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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe
Autoren: Miranda Lee
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1. KAPITEL
    Ein Großteil der Gäste wurde aufmerksam, als die drei Männer die Bar des Clubhauses betraten. Einige Herren, vor allem aber die Damen, spähten mit einer Mischung aus Neid und Bewunderung zu den Golfern hinüber.
    Und das nicht nur, weil sie reich waren. Die meisten Mitglieder des Sydney Royal Golf Clubs gehörten dem Geldadel an. Dass sich vor allem auch die Damenwelt für die drei Männer interessierte, mochte tiefere Gründe haben. Schon seit Urzeiten hatten Weibchen instinktiv kraftstrotzende Alphamännchen bevorzugt, die sie schützen und ihnen starke Nachkommen schenken konnten.
    Moderne Frauen legten zwar angeblich mehr Wert auf andere Attribute eines Mannes wie ein sympathisches Wesen oder Sinn für Humor. Doch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigten, dass das nicht immer zutraf. Offenbar entschied auch die Größe eines Mannes darüber, wie attraktiv er für Frauen war.
    Bei dem Trio, das jetzt durch den Barbereich schlenderte, handelte es sich ausnahmslos um ungewöhnlich große Männer. Und als wäre das nicht genug, sahen sie auch noch umwerfend aus, waren dunkelhaarig und, na ja, sehr, sehr reich.
    Der Mann, der direkt auf die Bar zuhielt, vermutlich um die erste Runde zu bestellen, war Hugh Parkinson, der einzige Sohn und Erbe des Parkinson-Medienimperiums. Mit seinen sechsunddreißig Jahren galt er als der begehrteste Junggeselle Sydneys, ebenso als bekannter Playboy mit einer endlosen Folge von Freundinnen, von denen – man höre und staune! – keine sich je abfällig über ihn geäußert hatte. Mit seinem angeborenen Charme genoss er das Leben in vollen Zügen, liebte seine Junggesellenfreiheit und überließ das Arbeiten großzügig anderen.
    Ganz anders seine beiden Golfkameraden. Beide waren verheiratet, arbeitswütig und vom Leben früher nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst worden.
    Russell McClain gehörte McClain Immobilien, Sydneys angesehenste und erfolgreichste Grundstücksmaklerfirma.
    Und James Logan war der Chef von Images, der dynamischsten Werbe- und Marketingagentur der Stadt.
    Seit der Schulzeit waren die drei Männer beste Freunde. Sie kannten sich in- und auswendig, natürlich auch ihre Stärken und Schwächen, und gingen miteinander brüderlich durch Dick und Dünn.
    Doch beim Golfspiel am Sonntagvormittag kannten sie keine Gnade. Sie spielten grundsätzlich um Geld, und es gab nur eins: gewinnen.
    „Was ist heute bloß mit Hugh los?“ James setzte sich mit Russell an einen Tisch mit Blick auf das achtzehnte Grün. „So miserabel habe ich ihn noch nie Golf spielen sehen.“
    „Ich schon. Während du vor deiner Hochzeit vor einigen Wochen im Ausland warst, habe ich ihn locker geschlagen.“
    „Komisch.“
    „Danke“, bemerkte Russell trocken.
    „Ach, du weißt schon, was ich meine. Du bist ein guter Golfer, aber Hugh ist besser.“
    „Kein Wunder. Er lebt ja praktisch auf dem Golfplatz.“
    „Stimmt.“ Auch James war ein eingeschworener Golfer gewesen. Doch seit seiner Hochzeit im Dezember und den nachfolgenden gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Weihnachtszeit war er nicht mehr oft dazu gekommen. „Wenn ich’s bedenke, letzte Woche war Hugh auch nicht gerade in Hochform. Hat uns nur knapp geschlagen. Woran, meinst du, könnte das liegen?“
    „Keine Ahnung, was mit ihm in letzter Zeit los ist. Aber im November hatte er Probleme mit einer Frau.“
    James wirkte betroffen. Mit Frauen hatte Hugh nie Probleme. Es war schon fast langweilig mitzuerleben, wie sie seinem Charme unweigerlich erlagen. Er konnte jede haben.
    „Was waren das für Probleme?“, fragte er vorsichtig.
    „Eine ist da wohl aus der Reihe getanzt, vermute ich.“
    „Das wäre ja mal was ganz Neues. Weißt du, wer sie war?“
    „Hat er nicht gesagt. Und ich habe ihn nicht danach gefragt.“
    „Mm.“ Stirnrunzelnd sah James zu, wie Hugh sich mit drei Biergläsern in den Händen einen Weg auf die Terrasse bahnte.
    Wieso hatte Hugh es ausnahmsweise einmal nicht geschafft, eine Frau, die ihn interessierte, ins Bett zu bekommen? Wegen seines Rufs als Frauenheld?
    Nein. Dieser Ruf schreckte keine Frau ab. Er machte ihn für die Damenwelt höchstens noch aufregender.
    „Tja, vielleicht habe ich das auch falsch verstanden“, räumte Russell ein. „Möglicherweise hatte er einfach nur eine kurze Nacht hinter sich, weil die neuste Flamme ihn auf Trab gehalten hat. Vielleicht sogar die geheimnisvolle Unbekannte selbst. Wir wissen beide, dass keine Frau Hughs blauen Augen
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