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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello
Autoren: Jason Dark
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kam nicht zurecht. Er wußte nicht, wo er sich befand. In seinem Kopf brummte und toste es. Im Liegen tastete er sich hoch und fühlte ziemlich schnell die Beule, die sich am Kopf gebildet hatte.
    Wieder drang ein Fluch über seine Lippen, die ebenso trocken waren wie das Innere seiner Kehle.
    Im Hals spürte er ein Kratzen, und hinter seiner Stirn schienen zahlreiche kleine Bohrer tief in seinen Kopf hineinzudrücken.
    Sein Gefühl sagte ihm, daß er einen Fehler begangen hatte. Er lag hier am Boden. Er war fertig. Er war kein Kämpfer mehr. Jemand hatte ihn besiegt, und er mußte seine Gedanken zunächst ordnen, um sich mit der Vergangenheit beschäftigen zu können. Daß er niedergeschlagen worden war, wie auch immer, das bekam er irgendwie noch auf die Reihe. Doch die Erinnerung an die jüngste Vergangenheit verstärkte sich immer mehr, und jetzt kam ihm in den Sinn, wer das getan hatte.
    Es war ein Frau gewesen, eine gewisse Karina Grischin! Ausgerechnet eine Frau!
    Damit kam der Killer nicht zurecht. Er hatte es geschafft, sich setzen zu können. Dabei war er zur Seite gerutscht, bis er die Wand als Stütze in seinem Rücken spürte.
    Eine Frau! Karina Grischin, die Russin!
    Nur um sie drehten sich seine Gedanken. Er verfluchte nicht nur sie, sondern auch sich selbst. Er war selbst schuld. Er hatte sie, verdammt noch mal, unterschätzt. Er hatte sich selbst auf ein zu hohes Podest gestellt und nicht wahrhaben wollen, daß die Russin ihm ebenbürtig war. Auch jetzt knackte er noch daran und schob es einem verfluchten Zufall zu, daß er den Kampf verloren hatte.
    Franco mußte seine Erinnerungen von dieser Tatsache wegtreiben. Es war nicht nur das geschehen, es hatten sich auch andere Dinge ereignet, und er versuchte, sie aus seinem Gedächtnis hervorzuholen.
    Plötzlich war es dunkel geworden. Wie aus dem berühmten heiteren Himmel. Genau das fiel ihm jetzt wieder ein, und auf seinem Rücken spürte er Gänsehaut. Er wußte, daß die plötzliche Dunkelheit nicht normal gewesen war. Diese Chance hatte die Russin genutzt. Wobei sie sich kaum überrascht gezeigt hatte. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. So folgerte er daraus, daß Karina Grischin möglicherweise über die Vorgänge Bescheid gewußt hatte. So wurde seine Ahnung zur Gewißheit. Sie war eine Verräterin. Sie hatte sich in Costellos Nähe eingeschlichen und ihn arglistig und raffiniert getäuscht.
    »Verdammtes Luder!« keuchte er. »Verfluchtes Miststück…« Er knirschte vor Wut mit den Zähnen und sah zugleich ein, daß er auch sich die Schuld geben mußte. Wäre er nicht so arrogant gewesen, würde er jetzt nicht hier liegen.
    Aber was war in der Zwischenzeit passiert? Er wagte gar nicht daran zu denken, was passiert sein könnte. In der Dunkelheit war alles gleich geworden. Die Feinde des Capo hatten die Dunkelheit für sich ausnutzen können. Natürlich auch die Russin. Für sie wäre es ein leichtes gewesen, an ihn heran zu kommen und ihn zu töten.
    Der Gedanke daran machte Franco wieder munterer. Er nahm auf sich keine Rücksicht. Er hatte einstecken müssen, aber er hatte nicht vergessen, auch auszuteilen. Es gab immer ein Hell und ein Dunkel. Im Dunkeln lag er, ins Helle wollte er.
    Wieder brauchte er die Wand als Halt, um sich in die Höhe schieben zu können. Als er endlich stand, mußte er sich schon breitbeinig hinstellen, um das Gleichgewicht zu halten.
    Er tastete sich ab. Obwohl es dunkel war, schloß er die Augen, denn er spürte nicht mehr den Druck seiner Waffe. Sie war ihm abgenommen worden.
    Wieder verfluchte er die Russin und gestand sich gleichzeitig ein, daß sie eine außergewöhnliche Frau war. Auch wenn ihm dies nicht leichtfiel.
    Auch sie war bewaffnet gewesen. Franco erinnerte sich daran, daß er sie gezwungen hatte, die beiden Revolver wegzuwerfen. Sicherlich war sie bei ihrem Verschwinden nicht so dumm gewesen, sie liegenzulassen. Demnach konnte er darauf verzichten, die Waffen zu suchen.
    Der Kampf war noch nicht beendet. Er ging weiter. Nur mit veränderten Vorzeichen. Franco nahm sich vor, dabei mitzumischen. Er wollte so etwas wie ein Joker sein und sich nicht fertigmachen lassen. Noch war er nicht tot, noch hatte sich die andere Seite geirrt. Sie hätten ihn umbringen sollen, dann wäre alles klar gewesen.
    Er grinste verbissen, als er daran dachte, denn ähnliche Skrupel hätte er nicht gehabt.
    Die ersten Schritte!
    Franco fluchte. Er kam sich plötzlich vor wie ein kleiner Junge, der das Laufen
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