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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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Selbstbehauptung:
»Me, Lindi! Das war der Schrei eines halbwilden Mädchens, das von seiner
Dschungelwelt geholt worden war, um vom Officio Assassinorum ausgebildet zu
werden. Das war der Ausruf, der zu ihrem amtlichen Namen Meh'lindi inspiriert
hatte.
    Jaq frohlockte
unermesslich.
    Meh'lindi
streckte sich. Die Hände tasteten nach ihrer Mitte, wo die Harpune der
Phönixkriegerin sie durchbohrt und ihre Eingeweide wie auf einer Winde
zusammengedreht hatte.
    »Ich, Lindi
...!«, kreischte sie.
    Sie wälzte
sich herum, sprang auf. Ihre Augen waren glasig, sie schien in Raserei. Eine
Hand war zur Faust geballt, die andere gestreckt, als wollte sie mit der
Handkante zuschlagen.
    Diese Augen!
Sie schien Jaq überhaupt nicht zu erkennen. Sah sie ihn überhaupt? Ebenso wenig
schien sie Lex oder Grimm wirklich zu sehen, als ihr Blick von einem zum
anderen zuckte.
    »Stirb,
Phönixkrieger!«, schrie Meh'lindi — und stürzte sich in wilder Raserei auf Jaq.

 
    1 8
    ERLEUCHTUNG
     
     
    K onnte sie Jaq
verwechselt haben, weil er den versengten und blutbefleckten Uniformmantel
eines Kommissars mit Stehkragen, goldenen Epauletten, Litzen und Ikonen und
Ehrenzeichen auf der Brust trug? Nein, nicht deshalb. Sie hatte ihn Phönixkrieger genannt.
    Für sie waren
Jaq, Lex und Grimm Phönixkrieger.
    Phönixkrieger
waren umherziehende Eldar, fahrenden Rittern gleich, die kein Weltenschiff
hatten, das sie ihre Heimat nennen konnten. Sie durchstreiften das Wegenetz von
Welt zu Welt.
    Bisweilen
verschwanden sie für Jahrhunderte. Sie folgten einem Ruf an einen Ort
unmittelbarer Gefahr, und plötzlich, eines Tages, erschienen sie wieder.
Krieger? Beinahe unsterbliche Gottheiten!
    Nicht Krieger
im üblichen Sinne! In ferner Vergangenheit war jeder Phönixkrieger so völlig
und absolut im Kriegsdienst aufgegangen, dass es niemals mehr eine Rückkehr zu
ihrer früheren Existenz gab.
    Wenn einer von
ihnen starb, ging seine oder ihre Seele in den Geisterstein innerhalb ihrer
Rüstung ein.
    Die Rüstung
selbst rief dann einen anderen Kandidaten, dass er dieselbe Identität
phönixgleich wiederbelebe, geradeso wie in der antiken Legende der erneuerte
Vogel aus der Asche seines Nestes emporflog.
    Eine
Phönixkriegerin war es gewesen, ein »Stiller Sturm«, die Meh'lindi am Eingang
zur verborgenen Schwarzen Bibliothek der Eldar tödlich getroffen hatte ...
    Das
Bewusstsein der wiedererweckten Meh'lindi war eingesperrt in diese tödlichen
letzten Augenblicke des Kampfs. Sie durchlebte diese Augenblicke noch einmal an
diesem Kreuzungspunkt der Zeitumkehr, jene Augenblicke, die ihr Bewusstsein bis
zuletzt beherrscht hatten. Die Art ihres Todes beherrschte ihre
wiederverkörperte Psyche. Und sie kämpfte.
    Meh'lindi
focht ihren letzten Kampf noch einmal aus, wie eine verdammte Seele in der
Hölle zu quälenden, intensivierenden Wiederholungen gezwungen ist.
    Alle drei
Gestalten waren Phönixkrieger. Die schreckliche dreifache Erscheinung erfüllte
sie mit einer Besessenheit, die nicht umfassender hätte sein können, wenn ein
Dämon von ihr Besitz ergriffen hätte. So stark waren die Energien des
Wegenetzes, die hier konzentriert waren und tyrannische Illusionen erzeugten.
    Sie würde
nicht Opfer sein! Weil sie nicht Opfer sein durfte! Ihre Faust traf Jaqs Brust
unter dem Herzen.
    Der Schlag
hätte einen ungeschützten Gegner töten sollen, aber die Kettenrüstung unter
Jaqs Uniformmantel absorbierte die überraschende Wucht ihres Schlags.
Erschrocken wankte er zurück, vom Entsetzen aus dem Hochgefühl des Triumphes
gerissen.
    Sie schien
augenblicklich zu erkennen, dass er Körperpanzerung trug, und war im Nu auf
ihm. Ihre Hände suchten Griffe, während er entgeistert in ihre Augen starrte,
die wie unter einem Bann durch ihn hindurchzublicken schienen.
    »Meh'lindi«,
keuchte er. Aber sie erkannte ihn nicht.
    Mit
unerbittlicher Kraft und geschickt angesetzter Hebelwirkung brachte sie ihn zu
Fall.
    Jaqs Ellbogen
brach. Schmerz durchschoss ihn, als wäre das Mark seiner Armknochen heiße Lava.
Er schrie auf.
    In seiner Qual
prallte er auf den Boden des Wegenetzes.
    Der Stoß
führte für mehrere quälende Sekunden zur Versteifung seiner Kettenrüstung.
    Er war schwer
gefallen. Ein Schmerz in der Hüfte musste von der Monokellinse herrühren, die
durch seinen Sturz zerbrochen war.
    Meh'lindi flog
herum und sprang. Ihre Ferse traf Lexandros Handgelenk, als er gerade im Begriff
war, die Sturmpistole zu entsichern. Die Waffe flog ihm aus der Hand.
    Jaq
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