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Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen

Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
Autoren: Mira Sol
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Katastrophe!
    »Der Tatort sah richtig schlimm aus«, murmelte Franzi. Sie biss in ihren Apfel, kaute langsam und schluckte. Dann fuhr sie mit düsterer Stimme fort: »Das Fenster stand offen, der Wind peitschte die Vorhänge ins Zimmer. Der Fußboden war mit Sand, Wasser und Glasscherben bedeckt. Und mittendrin lagen …«, sie sah ihre Freundinnen auf der Rückbank an, »Leichen. Zwei Stück.«
    Kim winkte ab. »Kenn ich schon.« Sie beugte sich vor und grinste. »Aber du erzählst richtig gut. Mach doch auch beim nächsten Poetry-Slam mit!«
    Franzi schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nichts für mich. Ich finde, es reicht, wenn eine von uns Karriere auf diesem Gebiet macht.«
    Ihre Freundin Kim hatte vor ein paar Wochen eine Krimi-Geschichte bei einem Wettbewerb im Café Lomo vorgetragen und nicht nur viel Applaus vom Publikum bekommen, sondern sogar einen Sonderpreis als jüngste Teilnehmerin. Seitdem war sie Feuer und Flamme für Poetry-Slams. Sie arbeitete jetzt, wann immer es ging, an neuen Texten.
    »Schade«, sagte Kim und zuckte mit den Schultern. »Zu zweit würde es bestimmt noch mehr Spaß machen.«
    Franzi schüttelte erneut den Kopf. »Ohne mich, tut mir leid.« Sie nahm einen weiteren Bissen von ihrem Apfel und nuschelte: »Aber was ist jetzt mit der Geschichte? Wollt ihr nicht wissen, welches tragische Geschehen sich zugetragen hat?«
    »Wie gesagt«, Kim hob die Hände, »ich kenne die Story schon.«
    »Aber ich nicht!«, rief Marie. »Sag nichts. Ich will raten!«
    »Dann schieß los.« Franzi lehnte sich ins Polster des Beifahrersitzes zurück. Sie zwinkerte ihrem Bruder zu. »Der Fahrer darf auch mitmachen, wenn er will.«
    Stefan grinste. »Das ist nett von dir.« Er schaltete einen Gang hoch und setzte zum Überholen an. »Aber ich glaube, ich kenne wirklich alle deine ›Was ist passiert?‹-Rätsel. Ich hab sie oft genug bei unseren Familienausflügen gehört. In diesem Fall heißen deine Toten Hänsel und Gretel und …«
    »NEIN! Nichts sagen!«, unterbrach ihn Marie. Dann stutzte sie. »Warum heißen die Leichen denn Hänsel und Gretel?«
    »Du darfst nur Fragen stellen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können«, sagte Franzi und ließ den Apfelstrunk in einer Plastiktüte unter dem Sitz verschwinden.
    Marie strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. »Sind Hänsel und Gretel erschossen worden?«
    »Nein.«
    »Erdolcht?«
    »Nein.«
    »Es gibt gar kein Blut?«
    »Richtig.«
    »Also erwürgt!«
    »Nein.« Franzi zuckte mit den Schultern. »Aber fast.«
    Sie wechselte einen vielsagenden Blick mit Kim.
    Marie sah ratlos drein. »Wie geht denn bitte fast erwürgen?«
    »Bitte nur Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können.«
    Marie verdrehte die Augen. »Na gut. Also …«
    Ein Handyklingeln unterbrach sie mitten in ihrem Satz. Marie wühlte in ihrem Matchbeutel. »Entschuldigt, aber ich muss ganz kurz nachsehen. Holger wollte mir simsen, ob er Kinokarten für heute Abend bekommen hat.« Marie zog das Smartphone hervor und tippte darauf herum.
    »Mach nur«, sagte Franzi. Normalerweise störte sie es, wenn Marie ein Gespräch einfach abbrach, um ans Handy zu gehen und alles andere um sich herum zu vergessen. Aber heute war alles anders. Heute freute sich Franzi, dass Marie eine SMS von ihrem Freund bekam und sie mit roten Wangen und einem Lächeln auf den Lippen las. Was gab es denn Schöneres als die Vorfreude auf ein Date mit dem Jungen, den man liebte? Franzi lächelte glücklich. Sie strich über das herzförmige Pappschild, das auf ihrem Schoß lag. Willkommen, Felipe!!! hatte sie in dicken roten Buchstaben daraufgeschrieben. Bald würde auch sie sich endlich wieder mit ihrem Freund treffen können, wann immer sie Lust dazu hatte. Sie sah auf ihre Armbanduhr. In genau vierundvierzig Minuten landete das Flugzeug, das Felipe aus Mexiko wieder zu ihr brachte. Endlich, nach vier langen Monaten, kam er nach Deutschland zurück. Genau rechtzeitig zu den Osterferien, die am Montag begannen. Franzi spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. Sie hatte solche Sehnsucht, Felipe endlich umarmen zu können. Natürlich hatten sie sich in den vergangenen Monaten jeden Tag beim Skypen gesehen. Aber echte Nähe war eben einfach etwas anderes!
    »Es hat geklappt! Holger und ich gehen heute ins Kino und danach Pizza essen«, verkündete Marie glücklich. Siesah Franzi gespannt an. »Freust du dich auch schon auf Felipe?«
    »Was für eine Frage!« Franzi begann auf
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