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1379 - Attacke der Vogelmonster

1379 - Attacke der Vogelmonster

Titel: 1379 - Attacke der Vogelmonster
Autoren: Jason Dark
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Sein Wagen hatte zwar seinen Geist nicht aufgegeben, aber er war trotzdem nicht mehr zu fahren. Es lag daran, dass der Weg plötzlich zu Ende gewesen war. Das heißt, ein Weg war es nie gewesen, eine typische Sibirien-Piste. Sie war dann nicht mehr vorhanden gewesen, und so war der schwere Wagen ins Rutschen gekommen und steckte jetzt mit den Reifen an der rechten Seite im Sand einer verfluchten Böschung. Aus eigener Motorenkraft würde er dort nicht mehr rauskommen, und so blieb dem Fahrer nichts anderes übrig, als auf Hilfe zu warten.
    Zum Glück war der Chef der Firma großzügig gewesen. Er hatte seine Fahrer allesamt mit Satellitentelefonen ausgerüstet, über die sie im Notfall Hilfe herbeiholen konnten.
    Das hatte Pavel auch getan. Man würde ihm einen Wagen schicken, der seinen aus dem Sand herausholte, aber das würde dauern.
    So musste Pavel Kurew die Nacht und auch einen Teil des folgenden Tages allein verbringen, was ihm nicht eben Freude bereitete. Vor allen Dingen jetzt nicht, wo er die verdammten Schreie gehört hatte.
    Außerdem war die Dunkelheit fast pechschwarz. Es gab kein Licht in der Nähe. Es stand auch kein Vollmond am Himmel, und Sterne schien es überhaupt nicht mehr zu geben.
    Pavel, der aus Moskau stammte, war sauer und verfluchte Sibirien in allen Tonlagen, was ihn auch nicht weiterbrachte. Er musste warten, bis Hilfe kam.
    Okay, er hätte die Scheinwerfer einschalten können. Allerdings nur für eine kurze Zeit. Er wollte die Batterie nicht unnötig strapazieren, und so hielt er sich lieber an seine Handlampe.
    Es war Sommer, die Zeit der unzähligen Mücken, die sofort in Schwärmen erschienen, wenn er das Licht einschaltete. Da produzierten sie plötzlich Schattenwesen, die durch die Luft huschten und sich in der Masse manchmal in unförmige Gebilde verwandelten.
    Der Wagen stand zwar, doch das bedeutete für Pavel keine Beeinträchtigung. Er würde in das Fahrerhaus klettern und sich dort lang machen. Es war besser, die Dunkelheit durchzuschlafen, als zu versuchen, wach zu bleiben.
    Falls es ihm gelang. Falls er die innere Ruhe fand, denn immer wieder musste er an die verdammten Schreie denken, die ihm eine Gänsehaut beschert hatten.
    Wilde Tiere. Aber welche?
    Kurew hatte sich bisher über die Fauna Sibiriens keine Gedanken gemacht. Es gab wohl den sibirischen Tiger, wie er wusste, aber der hatte sein Revier weiter im Osten. Ob es hier irgendwelche Hyänen gab, wusste er auch nicht. Affen kamen ebenfalls nicht in Frage, und da die Schreie seiner Meinung nach aus der Luft gekommen waren – es hatte sich zumindest so angehört, vermutete er, dass es Vögel waren, die sich in der Dunkelheit versteckt hielten und ihre Kreise zogen. Welche Arten von Vögeln es hier gab, wusste er auch nicht.
    Jedenfalls größere als in Moskau.
    Wieder umrundete er seinen Wagen, fluchte noch mal leise vor sich hin und kletterte anschließend in das Fahrerhaus, um es sich dort bequem zu machen.
    Er drehte die Scheibe nach unten, damit frische Luft in das Fahrerhaus wehte und griff nach rechts, um die Kanne mit dem Tee vom Beifahrersitz zu nehmen.
    Verhungern musste er nicht, verdursten auch nicht. Bei langen Fahrten nahm er genügend Proviant mit, den ihm seine Schwester einpackte, denn bei ihr wohnte Pavel seit seiner Scheidung.
    In der Kanne befand sich kalter Tee, der den Durst löschte. Kurew merkte, dass auch der Schweiß auf seinem Körper allmählich trocknete, und er dachte an seine Ladung.
    Es waren Elektroartikel, die sich auf der Ladefläche stapelten.
    Daran hätte jeder Dieb seine große Freude gehabt, und leider waren Trucks schon oft genug überfallen und ausgeraubt worden. Sogar tote Fahrer hatte es schon gegeben.
    Zu zweit fuhren sie nicht. Der Chef war dagegen. Zu teuer. Dafür hatte Pavel ein Satellitentelefon bekommen, dass war letztendlich billiger als einen zweiten Mann einzustellen.
    Er musste in Richtung Ost. Fast bis an die Grenze zur Mongolei.
    Dort konnte er den Wagen entladen lassen, denn da gab es dieses Zwischenlager, in dem sich Waren aller Art befanden. Große Hallen, umgeben von Elektrozäunen und zusätzlich noch bewacht, damit potenzielle Diebe abgeschreckt wurden.
    Pavel trank, schaute nach vorn und horchte in sich hinein, wobei er herausfinden wollte, wie es ihm ging. War er noch fit? Überkam ihn die Müdigkeit?
    Es war kein Problem für ihn, in der Koje hinter der Sitzbank zu schlafen, aber er wusste auch, dass dies für ihn nicht so einfach werden würde. Zwar
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