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Internetpiraten

Internetpiraten

Titel: Internetpiraten
Autoren: Ulf Blanck
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darin. Da steckt ihr die Scheine hinein!«  Während Justus mit klopfendem Herzen die Hausschuhe in die Tüte stopfte, untersuchte Bob heimlich den tragbaren Computer. »Just!«, flüsterte er, so leise wie er konnte. »Die CD ist nicht dabei.«  Doch nicht nur Justus hatte dieses gehört.  »Hab ich es mir doch gedacht. Es geht euch hauptsächlich um die CD-ROM. Ich wusste es.  Kein Mensch würde sich wegen eines Computers in solche Gefahr begeben, wie ihr es gemacht habt.  Leider kann ich ohne Passwort nicht herausfinden, was da so Tolles drauf ist – kann mir auch egal sein. Jetzt weiß ich, dass sie wertvoll ist. Die 1000  Dollar waren nur ein billiger Köder. Für die CD  verlange ich das Fünfzigfache.«  »Fünfzigtausend Dollar?«, entfuhr es Bob.  »Genau. Und diesmal ist die Übergabe noch viel einfacher, denn die CD ist in unmittelbarer Nähe.«  Die drei ??? sahen sich erstaunt um.  »Ihr seid auf dem richtigen Weg. Kaum zu glauben, aber die CD steckt in einer der Dosen!« Die Stimme aus dem Handy bekam einen regelrechten Lachanfall. »So dicht und doch so fern. Ihr müsstet monatelang suchen, um die Richtige zu finden. Ich könnte mich totlachen. Einfach genial. Aber jetzt Schluss mit lustig! Richtet eurem Auftraggeber Folgendes aus: Morgen früh rufe ich auf dem Handy an und sage, wo und wann ich die Fünfzigtausend haben will. Sobald ich die Kohle in den Händen halte, gebe ich bekannt, in welcher Dose die CD steckt. Das ist ein Plan, was?«  Justus, Peter und Bob blickten niedergeschlagen zu Boden.  »So, kommen wir aber wieder zu meinen ersten tausend Dollar in Zehnern. Macht einfach einen Knoten in die Tüte und schmeißt das Ganze auf die Rutsche. Platsch und fertig. Dann könnt ihr gehen.«  Noch immer verdunkelte die Wolke den Raum.  Gerade als Justus erleichtert die Tüte loslassen wollte, wurde er von der Handystimme im letzten Moment aufgehalten.  »Stopp! Einen Test will ich jetzt doch noch machen. So blind möchte ich niemandem vertrauen.  Nicht, dass ich euch nicht glaube, aber ihr wisst ja –  Kontrolle ist besser.«  Zögernd nahm Justus die Plastiktüte wieder von der Rutsche.  »Holt mir doch bitte einmal eine der Zehndollarnoten aus dem Beutel!«  Justus raschelte mit der Tüte und hoffte, dass die dunkle Wolke noch ein wenig bleiben würde.  »Gut. Und jetzt sagt mir, welcher Präsident auf dem Schein abgedruckt ist!«

Kaffeepause
    Justus stockte der Atem. Er hatte doch schon so oft eine Zehndollarnote in der Hand gehalten – doch auf den Präsidenten hatte er dabei nie geachtet. Ihm blieben nur noch wenige Sekunden. Peter und Bob starrten ihren Freund gebannt an.  »Hamilton«, platzte es plötzlich aus ihm heraus.  »Na bitte. Ihr habt den Test bestanden. Also, jetzt aber rauf auf die Rutsche mit dem Beutel! Adios, bis morgen früh.«  Die drei ??? atmeten erleichtert auf und sahen der Plastiktüte hinterher. Dann klatschte etwas weit unten im Wasser auf.  Onkel Titus war ein Paar seiner Hausschuhe los.  Erst als sie mit ihren Rädern wieder auf der Küstenstraße fuhren, wagten sie, miteinander zu sprechen.  »Bist du dir auch sicher, dass der Irre aufgelegt hat?«, fragte Peter.

    »Hundertprozentig«, beruhigte ihn Justus. »Vor-sichtshalber habe ich das Handy sogar  ausgeschaltet. Ich schlage vor, wir fahren erst einmal zur Kaffeekanne und besprechen die Lage.«  In einer Kurve zweigte ein holpriger Weg von der Hauptstraße ab und führte direkt an stillgelegten Eisenbahnschienen entlang. Am Ende des zuge-wachsenen Pfades stand ein historischer Was-sertank für die alten Dampflokomotiven. Die drei Detektive nannten ihr Geheimversteck ›Kaffeekanne‹, weil das Gebilde durch sein krummes Rohr an der Seite tatsächlich wie eine Kanne aussah. Von unten konnte man über eine Eisenleiter in den Tank einsteigen.  »Mann, ist das heute heiß hier drin«, stöhnte Bob, als er sich auf eine der kleinen Holzkisten setzte.  Die Kaffeekanne war vollgestopft mit allem, was sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte. Kisten voller Comics, alte Petroleumlampen, Kletterseile, Angeln, ein Mikroskop, Werkzeuge aller Art und vieles mehr. Justus war der Auffassung, dass man als Detektiv alles irgendwann einmal gebrauchen könnte.  »Ich will die Geschichte immer noch nicht glauben«, begann Peter. »Bei der Frage nach dem Präsidenten bin ich fast in Ohnmacht gefallen.«  Justus kramte aus einer Ecke eine angebrochene Packung Kekse hervor. »Ich konnte nur
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