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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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ertragen – wie gewöhnlich.“
    „Anscheinend will er so sein“, sagte Jack.
    Katie sah Jack – die große Liebe ihres Lebens – erstaunt an.
    „Dasselbe könnte ich von dir sagen“, erwiderte sie. „Du hast beschlossen, allein zu sein. Warum? Warum hast du nicht ein Dutzend Kinder um dich herum? Du verstehst dich doch ausgezeichnet mit Shane.“
    „Das ist etwas anderes.“
    „Wieso? Ein Kind ist ein Kind. Entweder mag man Kinder oder nicht.“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn wütend an. „Und wage ja nicht zu sagen, das hätte etwas mit Russell zu tun. Ich bin es leid zu hören, wie du für alles immer deinem Dad die Schuld gibst.“
    „Warum bist du so zornig?“ Er weigerte sich, auf ihre Herausforderung einzugehen.
    „Geht es um …?“ Sein Blick richtete sich auf ihren Bauch.
    Ja, darum ging es, und sie war wütend, weil er es gleich richtig erkannt hatte. „Keine Panik, Jack. Ich bin nicht schwanger.“
    Tränen traten in ihre Augen. Schnell drehte sie sich um. Sie war tief enttäuscht. Jetzt hatte er keinen Grund mehr, bei ihr zu bleiben …
    „Wer von euch beiden hat eigentlich eure Ehe beendet?“, fragte sie.
    „Wie bitte?“
    „Du hast mich schon ganz gut verstanden. Wer von euch beiden hat die Ehe aufgekündigt? Du hast gesagt, Melissa sei gegangen. Aber es gehören immer zwei dazu, wenn eine Beziehung scheitert. Wer gab den Anstoß? Warst du es? Hast du ihr dein Herz ebenso wenig geöffnet wie mir?“
    „Worum geht es hier eigentlich wirklich, Katie?“, fragte er. „Bist du enttäuscht, weil du nicht schwanger bist?“
    „Sollte ich glücklich sein?“
    „Es wäre eine Komplikation, die wir im Moment nicht gebrauchen können.“
    „Ja. Sicher. Du wünschst dir dein Leben einfach, stimmt’s? Du lässt nichts zu, was Mühe macht. Mag sein, dass Melissa als Erste gegangen ist, aber du hast sie gehen lassen, weil es dir gerade recht war.“
    Sie hob ihre Stimme. „Du hast so verdammt große Angst, etwas falsch zu machen, dass du lieber überhaupt nichts tust. Du hast sie auf Distanz gehalten, so wie mich.“
    Katie trat einen Schritt auf ihn zu. „Aber bei mir funktioniert das nicht. Mich kannst du auf diese Weise nicht verjagen. Ich gehe nicht ohne Kampf. Ich habe vor zu schreien und um mich zu schlagen. Jawohl, es ist kompliziert. Jawohl, es wird schwierig, aber das ist mir egal.“
    „Du unterstellst mir eine ganze Menge.“
    „Dann sag mir, dass ich unrecht habe. Sieh mir in die Augen und sag, dass ich dir gleichgültig bin.“
    Sie schluckte und kämpfte gegen ihre Tränen. „Sag mir, dass du mich nicht liebst. Sag mir, du bist froh, dass ich nicht schwanger bin.“
    Jack sagte gar nichts. Er drehte sich um und ließ sie auf der Veranda stehen.
    Sein Schweigen war auch eine Antwort. Trotzdem traf es Katie wie ein Hieb. Sie war nicht schwanger, und wahrscheinlich hatte sie gerade eben Jack verloren.

10. KAPITEL
    Jack trat aus der Dusche und griff nach einem Handtuch. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es kurz vor ein Uhr mittags war. Ein paar Kälber waren von den rasch steigenden Fluten eines Bachs überrascht worden. Er und einer seiner Hilfskräfte hatten sie hinausgetrieben. Keine ungefährliche Arbeit, denn die Helfer mussten durchs schlammige Wasser waten.
    Da für die nächsten Stunden Gewitterstürme vorausgesagt waren, wollte Jack noch einmal nach den Herden auf den westlich gelegenen Weiden schauen.
    Seine Gedanken waren jedoch nicht bei den Tieren oder beim Wetter. Er grübelte über das Gespräch mit Katie nach, das sie am gestrigen Nachmittag geführt hatten. Wobei „Gespräch“ wohl nicht das richtige Wort war. Katie war außer sich gewesen. Und er?
    Stumm.
    Verblüfft von ihrer Fähigkeit, die Wahrheit beim Namen zu nennen und ihn zu durchschauen. Es war schon seltsam, aber er hatte doch tatsächlich gehofft, Katie wäre schwanger. Er hatte sich tatsächlich ein Baby gewünscht.
    Dabei ging es ihm nicht darum, ein eigenes Kind zu haben. Er und Melissa hatten auch überlegt, Kinder zu haben, aber sein Herz hatte dazu geschwiegen. Niemals hatte er sich Melissa schwanger oder mit einem Kind im Arm vorgestellt – er war eben nie wirklich über Katie hinweggekommen.
    Diese Erkenntnis schockierte ihn.
    Wie ein unzusammenhängender Film liefen Ereignisse aus der Vergangenheit vor seinem inneren Auge ab. Melissa lächelnd, Melissa in Tränen, flehend, ihr sein Herz zu öffnen, ihr seine Gedanken mitzuteilen. Er war sicher, nur wenn er sein
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