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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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Ameisen waren?
    Rakel kam zu
ihnen. Grimms Rufe, die Bewegungen im Dunst und das unheimliche Vibrieren
hatten sie erschreckt; ihre Augen waren angstgeweitet.
    Lex kam ihr
nachgerannt.
    »Lauf, lauf!«
Einen Augenblick lang schien es, als sauste ein ungeheurer weißer Schmetterling
mit aufgerichteten Flügeln vorüber. Diese Erscheinung füllte das Gesichtsfeld
aus, beinahe zu kurz, als dass das Auge das riesige schemenhafte Bild erfassen
konnte. Der blaue Dunst wogte in einem Tsunami heftiger Bewegung. Die
Sogwirkung zerrte an den dreien, die in der Tunnelmündung geschützt standen.
    Lex wurde wie
ein Kegel umgeworfen und ins Kielwasser des Geisterschiffs gezogen. Sich wieder
und wieder überschlagend, verschwand er im Nu im Dunst.
    Grimm rief
viele Minuten lang in gleichmäßigen Abständen seinen Namen.
    Keine Antwort.
    Trotzdem
warteten sie. Zweifellos zweigten viele Kapillarkorridore von dieser Arterie
ab. Wie sollte Lex einen vom anderen unterscheiden, außer durch die Anwesenheit
von Kameraden, die mit ihm in Phase waren und seinen Namen riefen?
    Was würde
geschehen, wenn ein weiteres Phantomschiff vorübergesaust käme? Lex könnte
durch die halbe Galaxis fortgerissen werden. Gleichwohl warteten sie. Immer
wieder ließ Grimm seinen Ruf ertönen.
    Zeit war im
Wegenetz schwer zu bestimmen. Verging eine Stunde oder ein halber Tag, bevor
sie eine Antwort hörten? Endlich schritt Lex aus dem Dunst auf sie zu.
    »Ha«, sagte
Grimm, »da ist er wieder, der Satanskerl.« Er wischte sich die Augen mit dem
Ärmel.
    Lex gesellte
sich freudig zu seinen Kameraden. Er holte tief Luft, um wieder zu Atem zu
kommen.
    »Hast dir Zeit
gelassen«, meinte Grimm. »Gab es viele Seitenstraßen?«
    »Sechs«, sagte
Lex. »In weiten Abständen. Ich überlegte, dass ihr entweder warten oder nicht
warten würdet. Das größere Problem war aber, ob ich in die richtige Richtung
lief. Ich bin so oft herumgewirbelt worden, dass nicht einmal ich mit
Gewissheit sagen konnte, in welche Richtung ich schließlich blickte. Ich betete
zu Rogal Dorn, er möge mir zur richtigen Wahl verhelfen.«
    »Du hättest
versuchen können, dir den Finger ins Auge zu stecken.«
    »Ich sollte
ihn in deines stecken, Abhumaner.« Lex packte Grimm bei den Schultern, drückte
sie, stieß ein kurzes Lachen aus, schüttelte den kleinen Mann und ließ ihn
wieder los.
    Sie waren an
einen Ort gekommen, wo vier Tunnel zusammentrafen.
    Diese Kreuzung
konnte nichts anderes sein als der Ort.
    »Wir sind da«,
sagte Jaq. In seiner Stimme schwangen rauer Triumph und tragische Hoffnung mit.
    Jaq hatte das
Monokel zugeklappt und in eine Tasche gesteckt.
    Zwei Augenpaare
und ein einzelnes Auge betrachteten Rakel binth-Katzintzkis. Sie spielte mit der
einzigen der drei Miniaturwaffen an ihren Fingern, die noch geladen war, drehte
sie hin und her. Sie zitterte.
    »Ich fühle
mich wacklig auf den Beinen«, sagte sie, als wäre es für Jaq höchste Zeit, die
Integrität ihres veränderten Körpers zu verstärken, indem er die
Assassinenkarte hervorzog. »Es ist furchtbar, einem Inquisitor in die Hände zu
fallen ...«
    »Rakel«,
begann Jaq, »jenseits der Wände dieses Wegenetzes gibt es im Warp eine Macht
der Güte und des Edelmuts und der göttlichen Wahrheit. Es gibt eine Dynamik zur
Transfiguration. Es gibt ein Embryo eines neuen Gottes, das den alten
Gott-Imperator auf Erden erneuern oder Ihn sogar ablösen mag — möge Er mir die
Häresie vergeben! Durch die Ablösung mag er Ihn von Seiner immerwährenden Qual
zu seligem Triumph erlösen.« Jaq sprach unbeholfen. Konnte er selbst an die
Möglichkeit eines solchen Siegs glauben? Oh, er hatte den leuchtenden Pfad
erfahren. Er hatte Lexandros Finger leuchten sehen. Freilich, Zweifel blieben
immer.
    Lex schien von
gemischten Gefühlen hin und her gerissen.
    Mochte Rogal
Dorn seiner Seele ein Gerüst verleihen! Mochte er verhüten, dass dieses Gerüst
ein Galgen der Entehrung für einen unwissentlichen Verräter sein würde.
    Grimm schien
tief verstimmt, als hätte ihn irgendwo auf dem Weg seine Seele verlassen.
    Waren sie
nicht angekommen, wo noch nie jemand angekommen war? Man durfte nicht zulassen,
dass Zweifel diesen geheiligten Augenblick entwerteten.
    Gebadet im
unwirklichen blauen Licht des Wegenetzes knieten Jaq, Lex und Rakel in der
Mitte dieser Kreuzung nieder. Nur Grimm blieb stehen, ein Verächter der Frömmigkeit.
    Jaq betete
laut zu Ihm auf Erden und zum Numen.
    Dann wandte er
sich zu Rakel. Passende Worte wollten
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