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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello
Autoren: Jason Dark
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würden ihren Auftrag durchführen, an dessen Ende wieder das wunderbare Gefühl des Bluttrinkens stand.
    Den Weg zum Lift zeigte ihnen der Fahrer des Autos. Sie sahen und hörten ihn. Sie hätten ihn gern überfallen und leergesaugt, aber ihre Befehle lauteten anders.
    So warteten die beiden ab, bis der Mann in den Aufzug gestiegen war und nach oben fuhr.
    Am Lift blieben sie stehen. Kesslee hatte seine langen Haare zu einem Zopf gebunden. Seine Augen glühten. Mit seinem schmalen und etwas länglichen Gesicht sah er aus wie ein wilder Indianer, der sich auf einem Beutezug befand.
    Tronk war kleiner, aber breitschultrig und stämmig. In seinem Gesicht bewegte sich nichts. Es sah jetzt aus wie von einem Holzschnitzer geschaffen.
    Sie holten den Lift zurück. Mit Informationen waren sie versorgt worden. Mallmann hatte ihnen alles gesagt und ihnen auch geraten, vor dem Hellwerden fertig zu sein.
    Beide stiegen sie zugleich in die Kabine hinein. Kesslee streckte seinen Finger aus. Er wußte sehr gut, wohin er fahren wollte. Bis hoch in den zehnten Stock.
    Dort lebten sie. Dort schliefen sie. So hofften es beide. Zuerst Sinclair, dann der andere.
    Die Kabine brachte sie zum Ziel. Sie warteten, bis die Tür aufgeschwungen war und verließen ihren Platz. Kesslee ging nach links, Tronk nach rechts weg. Sie preßten sich gegen die Wand.
    Im Flur brannte nur die sehr schwache Nachtbeleuchtung. Auch sie kam den beiden entgegen. Aber sie spürten die innere Unruhe, denn in der unmittelbaren Nähe lagen die Opfer.
    Hinter den Türen lebten Menschen, jetzt in tiefem Schlaf versunken. Leichte Beute. Sie hätte nur die Türen aufbrechen müssen, dann wäre der Weg frei gewesen.
    Aber sie kannten auch Mallmann. Er verlangte von ihnen Disziplin. Ein Wahnsinn, daß er das tatsächlich so geschafft hatte. Kesslee und Tronk bewiesen es.
    Sie ließen einige Zeit verstreichen, bevor sie sich wieder in Bewegung setzten. Lautlos glitten sie dahin. Sie wußten, wo Sinclair wohnte. Nebenan befand sich die Wohnung des Chinesen. Auch er und seine Freundin sollten noch an die Reihe kommen. Zunächst aber war Sinclair dran. Ihn hatte Mallmann als den gefährlichsten Feind eingestuft.
    Niemand sah sie. Keine Tür öffnete sich. So näherten sie sich ungesehen dem Ziel und blieben dicht vor der Tür stehen.
    Das Schloß würden sie nicht knacken können. Es war ein Spezialschloß und war bündig mit der Tür verbunden.
    Aber sie konnten etwas anderes tun.
    Die Tür aufbrechen!
    Vampire besitzen stärkere Kräfte als Menschen. Zu zweit konnte es ihnen gelingen.
    Beide gingen zurück. Nichts unterschied sie von normalen Einbrechern. Sie blieben stehen, schauten sich an und nickten.
    Die Untoten waren bereit…
    ***
    Es war Mallmann!
    Daran gab es keinen Zweifel. Schon des öfteren hatte ich ihn in dieser Gestalt gesehen. Ich haßte dieses verdammte Gesicht und dieses rote D auf der Stirn. Ich haßte diesen schwarzen, übergroßen Fledermauskörper, weil ich wußte, welche Opfer auf dieser Todesliste des Vampirs zu finden waren.
    Was wollte er? Mich ärgern? Mir seine Macht demonstrieren? Wollte er, daß ich das Fenster aufriß?
    Letzteres tat ich.
    Mit der Nachtluft wehte mir auch sein Lachen entgegen. Das Maul in seinem Gesicht zwischen den Schwingen hatte sich verzogen, die beiden Blutzähne wirkten plötzlich übergroß, und für einen Moment lang rechnete ich mit einem Angriff.
    Der erfolgte nicht.
    Im Gegenteil. Es geschah etwas, das mich verwunderte. Mallmann zog sich zurück. Eine heftige Bewegung seiner Schwingen reichte aus, um von der Höhe her Distanz zwischen mich und sich zu bringen. Er tauchte ab in die dunkle Nachtluft und schien dem vollen Mond entgegenfliegen zu wollen.
    Dann war er weg!
    Ich bemühte mich erst gar nicht, nach ihm zu suchen, sondern schloß das Fenster wieder. Ich fragte mich, was dieser Besuch zu bedeuten hatte. Grundlos war er nicht zu mir gekommen, das stand für mich fest.
    Mir war die Lust vergangen, mich wieder ins Bett zu legen. Ich wollte Suko von meinem Schlafzimmer aus anrufen. Das Telefon stand auf dem Nachttisch.
    Es kam mir zuvor.
    Das Klingeln erschreckte mich im ersten Moment. Beim zweiten Läuten nahm ich ab.
    Knarren, leichtes Rauschen, dann die Stimme des Mafioso Costello, der die Worte hervorwürgte:
    »Wir kriegen dich, Sinclair, wir kriegen dich! Bald bist du einer von uns…«
    Jetzt wußte ich, daß Logan Costello ebenfalls zu einem Blutsauger mutiert war…
    ENDE des dritten Teils
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