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Internetpiraten

Internetpiraten

Titel: Internetpiraten
Autoren: Ulf Blanck
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Fischhalle ist das Büro des Hafenmeisters«, wusste Bob. Doch als sie ankamen, war die Tür verschlossen.  »Montag wieder!«, rief ihnen ein zahnloser Fischer zu. Der bärtige Mann war damit beschäftigt, seine Netze an der Kaimauer zum Trocknen auszulegen. Justus ging auf ihn zu. »Entschuldigen Sie, Mister. Gibt es keine Möglichkeit, trotzdem in das Büro zu gelangen?«

    »Ja, die gibt es, mein Junge.« Justus sah ihn mit großen Augen an. »Sagen Sie schon!«  »Ihr müsst einen Stein in die Scheibe schmeißen«, dann lachte er so laut, dass die Möwen um ihn herum kreischend flüchteten.  »Sehr witzig, Mister«, schimpfte Justus.  »Nun krieg dich wieder ein, Jungchen. Der alte Smithers kann ja wohl noch mal einen Spaß machen, oder? Was wollt ihr überhaupt in der Bude?«  Bob drängte sich vor den alten Fischer. »Wir brauchen dringend Informationen über ein Schiff.  Es ist wirklich sehr wichtig.«  »Verstehe. Geht es dabei um Leben und Tod?«  »So ungefähr«, antwortete Bob.  »Hab ich mir doch gedacht. Bei euch aus der Stadt geht es ja immer um Leben und Tod.« Wieder brüllte er vor Lachen los, dass die zurückgekehrten Möwen abermals Reißaus nahmen.  »Tja, über Schiffe weiß ich nicht viel. Ich weiß nur, dass der Hafenmeister, immer wenn er sein Büro verlässt, die Fußmatte hochhebt. Komisch, nicht?«  Peter sah ihn verwundert an. »Verstehe ich nicht, Mister. Was hat denn das damit zu tun?«  Doch als Justus und Bob ihm gleichzeitig auf die Füße traten, hatte auch er verstanden.  »Danke, Mister Smithers«, verabschiedete sich Justus.  »Keine Ursache. Ich nehm das auf meine Kappe«, grinste der Seebär.  Sie liefen zum Büro des Hafenmeisters und fanden tatsächlich unter der Fußmatte einen Schlüssel.  Peter war überhaupt nicht wohl bei der Sache  »Seid ihr sicher, dass wir da rein gehen sollten?«  Justus konnte ihn beruhigen. »Was kann schon passieren. Wir werfen nur kurz einen Blick ins Schiffsregister und fertig. Immerhin ist das ein öffentliches Gebäude.«  »Und außerdem geht es um Leben oder Tod«, zwinkerte Bob ihm zu.  Eine Minute später standen sie vor dem großen Schreibtisch des Hafenmeisters. Justus entdeckte das Schiffsregister in einem gefährlich durchgebogenen Regal aus einer alten Schiffsplanke. Es war ein unglaublich dicker Ordner mit über eintausend Seiten.  »Schnell, bevor jemand kommt!«, flüsterte Peter.  Hektisch ging Bob das Register durch. »Da! Ich hab es. Frachtschiff Magellan. Gebaut 1982 unter 

    amerikanischer Flagge. Länge 172 Meter, Breite 22,7 Meter und 5,90 Meter Tiefgang … San Francisco stimmt auch. Aber jetzt haltet euch fest.  Vor drei Jahren ist der Frachter komplett umgebaut worden – zu einem Luxusdampfer!«  »Die Pacific Star«, flüsterten alle drei andächtig im Chor.  Als die drei Detektive das Büro verließen, versteckte Justus den Schlüssel wieder unter der Fußmatte. »Ich wusste es! Der Fall hat durch und durch mit Wasser zu tun. Die Pacific Star liegt gleich um die Ecke auf dem Riff. Das kann alles kein Zufall sein.«  Bob blickte auf das Meer hinaus. Die untergehen-de Sonne hatte inzwischen den Himmel dunkelrot gefärbt. »Heute können wir wahrscheinlich nichts mehr machen.«  »Wir müssen aber etwas unternehmen!«, widersprach Justus. »Die Diebe haben garantiert schon Onkel Titus’ grüne Pantoffeln in der Hand. Die werden ganz schön dumm aus der Wäsche gucken.  Wir können nicht warten.«  »Und was schlägst du vor, Just?«, wollte Peter wissen.  Eine Weile lief Justus unschlüssig auf der Kaimauer hin und her. Plötzlich blieb er stehen und deutete auf ein kleines Holzboot mit Außenbordmotor. Am Bug stand in großen Buchstaben der Name ›Mathilda‹. »Wisst ihr, wem der Kahn dort gehört?« Seine beiden Freunde schüttelten den Kopf.  »Das ist das Angelboot von Onkel Titus. Hat er vor einem Monat gegen ein altes Motorrad getauscht.«  Peter sah ihn entgeistert an. »Du hast doch wohl nicht vor, damit … « Justus unterbrach ihn. »Doch!  Genau das! Wir machen einen Ausflug zur Pacific Star!«

Leinen los!
    »Wir werden einfach kurz an der Küste entlang fahren und uns den Ozeandampfer von der Nähe ansehen. Da ist überhaupt nichts dabei.«  Justus strahlte mit seinen Worten so viel Zuversicht aus, dass Peter und Bob kaum widersprachen.  Entschlossen betrat er das kleine Boot seines Onkels und machte die Leinen los.  »Vorsicht beim Einsteigen. Die ›Mathilda‹ ist
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