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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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Liegestuhl, ein Kissen stützte ihren Rücken. Katie hatte es sich neben ihr auf einer Decke am Boden bequem gemacht.
    „Ja, ich habe an Jack gedacht“, gab sie zu. „Manchmal glaube ich, zwischen uns hat sich seit unserer Jugend nicht viel geändert. Ein andermal meine ich, er ist heute ein vollkommen anderer Mensch. Sicher hängt das auch damit zusammen, dass er nicht mehr neunzehn ist. Mittlerweile ist er ein erwachsener und lebenserfahrener Mann.“
    „Das ist wahr. Bestimmt haben auch Sie sich in seinen Augen verändert.“ Hattie hob die Augenbrauen. „Ich hab mich schon gefragt, ob damals mehr zwischen Ihnen und Jack war, als ich wusste.“
    Obwohl sie nichts Unrechtes getan hatte und ihre Freundschaft Jahre zurücklag, fühlte Katie, wie sie rot wurde.
    „Wir waren uns sehr nahe. Das versuchten wir vor allen zu verheimlichen. Es gab zu viele Menschen, die unsere Beziehung nicht akzeptiert und uns Ärger gemacht hätten.“
    „Besonders, nachdem die Verlobung von David und Nora auseinanderging“, stimmte Hattie ihr zu. „Was für eine Aufregung.“
    Sie sah Katie an. „Sie und Jack haben sich nicht mehr gesehen, nachdem Sie aufs College gegangen waren?“
    Katie nickte. „Ich hatte mir so gewünscht, dass er mitkam. Natürlich war das zu der Zeit unmöglich. Aber ich war achtzehn und glaubte deshalb, er liebte mich nicht genug.“
    Jacks Mutter nickte langsam. „Etwas Ähnliches hatte ich damals vermutet. Ich wollte mich aber nicht einmischen. Nachdem mein Mann fort war, musste Jack viele Pflichten übernehmen. Zwar half ich aus, wo ich konnte, aber es gab ja noch sechs andere Kinder, die mich brauchten – einschließlich Wyatt, der noch so klein war. Jack machte einen guten Job. Dabei hab ich nicht berücksichtigt, dass er noch ein junger Mann war und eigene Träume hatte.“
    Sie seufzte. „Es war so angenehm für mich, dass er wie selbstverständlich einsprang und Verantwortung übernahm“, gestand sie und tätschelte dabei einem der Welpen den Kopf. „Als er Melissa begegnete, freute ich mich für ihn. Mit ihr schien er zufrieden zu sein. Aber ich hatte mich getäuscht.“
    Katie war überrascht. „Wieso? Ich weiß, dass er Melissa liebte. Jack hätte niemanden geheiratet, den er nicht wirklich mochte.“
    Es sei denn, ich wäre schwanger …
    Der Wetterbericht hatte für den Abend oder die frühen Morgenstunden des nächsten Tages Sturm vorhergesagt. Hattie blickte zum Himmel.
    „Melissa war eine reizende junge Frau“, sagte sie. „Zuerst schienen die beiden sehr verliebt zu sein, obwohl Melissa wegen ihrer wochenlangen Reisen häufig nicht zu Hause war. Einmal vertraute sie mir an, dass sie überlegte, ihren Job aufzugeben, damit sie mehr Zeit mit Jack verbringen und eine Familie gründen konnte.“
    Katie wollte keine Details über Jacks Liebesleben mit einer anderen Frau hören. Sie meinte, ihr Herz müsste vor Eifersucht zerspringen.
    „Warum ging Melissa dann fort?“, wollte sie aber doch wissen.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Hattie. „Ich habe es auch nie verstanden. Ich glaube, Jack war letzten Endes nicht bereit, ihr sein Herz zu schenken.“
    Sie lächelte. „Klingt melodramatisch. Er hatte Angst, wie sein Vater zu sein. Vielleicht verschloss er seine Gefühle in sich, weil er versuchte, sich gegen diese Angst zu schützen. Melissa beklagte sich öfter, dass sie nicht an ihn herankäme. Sie wusste nie, was er fühlte.“
    Katie verstand Melissas Enttäuschung nur zu gut. „Ich habe mit Jack über seine Ängste gesprochen. Ich weiß, er hat viele Fragen, die seine Vergangenheit, speziell Russells Fortgehen, betreffen.“
    „Als Junge liebte Jack seinen Vater abgöttisch. Möglich, dass die schmerzlichen Erinnerungen im Laufe der Zeit die glücklicheren überdeckt haben.“
    „Glauben Sie, dass er Melissa fortgetrieben hat?“, fragte Katie. „Damit es nach außen so aussah, als habe sie ihn verlassen?“
    „Vielleicht. Aber das müssen Sie Jack selbst fragen.“
    Bei der Vorstellung musste Katie lächeln. „Eine peinliche Unterhaltung.“
    „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie das Thema anpacken. Ich würde zu gern lauschen.“
    Seine beiden wichtigsten Beziehungen sind gescheitert, weil die Frauen, die er liebte, ihn verließen, überlegte Katie. War das der wahre Grund, warum er sich auf keine neue Beziehung einlassen wollte?
    War seine Angst, wie sein Vater zu sein, nur ein Vorwand? Und wenn das die Wahrheit war, bedeutete das für sie etwas Gutes oder etwas
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