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Internetpiraten

Internetpiraten

Titel: Internetpiraten
Autoren: Ulf Blanck
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öffnete die Schuppentür und blinzelte in die Sonne. Neben Peter stand auch Bob Andrews und wischte seine Brille am T-Shirt sauber. »Was ist los? Wir wollten doch an den Strand?«, rief dieser ihm entgegen.  Fast hätte Justus in der Aufregung die Verabredung vergessen. »Bin schon fertig. Ich muss nur noch schnell meine Sachen holen.«  Tante Mathilda packte den dreien noch ein riesiges Stück Kirschkuchen ein. »Passt aber auf, dass euch die Wellen nicht aufs offene Meer treiben! Bei dem Wind heute kann der Pazifik sehr gefährlich werden. Eh man sich versieht, wird man gegen die Klippen geschleudert. Im letzten Jahr hat es ein 

    Fischerboot erwischt, davor ein Segelschiff und vor drei Jahren … «  » … die Pacific Star!«, stimmten Justus, Peter und Bob im Chor ein. Tante Mathilda erzählte immer die gleiche Geschichte. Der Luxusdampfer war das größte Opfer des tückischen Riffs vor der Küste.  Tagelang berichteten damals die Zeitungen von dem Unglück. Es war die Jungfernfahrt des teuren Schiffs. Glücklicherweise befand sich an diesem Tag nur die Besatzung an Bord und konnte in einer dramatischen Aktion gerettet werden. Die Pacific Star hingegen wurde nach mehreren Bergungsver-suchen aufgegeben und dem Riff überlassen. Alles Wertvolle hatte die Reederei ausgebaut – der Rest ist im Laufe der Zeit von Plünderern beiseite geschafft worden.  Bob betrachtete neugierig die Kartons mit den Hausschuhen. »Was ist das denn?«, fragte er erstaunt.  »Das ist ein Tippfehler«, grummelte Onkel Titus und verschwand wieder in seinem Schuppen.

Probesurfen
    Es war an diesem Tag tatsächlich außergewöhnlich windig. Die drei ??? mussten sich richtig anstrengen, um auf ihren Rädern gegen die starken Böen anzukommen.  »Klasse Sturm!«, rief Peter. »Das gibt bestimmt dicke Brecher am White Beach.«  Er sollte Recht behalten. Das Meer tobte und riesige Wellen trieben weiße Schaumkronen vor sich her. White Beach war unter den Surfern Kaliforniens längst kein Geheimtipp mehr. Auf dem schmalen Küstenstreifen tummelten sich bei so einem Wetter dutzende Wellenreiter und jagten auf ihren Brettern durch die Brandung. Auch lockte der Strand viele Touristen an. Entlang dem feinem Sandstrand gab es mehrere kleine Buden und ein Café. Seit dem Sommer mussten die Autofahrer sogar Parkgebühren zahlen.  »Die sind garantiert drei Meter hoch«, strahlte Peter, als er die tosenden Wellen erblickte.  Sie stellten ihre Räder ab und liefen durch den heißen Sand. Eine gelbe Flagge zeigte an, dass man ausschließlich in einem schmalen Bereich ins Wasser durfte. Nur dieser Abschnitt wurde von Rettungsschwimmern bewacht.  Die drei ??? tobten so lange in den Wellen, bis ihnen fast die Luft wegblieb.  »Ich brauch eine Pause«, stöhnte Justus und ließ sich völlig erschöpft auf sein Handtuch fallen.  Anschließend stopften sie Tante Mathildas Kirschkuchen mit den Fingern in sich hinein.  Peter zeigte auf eine Gruppe von Surfern – weit draußen in der hohen Brandung. »Cool, die sitzen den ganzen Tag auf ihren Boards und suchen die Welle ihres Lebens. Wenn aus mir kein Detektiv wird, mach ich das genauso.«  »Und woher nimmst du das Geld dafür?«, fragte Justus mit vollem Mund.  »Für einen echten Surfer ist Wind wichtiger als Geld«, lachte Peter und deutete auf einen alten Wohnwagen am Ende des Strands. »Ich kann ja auch eine Surfschule aufmachen – wie die da hinten.« Um den Wohnwagen herum flatterten bunte Fahnen im Wind.  Peter wühlte in seinen Hosentaschen und beför-derte ein paar Münzen zum Vorschein. »In einem der Strandläden gibt es diese kleinen Surfboards aus hartem Schaumstoff. So ein Teil wollte ich schon immer haben. Kommt ihr mit?« Justus und Job hatten Langeweile und begleiteten ihren Freund zu dem Geschäft.  Wenig später stand Peter mit dem kleinen Surfbrett im Wasser. »Es ist zwar kein richtiges cooles Board – aber zum Üben voll okay.« Dann nahm er eine schäumende Welle und ließ sich auf dem Bauch bis ans Ufer treiben.  Bob wollte das Brett auch ausprobieren und lernte erstaunlich schnell, damit umzugehen.  »Jetzt du, Just!«, rief er und schüttelte das Wasser aus den Haaren. Doch als Justus versuchte auf dem Brett zu sitzen, ging es zusammen mit im unter.  »Die Erfinder von diesen Dingern sind nicht von einem normalen Körperbau ausgegangen«, schimpfte er und legte sich schweigend wieder auf sein Handtuch.  Doch Peter und Bob konnten gar nicht genug bekommen.
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