Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
Vom Netzwerk:
Schwiegermutter, an Christine, die sich sehr genierte für ihren Mann, aber sie hatte einfach keine andere Erziehung genossen, als die der Unterwürfigkeit und der Aufrechterhaltung des Familienbildes. Seit mehr als 25 Jahren war ihr Ehemann schwul und fickte sich durch ganz Graz, bis hin nach Deutschland und der Schweiz. Und stellte beim letzten Vor-Weihnachtsfest seinen um mehr als 25 Jahre jüngeren Freund vor. Ein wenig eingeknickt winkte dieses Kind in die Familienrunde, stellte sich als Kevin vor und bedankte sich bei jedem Glas Weißwein, als wäre es sein erster. Vor den anderen – sprich den Kindern – tat Christine so, als würde sie den neuen, jungen Mann herzlich willkommen in der Familie heißen, aber im Nachhinein – als die Vor-Weihnachtsparty zu Ende war – hetzte sie die ganze Familie gegen den neuen Freund ihres schwulen Ehemannes auf. Tja, toller Familiensinn … aber so war das in Graz, irgendwie. Er hatte auf der Arbeit auch einen schwulen Kollegen, der sehr zurückgezogen lebte, was er bei den Schwulen wirklich begrüßte. Sein Arbeitskollege Gunter kam aus Deutschland und erzählte, dass man dort das Thema Homosexualität ein wenig mehr offener betrachtete als hier in Österreich. Tja, wie offen musste man denn noch sein?, fragte sich Luca.
      „Schatz, ist alles okay?“, fragte er besorgt.
     
    „Alles okay mein Schatz, komm her und begrüß unsere neuen Freunde.“ – Liam lief einfach los, verließ die Obhut seines Vaters und Luca hätte seinem Sohn am liebsten die Leviten gelesen, aber hier – vor den Schwulen – wollte er nicht als herzloser Vater gelten. Obendrein dachten die sicherlich von ihm, dass er vor zwei Männern Angst hatte, aber die sollten ihn noch kennenlernen.
      „Servus miteinander“, sagte Luca, gab den beiden Männern die Hand und seine Frau sagte: „Das sind Daniel und Dominik! Sag ‚guten Tag’ mein Schatz“, säuselte Lena ihrem Kind zu. Dieses streckte die Hand aus und sagte: „Hi! Liam Lex, mein Name.“
      Dominik und Daniel waren überhaus kinderfreundlich, was selten bei den Schwulen vorkam, die konnten im Allgemeinen sehr konträr sein, wie sich herausstellte. Ein Teil der Homosexuellen war total kinderfreundlich und sogar gute Erziehungsberater, weil sie die Kehrseite der Medaille oftmals noch vor den Eltern zu sehen vermochten, und der andere Teil bestand aus strikten Kinderverweigerern. – Aber diese gab es unter den Heterosexuellen genauso – und nicht zu wenige.
      Am liebsten hätte Luca die Hand seines Sohne s wieder nach unten gedrückt, aber er sah, dass die beiden Schwulen sehr freundlich die Hand seines Sohnes schüttelten, Lena war begeistert und er konnte regelrecht ihre Gedanken von Weltoffenheit und alternativen Gedankenaustausch lesen.
      „Also, ihr wollt die Gegend erkunden?“, fragte Lena. Daniel wurde ein wenig rot, versuchte es aber zu verbergen und stammelte ein wenig vor sich hin, dass sie gehört hätten, dass es hier sehr schöne Plätze gab, die man unbedingt gesehen haben sollte. Daniel erzählte von der Kapelle.
      „Das hab ich dir doch erzählt“, sagte Daniel zu Dominik. Dominik nickte und rief zum Fototermin aus: „Ich habe eine gute Idee, machen wir ein Erinnerungsfoto von unseren Freunden …“ – „Eine gute Idee“, sagte Daniel, „hätte von mir sein können. Ihr müsst wissen, ich liebe die Fotografie.“
      Freunde? , dachte Luca Lex, wohl eher noch unbekannte Bekannte.
      „Das ist eine sehr gute Idee“, gluckste Lena und stellte sich sogleich zu ihrer Familie, sie wirkte sichtlich stolz auf diesen Naturfund in der Südsteiermark.
      Auf einen Baumstumpf, der umgefallen war, stellte Dominik seine Fotokamera und drückte auf den Selbstauslöser.
      „Bitte lächeln!“, sagte er und einige Fotos wurden geschossen. Lena, Liam, Daniel und Dominik versuchten bei jedem Foto eine individuellere Position einzunehmen. Luca stand einfach nur neben ihnen und versuchte zu lächeln.
      „Was ist denn , Schatz, ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?“
      „Nein, schon okay …“
      „Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen campen? Wir reisen morgen ja schon wieder ab, bzw. werden unseren Wanderurlaub weiter verfolgen, was macht ihr?“
      „Mmm“, sagte Dominik, der eigentlich jede Stunde Sex unter freiem Himmel haben wollte , wenn er schon diese Camper-Geschichten mitmachen musste, „wir wollten ebenso nur einen Tag campen, die Natur genießen und so … ihr wisst schon“, er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher