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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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zu
bringen. Er ließ die tätowierte Hand leicht am Kolben von Imperators Gnade ruhen.
    Sicherlich
konnte nur eine Person von höchster Autorität solch eine kostbare alte Waffe
tragen, die mit irisierendem Titan beschlagen war und Einlegearbeit von
silbernen Runen trug.
    Oder ein
Bevollmächtigter dieser Autorität.
    »Princips
Häresie muss zerschmettert werden!«, sagte Jaq. »Der Schlüssel dazu mag in
diesem Turm der Gräueltat liegen!«
    »Ich werde
meine Moderati anweisen«, stimmte der Kommandant des Titanen zu.
    Das
Herauslösen aus dem Kampfgeschehen erforderte den Einsatz des Abwehrlasers und
der Laserkanone.
    Einmal war die
rückwärtige Energieabschirmung nahe daran zusammenzubrechen. Die Temperatur
stieg noch höher, als die aufgefangenen Energien wieder abgestrahlt wurden.
Schließlich aber gelang das Manöver, und der Titan schritt mit raschen
Schritten nach Osten. Er stampfte durch eine verkohlte und verlassene Wildnis
früherer Weingärten, menschenleer bis auf ein paar verstohlene, schmutzige
Leichenfledderer.
    Die sinkende
Sonne durchbohrte die regnerische Wolkendecke und malte den Westhimmel blutig
rot und orange. Im Gefechtsstand kühlte die Luft ein wenig ab, desgleichen im
Vorraum des Notausstiegs, wo Grimm selbstvergessen am Boden schnarchte und
Rakel mit eingezogenen Schultern an der Wand saß und mit den Armen die Knie
umfasste.
    Lange
Abendschatten ließen den steinernen Turm auf einer isolierten Anhöhe noch unheilvoller
erscheinen.
    Eingebettet in
den fensterlosen Turm waren Hunderte rostiger, aufwärtsgebogener Eisenstacheln.
An einigen hingen gebleichte Skelette oder Teile davon. Schutt aus weißen
Gebeinen lag um die Basis des Turms, dessen Seiten von braunen Rostspuren
gestreift waren. Dieser Turm war ein Hinrichtungsort für jene, die Gräueltaten
begangen hatten. Da keine verwesenden Leichen zu sehen waren und kein
sterbender Übeltäter dort oben aufgespießt war, um in langsamer Agonie in die
Ferne zu starren, musste die Hinrichtungsstätte seit längerem außer Gebrauch
sein.
    War dies ein
Symptom von Lucifer Princips Häresie? Der Turm hatte die Verwüstungen des
Krieges überdauert. Niemand hatte die Sprossen dieser Stacheln erklettern
wollen, um oben einen Beobachtungsstand einzurichten oder eine Kanone zu
installieren.
    Dem Angriff eines
Titanen, der jetzt die Anhöhe erstieg, konnte der Turm nicht widerstehen.
    Der Moderatus
der Laserkanone eröffnete das Feuer.
    Aufprallende
Energie hüllte den Turm in gleißende Weißglut. Der Laserstrahl bearbeitete ihn
wie einen großen Zahn, der abgeschliffen werden musste, bevor ihm eine Keramikkrone
aufgesetzt werden konnte. Mauerwerk brach heraus, und es schien, als wäre der
Turm durch und durch massiv.
    Auf Jaqs
Anweisung, die der Kommandant weitergab, feuerte der Moderatus wiederholt auf
die Basis des Turms. Eine Wolke aus Knochenstaub wurde aufgewirbelt und
rieselte wie Schnee herab.
    Der Titan ging
näher heran. Seine Energiefaust stieß wiederholt gegen die geschwächten Teile
des Turms, als wäre er eine Abrissbirne. Während dieser Aktion schob der
Kommandant den gepanzerten Rumpf des Titanen als massiven Hebel gegen den Turm,
der endlich mit einem gewaltigen Ächzen und Knirschen des Fundaments brach und
zusammenstürzte.
    Der Titan bückte
sich und bearbeitete die Fundamente.
    Die
Energiefaust zog große Brocken Mauerwerk heraus und warf sie beiseite. Sie grub
Erde und Steine aus. Beinahe horizontal vornübergebeugt, durchschlug der Titan
im Licht seiner Scheinwerfer die Decke eines uralten gemauerten Kellers.
    Als
Trümmerschutt in den Kellerraum polterte, stießen antike eiserne Maschinen
Klingen von sich — und brachen in rostigen Schauern zusammen.
    »Sie haben dem
Imperium edelmütig gedient«, beglückwünschte Jaq den müden Kommandanten.
    Die Scheinwerfer
des Titanen leuchteten nicht mehr. In der offenen Handfläche der Energiefaust
sanken die vier Gefährten abwärts in den aufgebrochenen Kellerraum und in
weiches blaues Licht.
    Über ihnen
sammelten sich die Schatten der Nacht.
    Niemand, der
von oben herabspähte, würde imstande sein, das Tor zu sehen. Während der
Tagesstunden war der Lichtschein kaum erkennbar, bei Nacht würde ein Beobachter
ihn allerdings bemerken. Das eigentümliche blaue Licht würde ihn an eine
unheilvolle Form von Strahlung denken lassen.
    Vor ein paar
Tausend Jahren mochte dieses Tor tief in dichter Wildnis verborgen gewesen
sein, die mit zunehmender Besiedlung gerodet worden war. Jaq
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