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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello
Autoren: Jason Dark
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Nichts lief mehr. Die Sicherungen waren ausgefallen, und es gab nur noch seine Männer, die ihn und die Umgebung schützen konnten. Auch sie waren überrascht worden. Keiner war bisher zu ihm gekommen, selbst Franco nicht, sein engster Vertrauter. Und auch nicht Karina Grischin, die neue Leibwächterin.
    Er wußte nicht mehr, wie er sie einschätzen sollte. Er hatte ihr Vertrauen geschenkt, doch Franco hatte es durch sein Reden geschafft, Löcher in das Tuch des Vertrauens zu reißen.
    Hatte er recht?
    Costello glaubte es plötzlich. Das Ausfallen der Energieversorgung war für ihn kein Zufall, auch wenn in diesem gesamten Viertel die Elektrizität nicht mehr funktionierte. Daran mußte jemand gedreht haben. Einer, der Bescheid wußte, mit wem Costello seit neuestem paktierte. Daß er sich mit drei Vampiren umgab.
    Karina Grischin. Nur sie kam in Frage. Nur sie konnte die Informationen weitergegeben haben. Als Empfänger kam für ihn nur ein Mann in Betracht. John Sinclair, der Geisterjäger. Man durfte ihn nicht unterschätzen. Nicht als Mensch und auch nicht als Mann mit blendenden Beziehungen. Es war durchaus möglich, daß der Ausfall der Stromversorgung auf sein Konto ging, um bestimmte Bedingungen für ein Eindringen in Costellos Haus zu schaffen. Davon ging er nach reiflicher Überlegung aus. Falls es wirklich stimmte, hatte er sich in Karina Grischin sehr getäuscht.
    Im Moment war es ruhig geworden. Nicht ganz still, aber es störten ihn keine Rufe oder Schüsse mehr. Eine erzwungene Ruhe, der das dicke Ende noch folgte.
    Costello wußte nicht, ob es richtig gewesen war, die drei Vampire aus dem Keller zu befreien. Sie unterschieden nicht zwischen Freund und Feind, und in ihrer verdammten Gier nach Blut würden sie auch seine Leute anfallen.
    Ihn sollten sie in Ruhe lassen, das war ihnen von ihrem König befohlen worden. Bisher hatten sie sich daran gehalten. Ob sie es auch in der Zukunft tun würden, war fraglich. Wie gierig sie nach dem Lebenssaft waren, das hatte er mit eigenen Augen sehen können, als die drei sich auf Marco Versini gestürzt hatten. Er war ein Mann, der für Costello gearbeitet, ihn aber verraten hatte. Zur Strafe war er zum Vampir gemacht worden.
    Logan Costello hockte weiterhin in seinem Rollstuhl und wartete. Wieder einmal wurde er daran erinnert, wie hilflos er war, wenn die Technik ausfiel. Kein Licht funktionierte mehr im Haus, und der Fahrstuhl konnte er ebenfalls vergessen.
    Es blieb ihm nichts weiter übrig, als das Ende der Dunkelheit abzuwarten. Das allerdings konnte dauern, bis der Fehler entdeckt worden war oder die andere Seite es für richtig hielt, die Energie wieder einzuschalten.
    Auch im Dunkeln kannte er sich in seinem großen Arbeitszimmer aus. Er konnte es durchfahren, ohne gegen irgendwelche Möbelstücke zu stoßen. Von seinem Schreibtisch fuhr er weg. Er rollte vorbei an den Wänden mit den eingebauten Tresoren. Die Räder hinterließen auf dem Teppich kaum Geräusche. Nur das leise Summen der beiden Elektromotoren war zu hören. Die wurden glücklicherweise durch eine Batterie versorgt und waren vom allgemeinen Netz unabhängig.
    Er hielt vor dem breiten Panzerglasfenster an und schaute nach draußen. Auch auf seinem Grundstück schimmerte kein Licht. Die Natur war umhüllt von einem finsteren Schleier, der Bäume und Büsche fraß wie mit einem gewaltigen Maul. Hoch darüber zeichnete sich der Nachthimmel ab. Er war nicht klar. Wolken bedeckten ihn, ohne dabei eine kompakte Masse zu bilden. Es gab zahlreiche Lücken, durch die der Blick auf einige Sterne fiel und auf einen Mond, der eine kreisrunde Form angenommen hatte.
    Vollmond!
    Costello verzog die Lippen. Vollmond war Vampirwetter, und das paßte genau. Seine Gelassenheit hatte ihn längst verlassen. Er wußte jetzt, daß sein Dasein auf der Kippe stand. Entweder würde er sich noch fangen und alles zum Besseren wenden können, oder er würde einen verfluchten Weg gehen, an dessen Ende der Tod stand.
    Er wehrte sich dagegen, konnte das schlechte Gefühl jedoch nicht besiegen. Er würde eher den zweiten Weg gehen, denn der Mafioso spürte, daß ihm das Heft aus der Hand genommen war. Er hatte die Situation aus dem Griff verloren. Der Überblick war verschwunden. Nicht er setzte die Prioritäten, sondern andere, speziell Will Mallmann, der sich auch Dracula II nannte. Costello hatte sich stark genug gefühlt, um mit ihm einen Pakt zu schließen. Das kannte er aus seiner Vergangenheit. Da hatte er schon des
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