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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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wurde ein wenig rot im Gesicht und drehte sich schleunigst um, „du könntest auch etwas sagen …“, bläffte er seinen Freund an.
      „Es wäre mir eine Freude, mit euch zu campen“, sagte Daniel, der es einfach herrlich fand , gleichgesinnte Naturfreunde gefunden zu haben. „Ich freue mich sehr, ich bin recht oft in diesen Gegenden, ich kann euch herrliche Plätze zeigen“, sagte er und gab Luca die Hand. Er stellte sich vor und erzählte, dass er bei Fresenius – einem Pharmakonzern – arbeitete. Dominik war Verkäufer in einem Fetzeng’schäft (wie er es oft nannte) in Graz. Lena sagte, sie wäre Ärztin und Dominik und Daniel gaben ihr berühmt-berüchtigtes „Ohhh“ von sich, was soviel hieß, dass sie es nicht glauben konnten, schon wieder eine Ärztin kennengelernt zu haben. Unter den Schwulen gab es viele Ärzte. Natürlich musste das alles geheim gehalten werden, sonst käme die Sittenpolizei und riefe sie zur allgemeinen Ordnung aus.
      „Und was machst du?“, fragte Daniel Luca, der schroff antwortete, sich nicht daran erinnern zu können, das Du-Wort angeboten zu haben.
      Lena ging dazwischen und sagte: „Mein Mann ist Buchhalter und Hobby-Biologe. Nicht wahr, Schatz?“ Und sie verzog ihre Mundwinkel zu einem kreisrunden Teller, der aussagte, wie eigenartig er sich benahm, so was von überhaupt nicht alternativ. Lena, die Ärztin, war mehr Homöopathin, also genau so ein Quacksalber wie ihr Vater, wie sie im Spaß sagte, nur hatte sie nicht so viele Männer wie er in seiner Praxis vernascht gehabt.
      Dominik sagte: „Sie haben alle drei so schön klingende Namen.“
    „Ja, das stimmt“, sagte Lena, „und ich möchte mich für meinen Mann entschuldigen, er ist Fremden gegenüber immer ein bisschen skeptisch. Buchhalter, wird nur mit Zahlen warm. Ihr hättet ihn auf unserer Hochzeit erleben sollen, die Hälfte der Belegschaft war ihm nicht suspekt.“
      „Gleich wie mein Freund, der mag das auch nicht, nicht wahr Dominik?“
      „Manchmal, mein Schatz.“ – Und er grinste ein wenig und zog die Schultern verlegen hoch. Daniel steckte seine Hände in seine Hosentaschen und Luca scherte mit einem Bein am Waldboden herum.
      Liam sah die beiden Männer mit ganz großen Augen an und sagte: „Seid ihr ineinander verliebt?“
      Daniel lachte und Dominik sagt e, dass sie einen sehr netten und ehrlichen jungen Mann zum Sohn hatten. Dominik, der sich als der Einfühlsamere von beiden postuliert, sagte, dass sie sich gefunden und sofort geliebt hatten.
      „Das kann mir nicht passieren“, meinte Liam und die Runde lachte, sogar Luca musste lachen. Er war nämlich heilfroh, dass sein Sohn solche Ansichten vertrat, er war sogar stolz in diesem Augenblick, denn er konnte sich bildhaft vorstellen, wie das Kennelernen bei den beiden Typen ausgesehen hatte. Zuerst nahmen sie Koks in irgendeiner windischen Bar zu sich – oder irgendein synthetisches, billiges Zeug – damit die Hemmschwelle heruntergefahren wurde und dann wurde gepoppt. Mehr konnte man dazu nicht sagen. Man hörte und las ständig, dass die Schwulen den ganzen Tag nur miteinander poppten – egal mit was. Das sah er zu jedem feierlichen Anlass auch bei seinem Schwiegervater, der sich zwar als Arzt ausgab, um sein Ansehen zu festigen und zu stärken, aber im Hintergrund wackelte und wankte sein Ansehen schon seit Jahren. Seine Männer wurden immer jünger und mit seiner Art, ständig immer jüngere Männer zuhause einzuquartieren, quälte er seine Frau, die sich in ihrem Haus nicht mehr wohl fühlte. Statt dass er einfach einmal mit dieser verlogenen Familienscheiße aufhörte und sich beide scheiden ließen, fanden sie mittlerweile Gefallen daran, ihr Leben gegenseitig zu zerstören. Ja, sicherlich, Christine beteuerte, dass es ihr wichtig sei, bei der Familie zu bleiben und sie würde sich durch eine Scheidung nicht mehr als ganze Frau fühlen (noch mehr Frau konnte auch schwer zu übersehen sein, sie war nämlich fett), aber irgendwann einmal musste man Farbe bekennen. Bei seiner Schwiegermutter und seinem Schwiegervater sah er bestenfalls einen Nervenzusammenbruch oder einer sticht den anderen ab. Lenas Vater konnte durch sein Verheiratet-sein keine eigenständige Beziehung führen, das zerstörte jede Beziehung, die er mit diesen jungen Männern zu führen versuchte. Und dadurch wurde er sexsüchtig. Sogar Lucas Boss wusste, dass sein Schwiegervater, der einmal in Behandlung bei ihm war, auf einem Rastplatz nähe
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