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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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sah es
durch einen Schleier von Schmerzen. Der Schleier ließ Meh'lindis Bewegungen
schemenhaft erscheinen. Lex wehrte sie mit einem mächtigen Arm ab.
    Ihre Finger
stießen nach seinem ruinierten Auge, aber es war eine Finte. Sie versuchte das
andere Auge zu treffen und Lex gänzlich zu blenden. Stattdessen machte sie einen
Salto rückwärts und strauchelte, obwohl sie sich rasch wieder fing. Grimm
landete auf dem Rücken. Er fluchte, war aber noch am Leben.
    Es konnte nur
Meh'lindis Unvertrautheit mit ihrem neuen Körper und seinem Mangel an perfektem
Training sein, die den kleinen Mann gerettet hatte. Sie war nicht ganz so
koordiniert, wie sie es gewohnt war. Das verblüffte und erbitterte sie.
    Lex hielt sich
bereit, ihren Angriff abzuwehren. Er legte den Kopf halb auf die Seite, wie um
sein gesundes Auge zu schützen.
    Meh'lindis
Feindseligkeit war unerklärlich — es sei denn, sie war geistesgestört und
wahnsinnig aus dem Meer der Seelen zurückgekehrt! Es sei denn, ein Dämon
steckte in ihrem Körper.
    Sie nahm eine
geduckte Angriffshaltung ein, die gespreizten Hände vor sich. Da fiel ihr Blick
auf die drei Ringe an ihren Fingern. Die Miniaturwaffen. Sie heulte auf. Dass
sie es nicht gleich bemerkt hatte! Wie war es möglich? So in den bloßen Körper
eingebunden zu sein! In Gliedmaßen, Nerven und Muskeln!
    Meh'lindi
stieß mit einem Finger auf Lex zu, flog herum, stieß mit dem zweiten in Grimms
Richtung. Ohne innezuhalten, richtete sie den dritten Finger gegen Jaq.
    Instinktiv
riss er den unverletzten Arm hoch. Energie explodierte an seiner Hand, die
weder Kettenrüstung noch Panzerhandschuh schützte.
    Die Druckwelle
bewirkte eine Versteifung des Kettengewebes um seinen Arm bis zur Schulter, und
so blieb sein Arm kurze Zeit erhoben wie ein gekrümmter Ast.
    An diesem Ast
hingen verkohlte Stummel von Handwurzelknochen, von denen geschwärzte Streifen
aus Fleisch und Sehnen baumelten. Die Energieentladung hatte seine Handfläche
und die Finger nicht amputiert.
    Sie hatte sein
Fleisch verdampft.
    Der Schmerz
zögerte ... bevor er in tyrannischer Existenz aufbrandete. Obwohl Jaqs Hand
nicht mehr existierte, war es, als würde sie lebendig gebraten.
    Tränen
brannten in seinen Augen, aber nicht vom Schmerz allein.
    Ein größerer
Kummer stöhnte in seiner Seele, alles verzehrend.
    Alle Hoffnung
war zunichte geworden — nicht nur seine eigenen stolzen Hoffnungen! Auch seine
Hoffnung für die Menschheit.
    Hoffnung, dass
das Imperium überdauern möge. Hoffnung, dass Erlösung kommen werde.
    Meh'lindi
blickte zu dem riesigen Phönixkrieger auf, der noch aufrecht stand. Dann fiel
ihr Blick auf den zwergenhaften Phönixkrieger, der sich erholte. Den Feind, den
ihre Waffe kampfunfähig gemacht hatte, beachtete sie nicht. Zornig starrte sie
auf ihre Hand.
    Die kleine
Nadelwaffe hatte versagt. Auch der winzige Flammenwerfer. Keine der beiden
Waffen war geladen gewesen.
    Wie konnte das
sein? Warum war ihr Körper unvollkommen, ungenau? Um ihren Hals — nicht um ihre
Mitte hing ihre Assassinenschärpe. Sie raffte sie in der Faust zusammen.
    Diese
Phönixkrieger trieben ein grausames Spiel mit ihr. Es war, als müsste sie mit
einer auf den Rücken gebundenen Hand kämpfen. Oh, sie hätte es tun können, und
wenn es sie das Leben gekostet hätte! Etwas Grundsätzlicheres war verkehrt.
    Was konnte es
sein? Wie konnte ihr entgangen sein, dass zwei der Digitalwaffen nutzlos waren?
Wie konnte es sein, dass ihr Körper nicht vollkommen ihrem Willen gehorchte?
Sie war in einem Alptraum gefangen! Sie musste kämpfen oder fliehen. Sie war
eine Callidus-Assassine. Sie war schlau und behände.
    Nur ein
Augenblick war vergangen. Bevor der Riese oder der Zwerg reagieren konnten,
floh Meh'lindi aufs Geratewohl einen blauen dunstigen Korridor des Wegenetzes
hinunter.
    Sie rannte,
was ihre langen Beine hergaben. Bald machten sich erste Anzeichen von
Erschöpfung bemerkbar.
    Sie zwang
sich, das Tempo beizubehalten. Eilten Phönixkrieger ihr nach, gerüstet mit
Zauberwaffen? Ihre Atemzüge waren nicht so ruhig und gleichmäßig, wie sie sein
sollten. Glühwürmchen schienen in ihrem Gesichtsfeld zu flimmern. Der blaue
Korridor gabelte sich. Ohne zu überlegen, rannte sie nach rechts.
    Jaq war
zerschmettert in Körper und Seele.
    Ein Arm
gebrochen. Eine Hand weggesengt.
    Die Schmerzen
marterten ihn. Die Tragödie machte ihm Angst.
    Beinahe war es
so, als nähme er Teil an den Qualen und Sorgen des Gott-Imperators.
    Der
Gott-Imperator
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