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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello
Autoren: Jason Dark
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lernt. Er ging sehr vorsichtig, und der Boden war für ihn eine weiche Masse geworden. Bei jedem Aufsetzen des Fußes schwamm er scheinbar weg, so daß er Mühe hatte, sich zu halten. Zum Glück war die Wand in der Nähe. Sie ersetzte ihm das Geländer. Sehr bald schon spürte er unter seinen Fingern die Glätte der Zimmertür.
    Sofort sank die Hand nach unten. Die verschwitzte Haut berührte das Metall. Zugleich erwischte ihn ein großer Hitzestoß, der hoch bis in seinen Kopf schoß. Er brachte auch den Schwindel zurück, außerdem die Schmerzen.
    Franco verfluchte seine Schwäche. Er war froh, sich an der Klinke halten zu können, sonst wäre er wieder der Länge nach zu Boden gefallen. Eine gewisse Zeit brauchte er noch, um sich fangen zu können. Ohne es zu wollen, pendelte er von vorn nach hinten. Das wiederholte sich einige Male, aber Franco war stark genug, um auch diesen Schwächeanfall zu überwinden.
    Auf die Schmerzen im Kopf wollte er nicht mehr achten. Es mußte einfach weitergehen, und es ging weiter, denn er preßte die Klinke nach unten, wobei er sein gesamtes Gewicht einsetzte.
    Er öffnete die Tür. Durch den eigenen Schwung und auch durch sein Gewicht stieß er sie- weit auf, stolperte über die Schwelle und fand sich im stockdunklen Gang wieder.
    Stehenbleiben. Luftholen, sich erholen. Die Finsternis bewegte sich vor seinen Augen. Obwohl er selbst nichts sehen konnte, fühlte er sich wie der Mittelpunkt eines Kreises. Er rechnete auch damit, eine Gehirnerschütterung erwischt zu haben. Erst nach einer Weile fühlte er sich besser, aber nicht unbedingt fit.
    Der Flur war recht breit. Seine Wände konnten Franco als Stütze dienen. Den Weg zur Treppe kannte er, und er orientierte sich an der rechten Wand. An ihr wollte er entlangschleichen, um zur Treppe zu gelangen.
    Langsam drehte er sich herum. Seine Handflächen glitten an der Wand entlang. Hier oben hingen keine Bilder, die er hätte abreißen können. Schritt für Schritt kam er weiter. Jedes zu harte Auftreten sorgte für kleine Explosionen in seinem Kopf, doch er machte weiter und biß die Zähne zusammen.
    An Aufgabe dachte er nicht. Er hatte noch nie aufgegeben. Sein bisheriges Leben hatte aus Kampf bestanden. Schon von der Kindheit an hatte er sich immer durchsetzen müssen.
    Und so ging er weiter. Keuchend. Auch wütend darüber, daß er es nicht zurückhalten konnte.
    Manchmal hatte er das Gefühl, die Wand würde weich werden, ihn nach innen ziehen und schlucken. Das schrieb er seinem Zustand zu.
    Auch hier oben war es finster. Und aus der großen, unteren Etage schimmerte ihm auch kein Lichtschein entgegen. Im Zimmer zuvor war es etwas heller gewesen, da die draußen liegende Nacht nicht so dunkel gewesen war.
    Franco hatte die Augen weit aufgerissen und starrte nach vorn, wo der Anfang der Treppe lag. Es waren nicht zu viele Stufen, für ihn aber waren sie zuviel. Möglicherweise ein Hindernis, das er kaum überwinden konnte.
    Kein Laut, kein Ruf, keine Stimme. Nichts wehte ihm aus der unteren Etage entgegen.
    Franco war ein harter Knochen und schaffte es dann auch, sich zu erholen. Möglicherweise hatte er sich an den neuen Zustand gewöhnt. Jedenfalls kam er besser voran. Der Schwindel hatte nachgelassen. Schwach, sehr schwach und so gut wie kaum zu erkennen, zeichnete sich vor ihm der Beginn des Treppengeländers ab und damit auch der Anfang der nach unten führenden Stufen.
    Der Killer mußte sich zusammenreißen. Auf keinen Fall durfte er etwas überstürzen. Er war froh, am Anfang der Treppe stehenbleiben zu können, um sich dort festzuhalten.
    Sein Blick fiel in die Tiefe.
    Da war nichts zu sehen.
    Vom größeren Bereich hinter dem Eingang schon gar nichts, da die Treppe einen Bogen schlug. Er konnte erst in die große Diele hineinschauen, wenn er auf der Treppenmitte stand.
    Es war auch nichts zu hören.
    Ihm wehte eine dumpfe und irgendwie gefährliche Stille entgegen. Als normal konnte und wollte er sie nicht ansehen, denn er kannte Stille anders.
    Die Treppe drang aus einem finsteren Loch zu ihm hoch und schien auch darin zu verschwinden.
    Alles war in der letzten halben Stunde anders geworden. Die ihm so vertraute Umgebung hatte sich in eine fremde und gefährliche Welt verwandelt.
    Er schob seinen rechten Fuß vor und über den Rand hinweg. Er würde es nicht schaffen, die Treppe normal hinabzugehen. Es war ihm nur wichtig, daß ihn die Schwäche nicht von den Beinen riß, so daß er kopfüber hinunterstürzte.
    Das
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