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Internetpiraten

Internetpiraten

Titel: Internetpiraten
Autoren: Ulf Blanck
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wir nicht auf. Vielleicht hat der Dieb irgendwelche Spuren am Auto hinterlassen. Wir sollten uns einmal auf dem Parkplatz umsehen.«  Als sie sich von ihren Stühlen erhoben, schimpfte der Barmann ihnen hinterher. »Das habe ich gerne.  Erst stundenlang meine Plätze besetzen und dann nichts bestellen. Seht zu, dass ihr endlich nach Hause kommt!«  Der Parkplatz war vollständig belegt und die heiße Mittagssonne flimmerte auf den glühenden Autodächern. Bobs Vater zeigte den drei Detektiven den aufgebrochenen Kofferraum. »Das müssen Profis gewesen sein. Hier sind kaum Spuren zu erkennen.«  »Die schaffen das schneller, als manche mit dem Schlüssel«, wusste Peter.  Plötzlich trat Mister Andrews wütend gegen einen der Hinterreifen. »Das auch noch. Obwohl ich die Parkgebühren gezahlt habe, kleben die mir ein Strafzettel an die Scheibe. Was ist das für ein Tag heute?«

    Justus zog das Papier unter dem Scheibenwischer hervor und betrachtete ihn.  »Das ist kein Strafzettel wegen unerlaubten Parkens.«  »Was dann?«  »Das ist eine Mitteilung von den Dieben.«

Nur 24 Stunden
    »Zeig mal her!«, rief Bob und nahm Justus den Zettel aus der Hand. »Chatboxx«, entzifferte er die unleserliche Schrift. Mister Andrews sah die drei  ??? ratlos an. »Was soll das denn jetzt bedeuten?«, fragte er kopfschüttelnd.  »Keine Ahnung. Aber ich denke mir, dass jemand mit uns Kontakt aufnehmen will«, vermutete Justus.  Bobs Vater war verzweifelt. »Jetzt ist Schluss. Ich muss zur Polizei gehen und die ganze Sache melden.« Niedergeschlagen setzte er sich hinters Lenkrad, schloss die Wagentür und startete den Motor. Doch gerade als er losfahren wollte, klopfte Justus gegen die Scheibe. »Warten Sie einen Moment, Mister Andrews!«  Mit einem leisen Surren öffnete sich das Seiten-fenster. »Was ist denn noch?«  »Eine Anzeige bei der Polizei ist wahrscheinlich das Beste, was Sie tun können. Aber die CD-ROM  werden Sie dadurch bis Montag wohl kaum zurück bekommen!«  »Wie meinst du das?«  Justus fuhr fort. »Die werden ein Protokoll aufnehmen, den Wagen nach Fingerabdrücken absuchen und den Fall erst mal zu den Akten legen. Es gibt in Kalifornien Hunderte solcher Einbrüche.«  »Und was soll ich deiner Meinung nach tun, Justus?«  »Geben Sie uns genau 24 Stunden Zeit. Wenn wir bis dahin kein Ergebnis haben, können Sie immer noch zur Polizei gehen.«  Peter und Bob sahen ihren Freund erstaunt an.  Mister Andrews war nicht weniger verwundert.  »Und wie wollt ihr an die Sache herangehen? Wir haben es hier ja nicht mit einem Jugendstreich zu tun!«  »Wer weiß. Unter Umständen ist die ganze Geschichte harmloser, als wir denken. Immerhin waren die Diebe so dumm, sich mit uns zu verabreden – wo auch immer.«

    »Chatboxx ist – so viel ich weiß – eine Seite im Internet. Man kann sich dort unterhalten und mit anderen verabreden«, warf Peter ein.  Justus strahlte. »Wir haben zumindest einen Anhaltspunkt. Ich denke mir, die Autoknacker sind nur scharf auf den Laptop. Die CD-ROM interessiert sie womöglich gar nicht.«  Mister Andrews drehte am Zündschlüssel und stellte den Motor wieder ab. »Sie können auch gar nicht wissen, was auf der CD ist. Ohne ein Passwort ist das Programm überhaupt nicht zu starten.«  »Sehen Sie. Das ist unsere Chance. Geben Sie uns 24 Stunden!«  Bobs Vater vergrub sein Gesicht in den Händen und überlegte fieberhaft. Dann atmete er tief durch.  » Na schön. Wenn ihr es bis dahin schafft, bin ich euch auf ewig dankbar – aber nur unter einer Voraussetzung.«  »Ja?«  »Versprecht mir Bescheid zu sagen, sobald es gefährlich wird! Dann kann nur noch die Polizei helfen und ich habe die Konsequenzen zu tragen.«  »Versprochen, Mister Andrews. Wenn uns die Sache mit dieser Chatboxx nicht weiter bringt, ist sowieso Schluss.«  »Gut. Ich muss jetzt dringend zurück nach Los Angeles. Ich habe das ganze Wochenende Redaktionsdienst – dort bin ich auch immer zu erreichen.  Bob, du hast die Nummer. Hoffentlich merken meine Kollegen mir nichts an.«  Anschließend rollte der Wagen über den staubi-gen Parkplatz und verschwand auf der Küstenstraße in Richtung Süden.  »Sag mal, Just, bist du bescheuert?«, begann Peter. »Wir können uns doch nicht in so einen Fall einmischen. Wer weiß, mit wem wir uns da anlegen?« Bob sah das genauso. »Dieser kleine Zettel ist alles, was wir in den Händen halten. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«  Justus
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