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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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sich nicht einstellen.
    Nach einem
schnellen Blick zu Grimm murmelte sie: »Du verlangst von mir, dass ich meinen
eigenen Tod akzeptiere.« Zorn wallte in ihm auf. »Was hast du ihr gesagt?«, schrie
Jaq den Zwerg an.
    »Nichts!«,
heulte Grimm. »Nichts, ich schwöre es bei meinen abwesenden Ahnen!«
    »Ich habe mich
bemüht«, sagte Rakel mit bebender Stimme. »Ich habe mich sehr bemüht. Bitte gib
mir Vergessen, bevor mich solche Alpträume wie Tyraniden ergreifen. Oder das
Chaos oder andere Schrecken.«
    »Gewiss«,
sagte Jaq freundlich. Alles würde gut werden. »Auch die wahre Meh'lindi
wünschte Vergessen«, sagte er ihr. »Sich selbst verweigerte sie es.« Rakel
weinte. »Und nun willst du sie in Schrecken und Leiden zurückzerren! Ich
verstehe dein Verlangen, siehst du.«
    »Du große
Seele!«, rief Jaq staunend aus. Er erlebte eine Aufwallung erhabener
Verzückung. Dies musste eine günstige Vorbedeutung dafür sein, was sicherlich bald
geschehen würde.
    »Du große
Seele ...« Doch eine Seele, die nicht so groß war wie jene Meh'lindis, die bald
diese Frau in ihrem veränderten Körper ablösen musste.
    »Ich brauche Meh'lindi,
verstehst du, Rakel? Ich brauche sie an meiner Seite, um mit Lucifer Princip
fertigzuwerden.«
    »O ja, du
brauchtest sie«, erwiderte Rakel, »bevor wir je von Lucifer Princip hörten. Ich
akzeptiere mein Geschick. Ich nehme es an. Schick mich in die ewige Dunkelheit,
um meine Augen davor zu bewahren, dass sie noch mehr Abscheulichkeit ertragen
müssen, als sie bereits sahen. Ich kann keiner Zukunft entgegensehen. Alles,
was die Zukunft bringen kann, ist furchtbar und abscheulich.«
    »Alles bis auf
den leuchtenden Pfad, den nicht zuletzt dein Opfer wird aufscheinen lassen. Oh,
Herrscher des Alls«, rief Jaq, »vergib mir. Ich spüre, dass dies ... der Weg
ist.«
    Rakel weinte,
aber sie nickte auch bekräftigend. Und ihre Bekräftigung war zugleich die
Verneinung ihres Selbst zugunsten einer anderen, der sie bis hin zu den Tätowierungen
genau ähnelte, dank Polymorphin.
    Lex war tief
bewegt. »Gefährtin«, sagte er zu ihr. Er kratzte seine juckende linke Hand, als
wollte er die Lebenslinie aus seiner Handfläche schaben.
    Jaq wickelte
die Assassinenkarte aus dem Pergament.
    Wie schon
zuvor sprang ungebeten die andere Karte heraus. Die Karte von Tzeentch. Sie
fiel mit dem Bild nach oben auf den Boden des Wegenetzes.
    Das dämonische
Antlitz grinste höhnisch zu Jaq auf.
    Er geriet
beinahe in Panik. Hastig klatschte er die Assassinenkarte auf den Dämon. Die
Karte, welche Meh'lindi darstellte, aber auch Rakel, übertrumpfte die
Dämonenkarte.
    Hatte er in
der Villa nicht über Tzeentch triumphiert? Hatte er einen Sendboten des großen
Verschwörers nicht vertrieben? Hatte er den Verlockungen Slaaneshs nicht widerstanden?
Jaq verspürte keine Lust, sondern reine Verehrung für dieses fleischliche Idol neben
ihm, das bald wiederbelebt werden sollte.
    »Lasst uns
frohlocken«, erklärte er.
    Rakel
schluchzte. »Ich frohlocke im Vergessen.« Das hätten Meh'lindis eigene Worte
sein können. Schon war Rakel nicht bloß körperlich Meh'lindi, sondern auch in
der Sprache, wie es schien.
    Jaq bedeutete
Lex, dass er ihm die Schärpe gebe. Lex wickelte den roten Stoff vom Kopf und
legte seine verwüstete Augenhöhle frei.
    Jaq nahm die
Assassinenschärpe und legte sie wie eine Stola um Rakels Hals, als wollte er ihre
Erdrosselung vorbereiten.
    »Schau auf die
Assassinenkarte«, instruierte er sie.
    »Schau ihr
unverwandt in die Augen. Verliere dich in die Augen. Sink in sie hinein. Du
wirst in das Meer der Seelen eingehen und durch dein bereitwilliges Selbstopfer
helfen, einen mächtigen Geist zum Bewusstsein zu bringen. Spiritum tuum«, fuhr
er feierlich in der hieratischen Sprache fort, »in pacem dimitto. Meh'lindi
meum, a morte ad vitam novam revocatio.« G rimm erschauerte. Lex bedeckte
sein zerstörtes Auge mit der linken Handfläche, um besser Wache halten zu können,
während der Inquisitor ein Ritual vollzog, das nicht weniger makaber als jene
war, die er in der Ordensfestung der Imperial Fists ertragen hatte.
    Das Abbild
Meh'lindis in der Assassinenkarte bewegte sich, wand sich.
    »An diesem
Ort«, rief Jaq aus, »wo die Zeit sich wendet, durch die Macht und die Gnade ...«
Ein Schaudern durchlief Rakel, und sie fiel vornüber.
    Sie wand sich
am Boden, krümmte und streckte sich.
    Sie zuckte wie
in Qualen.
    Und von den
Lippen der sich windenden Frau brach ein Schrei von Trotz und
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