt, Kampfhose, Nikes. Ich fragte:
    »Was sollen die Klamotten?«
    »Ich bin in Trauer.«
    »Ich weiß nicht, ob das sehr geschmackvoll ist.«
    Er griff ins Auto, holte eine Reisetasche heraus und sagte:
    »Ich komme mit Geschenken.«
    »Warum?«
    »Ich habe schon wieder ein Gemälde verkauft; komm, ich spendiere dir was zu trinke n … ’tschuldigun g … , einen Kaffe e … und überschütte dich mit Großzügigkeit.«
    Ich entschied, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war.
    Wir gingen zu Elles in der Shop Street. Sutton sagte:
    »Die machen tollen Cappuccino.«
    Sie machten tollen Cappuccino.
    Legten sogar ein Stück italienische Schokolade daneben. Sutton biss in seins und sagte:
    »M m … , gut.«
    »Nimm meins.«
    »Meinst du? Die schmecken nämlich wirklic h … lasterhaft.«
    Er griff in die Reisetasche, holte zwei Handys heraus, legte eins vor mir hin, sagte:
    »Eins für dich.«
    Und legte das andere vor sich hin. Ich sagte:
    »Ich will keins.«
    »’türlich willst du eins. Hab sie billig gekriegt. Jetzt sind wir einander wirklich verbunden. Ich habe mir die Freiheit genommen, meine Nummer in dein Menü einzugeben.«
    Zurück in die Tasche, und heraus kommt ein kleines gerahmtes Gemälde. Nimmo’s Pier. Er sagte:
    »Du brauchst mir nicht zu sagen, dass es gut ist, das weiß ich bereits. Es ist noch etwas andere s … , es ist wertvoll. Man kann mich sammeln.«
    Ich wusste nicht recht, wie es weitergehen sollte, also wurde ich direkt und sagte:
    »Ich haue ab.«
    »Heiland, trink doch wenigstens deinen Cappuccino aus.«
    »Nein, ich verlasse Galway.«
    Er schien wirklich erstaunt, fragte:
    »Wohin?«
    »London.«
    »Dieses Dreckskaff. Ich meine, du säufst ja noch nicht mal. Wie willst du denn nüchtern dahin?«
    »Machen doch viel e … , offenbar.«
    »Klar, Bürger und Gespenster. Was willst du machen?«
    »Wohnung in Bayswater mieten, rumhängen.«
    »Aufhängen kannst du dich. Ich geb dir eine Woche.«
    »Danke, dass du mir das Vertrauen ausgesprochen hast.«
    »Aber Londo n … Ausgerechnet. Wann?«
    »In etwa fünf Tagen.«
    »Trinken wir zum Abschied noch einen, oder wie oder was?«
    »Klar.«
    Und ich zeigte auf das Mobiltelefon. Fügte hinzu:
    »Ich kann
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