Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Internetpiraten

Internetpiraten

Titel: Internetpiraten
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
so groß ist«, staunte Peter. Justus steuerte das Angelboot direkt darauf zu. Gegen das riesige Schiff sah die ›Mathilda‹ winzig aus. Auf der Reling hockten hunderte Möwen und beobachteten von oben neugierig die drei ???. Die Vögel waren die neuen Bewohner der Pacific Star.  Mit langsamer Fahrt umrundeten sie das Wrack.  Auf der Rückseite hatte das Meer schon ganze Arbeit verrichtet. Das gesamte Heck war im Laufe der Jahre von der stürmischen See weggerissen worden. Jetzt glich es einem gigantischen offenen Maul.  »Wahnsinn. Man kann direkt in das Schiff hineinfahren«, staunte Bob.  Links und rechts ragten die zerklüfteten Seitenteile aus dem Wasser und scharfkantige Stahlplanken erhoben sich gespenstisch in den Himmel. Die einzelnen Schiffsdecks waren aufgerissen und man konnte tief ins Innere einer jeden Etage blicken.  »Ich glaube, hier werden wir nicht viel finden«, vermutete Peter. »Zumindest nichts, was uns im Fall weiterbringen könnte.«  Justus kramte unterdessen das Fernglas aus dem Rucksack. »Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube nämlich, dass wir in der letzten Zeit nicht die Einzigen hier waren. Sieh mal durchs Glas!«  Peter hielt den Feldstecher vor die Augen und suchte das Schiffswrack ab. »Stimmt, du hast Recht, Just. Da hängt ein nagelneues Seil im Wasser.«  Vorsichtig näherten sie sich dem roten Tau.  Bob blickte währenddessen besorgt ins Wasser.  »Pass auf, dicht unter der Oberfläche wimmelt es 

    von spitzen Eisenteilen. Die würden uns glatt das Boot aufschlitzen.«  Die Pacific Star lag schräg nach hinten geneigt in den Felsen fest. Eines der abgerissenen schiefen Decks tauchte ins Wasser und Justus konnte mit der  ›Mathilda‹ wie an einen Strand heranfahren. Peter nahm das rote Seil auf und befestigte damit das kleine Angelboot.  Justus betrat als Erster den rostigen Schiffsboden.  Doch kaum hatte er einen Fuß rausgesetzt, rutschte er nach hinten weg und konnte sich gerade noch mit den Händen abstützen.  »Achtung, hier ist alles mit glitschigen Algen bewachsen! Das ist glatt wie Schmierseife.«  Erst jetzt bemerkte er, dass ihm dabei das Handy aus der Hemdtasche gefallen war. Aber bevor er es greifen konnte, glitt es ins Wasser und versank in der Tiefe. »So ein Mist! Weg ist es. Zum Glück ist das nicht unser Telefon gewesen.«  Bob verließ als Letzter das Holzboot.  Vorsichtig tasteten sie sich an dem Seil vorwärts.  Das Ende war im Inneren an ein dickes Eisenrohr geknotet.  »Wisst ihr, wo wir hier sind?«, rief plötzlich Bob.  »Wir befinden uns mitten im Maschinenraum!«  Seine Stimme hallte an den stählernen Wänden.  Der einstige Schiffsmotor war kaum noch zu erkennen. Das, was nicht abgeschraubt worden war, hatte der Rost aufgefressen. Von dem Maschinenraum aus führte eine Wendeltreppe aus Stahl ein Stockwerk höher.  Peter beugte sich nach unten und entdeckte zu seiner Verwunderung eine Taschenlampe. Sie hatte an der Seite einen Magneten und hing am Eisengeländer fest. Direkt daneben fand er noch weitere.  »Merkwürdig, die funktionieren sogar«, staunte er. »Von damals scheinen die nicht zu sein.«  Alles deutete darauf hin, dass sie in der letzten Zeit nicht die einzigen Besucher auf der Pacific Star waren.  Justus ging voran. »Die Taschenlampen können wir gut gebrauchen. Es ist ganz schön dunkel da 

    oben.« Der Weg führte anschließend durch einen schmalen Gang und über eine weitere Treppe gelangten sie immer tiefer ins Innere des Luxus-schiffs. Plötzlich standen die drei ??? mitten in einer kreisrunden großen Halle. Der Raum erstreck-te sich über sämtliche Geschosse nach oben. Die Decke bestand aus einer riesigen Glaskuppel mit zersplitterten Scheiben. Fahles Licht fiel von dort aus ins Innere des Schiffes und ließ die Halle schaurig erleuchten.  »Dies war anscheinend der Tanzsaal«, mutmaßte Bob. »Dort hinten steht sogar noch der große Flügel. Wahrscheinlich ist er bei dem Aufprall gegen die Wand gerutscht.« Das Klavier lag zerbrochen auf der Seite.  In diesem Moment gab es einen lauten Donnerschlag und direkt über der Pacific Star entlud sich ein heftiges Gewitter. Grelle Blitze zuckten zwischen den zersplitterten Glasscherben der Kuppel und vor Schreck kauerten sich die drei Detektive unter einen Tisch.  »Ich denke, wir sollten schnellstens vom Schiff verschwinden«, flüsterte Justus.

Sturmtief
    Diesmal waren alle mit seinem Vorschlag einverstanden. Draußen kam Wind auf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher