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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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Boden einschlug. Sie rannte an Hattie vorbei in den Flur und rief Shanes Namen.
    „Ich weiß nicht, wo er ist“, sagte Hattie.
    Auf ihre Krücke gestützt, lehnte sie an der Wand. „Ich habe ihn die ganze Zeit gerufen, aber er antwortet nicht. Ich verstehe es nicht. Erst vor einer halben Stunde hat er sich ein Glas Milch aus der Küche geholt. Er war mit seinen Hausaufgaben beschäftigt.“
    Panik ergriff Katie. Sie rannte zur Treppe, Jack folgte ihr. Shanes Zimmer war leer. Auf seinem Bildschirm flackerte eine Sturmwarnung über einer Landkarte von Texas.
    Aus der Ferne hörte sie den Tornado heranrauschen. „Hoffentlich ist Shane in Sicherheit“, flehte sie insgeheim.
    Jack hatte in den anderen Zimmern nach dem Jungen gesehen.
    „Hier ist er auch nicht“, schrie er.
    Plötzlich packte er ihren Arm und schüttelte sie. „Die Welpen, Katie. Shane ist wahrscheinlich bei den Welpen.“
    Natürlich. Erleichtert atmete sie auf. „Wir müssen ihn sofort holen. Der Tornado kommt in unsere Richtung. Shane darf nichts passieren.“
    „Er ist in der Scheune“, versuchte Jack sie zu beruhigen.
    „Hilf du deiner Mom. Ich hole Shane.“ Ohne Jacks Antwort abzuwarten, lief sie aus dem Haus.
    Der Wind hatte sich in ein Ungeheuer verwandelt. Er schnappte sich, was ihm in den Weg kam. Irgendetwas traf Katies in der Seite, aber sie zwang sich weiterzulaufen.
    „Shane“, rief sie, als sie endlich die Scheune erreichte. „Shane!“
    Blitze erhellten den Himmel, der Donner folgte unmittelbar darauf. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie stapfte zu dem kleinen Stall zu ihrer Linken, in dem die drei Welpen untergebracht waren, und riss die Tür auf. Ihr Sohn schaute sie an, Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    „Sie haben solche Angst“, sagte er. Alle drei Welpen drückten sich winselnd an ihn.
    „Wir müssen sofort in den Keller, Shane. Ein Tornado.“ Als sie seinen Arm ergreifen wollte, schüttelte er ihre Hand ab.
    „Ich muss sie mitnehmen. Wir können sie nicht hier sterben lassen.“
    Jetzt blieb überhaupt keine Zeit zu diskutieren. „In Ordnung. Nimm einen.“
    Shane trug den kleinsten Welpen, sie die beiden anderen. Sie hielt sie fest, eins in jedem Arm, und ging voran zur Scheunentür.
    Draußen ließ sie Shane vor sich hergehen, damit sie ihn sehen konnte. Das sich nähernde Ungeheuer lärmte immer bedrohlicher. Sie kamen nur langsam vorwärts. Schon sah sie die Tür des Sturmkellers vor sich.
    Nur noch wenige Meter …
    Ein Liegestuhl flog durch die Luft. Shane wollte ausweichen und stürzte zu Boden. Katie sprang hinzu, aber bevor sie ihn stützen konnte, tauchte Jack wie aus dem Nichts auf und hob den Jungen mit dem Welpen hoch.
    Die letzten Schritte rannten und stolperten sie die Treppe in den Keller hinunter. Endlich in Sicherheit!
    Die Tür des Sturmkellers klapperte in den Angeln, als sei eine Riesenhand im Begriff, sie zu öffnen. Katie legte die Arme fester um Shane und fühlte, wie auch Jack sie fester an sich drückte.
    Hattie saß mit Farmarbeitern auf der Bank gegenüber dem Eingang. Katie mochte gar nicht an die Menschen denken, die den Keller nicht rechtzeitig erreicht hatten.
    „Hier sind wir sicher“, flüsterte Shane den Welpen zu, die winselnd auf dem Boden kauerten. „Habt keine Angst.“
    Guter Rat, dachte Katie. Das rasende Klopfen ihres Herzen beruhigte sich nur langsam. Niemals zuvor hatte sie sich so gefürchtet. Wenn Jack sie und Shane nicht geholt hätte, wäre wer weiß was passiert.
    Sie lehnte den Kopf an seine Brust. Er hauchte einen Kuss auf ihr Haar. „Wir sind in Sicherheit“, flüsterte er. „Denk dran, was Shane zu den Hunden gesagt hat: ‚Habt keine Angst.‘“
    Nach weniger als einer Stunde war der Sturm vorbei. Jack öffnete die Kellertür und blickte hinaus in den hellen Vorabendhimmel, der über ihnen schon wieder so blau leuchtete, als sei nichts geschehen.
    Jack stellte sich innerlich auf mögliche Verwüstungen ein und stieg die Treppe hinauf. Die Geräusche während des Tornados hatten sich angehört, als seien alle Gebäude zertrümmert.
    Eine Ecke der Veranda war verschwunden, als habe jemand ein Stück davon abgebissen. Eine Scheunentür fehlte, eine andere hing nur noch in einem Scharnier. Ein kleiner Werkzeugschuppen war in sich zusammengefallen, nur ein Bretterhaufen war geblieben. Ein anderer war einfach verschwunden. Aber sonst schien kein besonderer Schaden entstanden zu sein.
    „Wie sieht es aus?“, rief Katie hinauf.
    „Nicht so
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