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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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murmelte, der mit frommen Anrufungen des Imperators gespickt war
welche denen des vorsitzenden Chirurgen entsprachen —, sah sie zu, wie ihre
Homunkuli aufgeschnitten wurden, und wusste, dass dies ein Abbild dessen war,
was mit ihr geschah. Winzige Stasenfelderzeuger wurden in ihr befestigt, um zu
verhindern, dass sie verblutete.
    Sie war ein gefangener Hase,
der ausgestreckt auf dem Schlachtblock eines Metzgers lag.
     
    »Wir werden Implantate
benutzen«, war Ziz fortgefahren. »Wir werden mit Karbonfasern verstärktes
Kunstfleisch in deine Anatomie einführen, außerdem flexibles Knorpelgewebe, das
so hart werden kann wie Horn. In Ruhe — in ihrem kollabierten Zustand — werden
die Implantate nicht wahrnehmbar im Körper schlafen. Aber sie erinnern sich an
die monströsen Kräfte und Formen, die ihrem Gewebe eingeprägt wurden. Bei
Anregung werden die Implantate zum aktiven Modus anschwellen, während
Polymorphin Fleisch und Knochen weich macht.«
    Dem Mosaik der winzigen,
funkelnden Messer an der Wand schienen Flügel zu wachsen, auf dass es Meh'lindi
anspringen und ihr die Haut abziehen konnte.
    »Wir werden auch zusätzliche
Drüsen implantieren, die bei Aktivierung sofort mit der Produktion von
Wachstumshormonen beginnen, außerdem solche, die den Vorgang wieder rückgängig
machen ...«
    »Aber«, hatte sie verzweifelt
gemurmelt, »ich könnte doch trotzdem niemals ein perfekter Symbiont werden,
oder?«
    »In diesem Stadium ist das auch
nicht nötig. Du wirst dich in eine überzeugende Hybridform eines Symbionten
verwandelten können. In einen Hybriden mit einem Armpaar und ohne Schwanz ...
In einen, der mehr Ähnlichkeit mit einem Menschen hat, aber doch ausreichend
verseucht ist, ausreichend grotesk, um jene zu überzeugen, die du infiltrieren
musst. Wenn dieses Experiment so gelingt, wie wir es hoffen, werden wir
anschließend versuchen, Zusatzglieder zu implantieren.«
    »In mich?« Hatte ihre Stimme
gebebt?
    Ziz schüttelte den Kopf. »In
einen anderen Freiwilligen. Du wirst auf die Hybridform festgelegt sein, nur
dazu fähig, zwischen dieser und deiner eigenen menschlichen Anatomie zu
wechseln.«
    Meh'lindis Grauen wuchs. Was
Ziz da vorschlug, konnte doch kein müßiges Experiment sein, oder? Eines, das
nur aus Neugier ausgeführt wurde?
    Meh'lindi leckte sich die
Lippen. »Ich nehme an, Secundus, dass eine bestimmte Mission. damit verbunden
ist?«
    Ziz lächelte dünn und sagte es
ihr.
    Meh'lindi kam diese Mission
beinahe wie ein Vorwand vor, eine Prüfung, um festzustellen, ob sie die
Leistung vollbringen und überleben konnte.
    Aber natürlich war sie nicht
Richter über die Bedeutung einer Mission. Die Kunst des Assassinentums bestand
darin, tödlichen Druck auf einen wichtigen, verwundbaren Punkt innerhalb der
Gesellschaft auszuüben, auf einen Punkt, der einem vielleicht nicht immer
zentral vorkam, doch den ihre Vorgesetzten dafür hielten.
    Oft war ein Ziel prominent —
ein korrupter planetarer Statthalter, ein illoyaler hoher Beamter. Und doch
konnte das Herausbrechen eines scheinbar bescheidenen Kiesels in manchen Fällen
einen Erdrutsch in Gang setzen. Ein Callidus-Assassine war kein Schlächter,
sondern ein schlauer Chirurg.
    Chirurgie ...
    »Du bist eines unserer
flexibelsten Chamäleons, Meh'lindi. Unser Experiment wird ganz sicher mit dir
am besten funktionieren. Das kann zu staunenswerten Dingen führen. Zur
Imitation von Tyraniden, von Tau, von Lacrymolen, von Kroot. Wie sonst könnten
wir jemals solche nichtmenschlichen Rassen infiltrieren, sollte die
Notwendigkeit entstehen?«
    »Dieser Diener fühlt sich
geehrt«, murmelte sie. »Heißt das, ich werde ... festgelegt sein ...?«
    »Nach dem Eingriff wirst du
bedauerlicherweise nur noch in der Lage sein, die Hybridform des Symbionten
anzunehmen. Keine andere mehr.«
    Es war so, wie sie in ihrem
tiefsten Innern befürchtet hatte. Sie würde alle anderen Möglichkeiten der
Metamorphose verlieren. Sie würde ihres stolzen Talents beraubt werden, also
dessen, was sie — tief im Innern — zu Meh'lindi machte.
    War es so seltsam, dass eine
außergewöhnliche Fähigkeit, andere Leute nachzunahmen, ihr Selbstbewusstsein
stärken konnte? Ah, nein, gar nicht so seltsam ... Denn Meh'lindi war als Kind
aus Heimat und Stamm entwurzelt und ihrer Sprache und Gebräuche beraubt worden.
Nach anfänglicher Sturheit — wo sie auf ihrer eigenen, souveränen Identität
bestand — hatte sie nachgegeben und danach ihr eigenes festes Fundament in
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