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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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I ch habe Ihnen schon oft gesagt und kann mich nur wiederholen: Verhalten Sie sich unauffällig! Niemand darf Sie als Hexen erkennen. In der Vergangenheit hat es schon einige unerfreuliche Vorfälle bei Ihnen gegeben …«
    »Ja, ja, ich weiß, das reiben Sie mir immer wieder unter die Nase.« Oma Mona schob den Mann, der pausenlos redete, mit sanfter Gewalt in Richtung Haustür. »Ich verspreche Ihnen, dass ich mich in Zukunft besser an Ihre Ratschläge halten werde.« Sie kreuzte die Finger hinter ihrem Rücken, doch das konnte der Hexilbeauftragte Aaron Abraxas Holzin nicht sehen. »Und jetzt gehen Sie bitte, ich habe zu tun.«
    »Es ist nur zu Ihrem Besten«, betonte Holzin und stemmte sich gegen Monas schiebende Hand. »Und denken Sie unbedingt an die Weihnachtsdekoration. Menschen lieben dieses Fest nun mal, und es würde unangenehm auffallen, wenn in Ihrem Fenster oder an Ihrer Tür kein einziger Weihnachtsstern hängt, kein Weihnachtsengel, kein Tannenzweig, kein Mistelzweig, keine Glaskugel, kein …«
    »Ich kümmere mich darum!«, sagte Mona Bredov barsch, drückte etwas kräftiger gegen Holzins Rücken und hatte den Hexilbeauftragten endlich über die Türschwelle geschoben. Sie schlug ihm die Haustür vor der Nase zu und lehnte sich aufatmend gegen die Wand.
    »Lästiger Kontrollfuzzi! Lass dich hier bloß nicht mehr so schnell blicken!«
    Sie überlegte, ob sie einen Abwehrzauber auf die Schwelle legen sollte, doch dann entschied sie sich dagegen. Das würde nur wieder neuen Ärger bedeuten …

    Aaron Abraxas Holzin hatte ihnen in der Vergangenheit sehr geholfen. Unter anderem hatte er auch dieses großartige Haus für sie besorgt. Offiziell befanden sich die Bredovs noch im HEXIL. So nannte man einen längeren Aufenthalt in der Menschenwelt, bei dem die Hexen natürlich inkognito bleiben sollten. Die Bredovs hatten sich ursprünglich dafür entschieden, fünf Jahre hierzubleiben, um ihren guten Ruf wiederherzustellen, den sie in der Hexenwelt leider verloren hatten. Doch alles hatte sich geändert, seit sich vor Kurzem herausgestellt hatte, dass Leon Bredov kein Schwarzmagier, sondern in Wirklichkeit ein wichtiger Geheimagent war, der für die Zauberregierung arbeitete.
    Mona runzelte ärgerlich die Stirn. Sie fand, ihr Schwiegersohn hätte sie einweihen müssen, dann wären ihnen eine Menge Ärger und Unannehmlichkeiten erspart geblieben. Aber zwischen ihr und Leon herrschte nicht das beste Verhältnis, und ein bisschen konnte Mona sogar verstehen, dass Leon IHR nichts von seiner wichtigen Mission gesagt hatte.
    Mona konnte ihren Schwiegersohn nun einmal nicht leiden. Noch immer nicht. Sie fand nach wie vor, ihre Tochter Jolanda hätte einen besseren Mann verdient. Aber das war leider nicht mehr zu ändern. Jetzt erst recht nicht, wo Jolanda so stolz darauf war, einen richtigen
Helden
geheiratet zu haben. Mona seufzte.
    Dann öffnete sie noch einmal die Haustür. Der Hexilbeauftragte war zum Glück nicht mehr zu sehen. Monas Blick wanderte zum Nachbarhaus. Holzin hatte recht, die Menschen waren schon dabei, ihre Häuser weihnachtlich zu schmücken. Der Dezember hatte Einzug gehalten, und am kommenden Sonntag war der erste Advent, was immer das auch heißen mochte.
    Die Nachbarn hatten ein beleuchtetes Rentier aus Weidengeflecht vor die Haustür gestellt, und Lichterketten schmückten den Balkon und die Terrasse. Auch bei den anderen Leuten glitzerte und funkelte es an den Fenstern, und fast alle Häuser in der Straße hatten in den Vorgärten auf Tannenbäumen Lämpchen angebracht. Die Meiers, die am Anfang der Straße wohnten, hatten sogar eine künstliche menschengroße Plastikfigur an ihrer Hauswand. Es sah aus, als wollte ein Einbrecher in einem roten Mantel und mit einem weißen Bart über den Balkon einsteigen. Merkwürdige Weihnachtsbräuche!
    »Wenn Holzin meint, dass wir unbedingt auch solchen Schnickschnack brauchen – bitte!« Mona sah sich um, bevor sie mit den Fingern schnippte. Schon hing eine Lichtergirlande an der Fassade des Hauses. Ein zweites Schnippen – und ein dicker Kranz aus Tannenzweigen klebte an der Haustür.
    »Einfach geschmacklos«, murmelte Mona und zeichnete mit dem Zeigefinger einen Kringel in die Luft. Rote Schleifen schlangen sich um den grünen Kranz. Dann hauchte Mona in die Luft, und schon waren Tannenzweige und Schleifen mit silbrigem Glitzer bedeckt.
    »So, das reicht jetzt wirklich«, sagte Mona und schloss die Haustür. Als sie sich umwandte, sah sie, wie
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