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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello
Autoren: Jason Dark
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Hampelmanns übernommen, als es ihm die Beine wegriß, so daß er auf den Stufen zusammensackte. Dort blieb er nicht liegen. Er rutschte uns entgegen und blieb vor unseren Füßen liegen wie eine große Puppe, deren Mechanik erst ausgestellt worden war und die jemand im nachhinein noch zusammengetreten hatte.
    Es war sein Ende.
    Karina schaute uns an. Erst mich, dann Suko, der ihr die Dämonenpeitsche aus der Hand zog. Wir wußten, was in ihrem Kopf vorging, und ließen sie zunächst in Ruhe.
    Auf unsicheren Beinen bewegte sich die Russin auf die Wand zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Erst nach einer Weile konnte sie sprechen. Sie schaute dabei ins Leere.
    »Das also war mein erster Vampir, den ich erledigt habe!« flüsterte sie uns entgegen. Sie nickte, dann lachte sie und drückte den Kopf nach vorn, um ihn zu schütteln.
    »Er ist jedenfalls erlöst«, sagte ich.
    »Ach - so nennt man das?«
    »Ja.«
    »Und ich dachte, er wäre vernichtet.«
    »Das kann man auch sagen.«
    Karina atmete zweimal tief durch und hatte sich wieder gefangen. »Okay, das war einer. Aber es gibt noch mehr. Zumindest drei andere, von denen ich euch berichtet habe. Der Keller ist leer, verdammt, und ich wage nicht, weiter zu fragen.«
    »Was stört dich denn?«
    »Das will ich dir sagen, John. Sollten die drei Blutsauger tatsächlich unterwegs sein, dann haben sie mittlerweile genügend Nahrung finden können, um auch Costellos Männer, wie bei Versini passiert, in seelenlose Blutsauger zu verwandeln.«
    Dieser Vermutung konnten wir nicht widersprechen. Aber Karina wollte etwas hören. Mit einer ungeduldig wirkenden Armbewegung forderte sie uns dazu auf. »Sagt doch was!«
    »Du hörst keinen Widerspruch«, antwortete ich.
    »Weißt du denn, wie viele Leute Costello um sich versammelt hat?« erkundigte sich Suko.
    Karina ballte die Hände und wirkte plötzlich wütend. »Ich kann euch keine konkrete Antwort geben. Das stand nie genau fest. Da konnte ich mich auf keine Zahl verlassen. Wenn ich schätzen sollte, würde ich von einem Dutzend sprechen.«
    »Plus die drei aus dem Bunker!« fügte ich hinzu.
    »Genau.«
    Das sah nicht gut aus. Hier unten in der dumpfen Atmosphäre konnten wir nicht länger bleiben. Ein kleiner Erfolg war uns gelungen. Es gab Marco Versini als Vampir nicht mehr. Es war das erste Bauernopfer in diesem verdammten Spiel gewesen. Oben würden uns möglicherweise weitere Vampire über den Weg laufen, und sicherlich nicht nur die drei Gestalten aus dem Bunker, denn der Weg zum Blut war für sie frei.
    Karina bückte sich und rollte Versini auf den Rücken. Sie schaute sich sein Gesicht an, in das Suko hineinleuchtete. Dabei kontrollierte sie den Mund und schob mit einer vorsichtigen Bewegung die Oberlippe so weit wie möglich zurück.
    Ein kurzer Blick reichte ihr. Sie stand auf und nickte uns zu. »Ich wollte mich nur davon überzeugen, ob er auch tatsächlich vernichtet worden ist.«
    »Hast du es?« fragte ich.
    Sie nickte. Ihr Gesicht lag im Schatten. Es zeigte einen sehr ernsten Ausdruck. »Ja, er hätte mich bestimmt angegriffen, wäre es anders gewesen. Sukos Peitsche scheint so etwas wie eine Wunderwaffe zu sein.«
    »Nur in etwas«, gab mein Freund zurück.
    Mitnehmen konnten wir Versini nicht. Also ließen wir ihn hier unten im Keller liegen. Seit dem Stromausfall war eine halbe Stunde vergangen. Demnach hatten wir noch dreißig Minuten Zeit, um zu versuchen, den Angriff der Vampire zu stoppen.
    Jeder wußte, was vor uns lag. Wir schauten uns an. Niemand sprach mehr. Ich nickte. Es war auch für die beiden anderen das Startzeichen, nach oben zu gehen.
    Laut Überlieferung wartet die Hölle immer unten, in der Tiefe. Bei uns war es diesmal umgekehrt…
    ***
    In der kleinen Wohnung in der ersten Etage war es lange still gewesen. Das änderte sich, denn die Stille und auch die Dunkelheit wurde von einem dumpfen Stöhnen zerstört. Es war ein langgezogener, schon klagender Laut, verbunden mit einem Keuchen, das aus hastigen Atemzügen entstand.
    Wenig später hörten die Laute auf, dafür war ein geflüsterter Fluch zu vernehmen, doch es war niemand da, der diese Worte hätte hören können.
    Der Fluchende war allein. Es war Franco, Costellos Vertrauter und zugleich Starkiller. Er hatte für eine Weile zusammengeschlagen und bewußtlos am Boden gelegen, und er tauchte allmählich aus dem tiefen Schacht wieder auf.
    Noch lag er auf dem Boden und hatte genug mit sich selbst und seinem Zustand zu tun. Er
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