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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle. Er lächelte. Er zeigte seine Vampirzähne. Das D auf seiner Stirn glühte. Zwischen seinen Händen hielt er einen Hundekadaver, aus dem das Blut in dicken Tropfen auf den Boden klatschte…
    ***
    Karina Grischin hatte keine bestimmten Vorstellungen gehabt, wo sie wohnen wollte. Zentral, nicht zu weit außerhalb, und da kannten wir ein Hotel, das wir ihr vorgeschlagen hatten. Zwar hatte ich ihr noch angeboten, bei mir zu wohnen - auch Suko und Shao hätten sie aufgenommen -, aber die Russin wollte nicht. Außerdem mußte sie sich erholen und erst einmal den Rest der Nacht allein bleiben. Am nächsten Tag würden wir weitersehen.
    Das Hotel gehörte zur Mittelklasse. Es war sauber. Auf die Besitzer konnte man sich verlassen, denn Scotland Yard hatte bei ihnen schon öfter Gäste untergebracht.
    Es waren auch noch Zimmer frei, wie ich telefonisch erfahren hatte. Parkplätze gab es auf dem Hof.
    Dort stiegen wir aus und betraten das Hotel durch die Hintertür.
    An der Rezeption stand Mr. Harris und unterhielt sich mit einem älteren Gast. Als er uns sah, entschuldigte er sich und kam auf uns zu, das kaffeebraune Gesicht zu einem Lächeln verzogen.
    Er begrüßte Karina, danach uns und zeigte seine ehrliche Freude. Er schob mich dann zur Seite und wollte wissen, ob die Lady einen besonderen Schutz benötigte.
    Ich winkte ab. »Nein, das ist wohl nicht nötig, Mr. Harris. Sie kommt allein zurecht.«
    »Gut. Wissen Sie, mein Haus ist fast voll. Ich kann mir keinen Skandal erlauben. Erst recht keine Schießereien oder Kidnapping. Na ja, das wissen Sie selbst.«
    Wir gingen noch in die erste Etage, in der Karinas Zimmer lag. Es war klein, aber sauber. Ältere Möbel, Tapete mit Blumenmuster, ein Fenster, das nach hinten führte und eine Doppelscheibe hatte.
    Eine Dusche und eine Toilette gab es auch, und Karina, die auf und ab ging, zeigte sich zufrieden.
    Den Koffer und die Reisetasche hatte sie neben das Bett gestellt.
    Vor uns blieb sie stehen. »Ihr werdet jetzt zu eurem Chef fahren und ihm Bericht erstatten.«
    »Ja, das müssen wir.«
    »Ahnt ihr schon, wie es ausgehen wird?« In ihren Augen schimmerte die Besorgnis.
    »Nein, das wissen wir nicht«, erwiderte Suko, »aber lustig wird es bestimmt nicht.«
    »Klar, das glaube ich. Das Ziel haben wir leider verfehlt.«
    »Diesmal«, sagte ich. »Jeder erhält im Leben eine zweite Chance. Und die werden wir nutzen.«
    »Nur ihr?«
    Ich sah ihren koketten Blick und lächelte sie an. »Keine Sorge, Karina, du wirst mit dabei sein.«
    »Das hoffe ich. Außerdem schaue ich mich in der Stadt um. Kann ja sein, daß ich eine Spur von Costello finde. Ich habe einige Leute kennengelernt, die für ihn arbeiten, und jeder von uns weiß, daß etwas passieren wird. Costello ist nicht nur einfach weggeschafft worden. Die andere Seite hat etwas mit ihm vor. Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Im Prinzip hast du recht«, sagte ich. »Nur darfst du nicht vergessen, daß Logan Costello jetzt auf der anderen Seite steht, und zwar auf der dämonischen.«
    »Das ist nicht bewiesen, John!«
    »Stimmt! Ich glaube trotzdem daran.«
    Sie hob die Schultern. »In den nächsten Stunden wird erst einmal Ruhe herrschen. Ich bin gespannt, wie schnell sich in gewissen Kreisen herumspricht, daß die Mafia hier in London ohne Leittier ist. Dann wird etwas geschehen, was ich schon aus meiner Heimat kenne. Die einzelnen Banden werden um die Macht kämpfen. Sie werden sich gegenseitig aufreiben. Möglicherweise ist das auch die Chance für meine Landsleute, hier endgültig Fuß, zu fassen. Ich jedenfalls werde die Augen offenhalten.«
    »Was gefährlich sein kann.«
    »Weiß ich.«
    »Wie wäre es denn mit Schutz?« schlug ich vor.
    »Was meinst du damit?«
    »Du könntest meine schußsichere Weste bekommen.«
    Karina lachte. »Ach ja, die trägst du ja noch immer.« Sie überlegte nicht lange. »Okay, ich nehme sie, falls sie mir paßt.«
    Wir probierten es. Karina legte sie über ihren Pullover an. Die Weste ließ sich auch schließen, und so konnten wir einigermaßen zufrieden sein. »Ich nehme sie.«
    »Das beruhigt uns.«
    Plötzlich mußten wir lachen. Zum erstenmal entstand zwischen uns eine entkrampfte Atmosphäre, und so etwas tat uns dreien gut. Zum Abschied umarmten wir uns.
    Karina hielt mich länger fest als Suko. Sie drängte sich auch an mich. Ich konnte sie spüren. Zuerst ihren Körper, danach die Lippen, die sich auf meinen Mund preßten. Für einen Moment schmeckte ich ihre Zunge,

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