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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals
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Sekundenbruchteil glitten seine Gedanken zu der Zeit zurück, als Duncan, Andrew und er hier oben stundenlang ihre erfundenen Geschichten gespielt hatten. Er hatte immer die besten Rollen bekommen, weil er das Talent zum Drama gehabt hatte. „Ich kann nicht mehr hören, was Sie sagen …“
    „Nicht?“ Alasdair lachte. „Der Schlag wird doch wohl nicht das Trommelfell verletzt haben.“
    „Reden Sie lauter … bitte. Was haben Sie gesagt?“ Iain legte absichtlich Angst in seine Stimme. Die Anstrengung zehrte an seinen Kräften.
    „Ich werde Sie töten.“ Alasdair schrie die Worte hinaus. Als Iain nicht reagierte, beugte er sich vor, um sie noch lauter zu wiederholen.
    Das war der Moment, in dem Iain den Fuß, der auf seiner Brust stand, packte und mit aller Macht herumriss. Alasdair schwankte. Mit wedelnden Armen versuchte er, das Gleichgewicht zu halten. Iain drehte den Fuß ein weiteres Mal ruckartig, und Alasdair stürzte zu Boden.
    „Nein, wirst du nicht.“ Iain packte ihn und rollte sich auf ihn. Er war größer als Alasdair und wahrscheinlich auch stärker, nur besaß Alasdair den Vorteil, einen schmerzfreien und klaren Kopf zu haben.
    Er griff Iain bei den Schultern und stieß ihn von sich ab. Im Gegenzug drückte Iain Alasdair mit den Händen zurück auf den Steinboden. Doch mit nur unzureichender Kraft. Alasdair rollte sich zur Seite und riss Iain mit sich.
    Iains Kopf schlug gegen den Steinboden, seine Kraft verließ ihn, sein Griff lockerte sich. Alasdair nutzte den Moment, um sich aufzurappeln. Dann stürzte er sich erneut auf Iain. „Du wirst … sterben!“ Er schlug seine Faust in Iains Gesicht. Hob den Arm erneut, um nochmals zuzuschlagen. Als die Faust niederfuhr, drehte Iain sich blitzschnell weg und wich aus. Er hörte, wie Alasdairs Knöchel auf den harten Steinen aufschlugen.
    Er schrie wütend auf.
    Iain stieß sein Knie in den Schritt des anderen. Alasdair heulte auf. „Bastard!“, knurrte Iain. Adrenalin pumpte durch seine Adern, der Nebel in seinem Kopf klärte sich. Billie war in schrecklicher Gefahr. Nur er stand zwischen ihr und dem Tod.
    Er hatte sie schon einmal nicht retten können. Schon einmal hatte er versagt und sie nicht beschützt.
    Er warf sich auf Alasdair, setzte sich rittlings auf ihn und drückte ihm die Arme zu Boden. „Wo ist Billie? Sage es mir, oder ich werfe dich über die verdammte Brüstung!“
    Alasdair bäumte sich auf und wand sich. Nur mit Mühe gelang es Iain, ihn auf dem Boden zu halten. Seine Kraft schwand rapide, Alasdairs nicht. „Wo ist sie?“
    Langsam stellte Alasdair seine Befreiungsversuche ein, bis er schließlich völlig reglos dalag. Doch Iain ließ sich davon nicht täuschen. „Wenn ich es dir zeige …“, presste Alasdair atemlos hervor, „… was wirst du dann tun?“
    „Ich lasse dir einen Vorsprung, damit du von hier verschwinden kannst. Mehr nicht.“
    „Das würdest du tun?“
    „Glaube nicht, dass du damit aus der Sache heraus bist. Ich kriege dich, du elender Mistkerl. Wenn du Billie auch nur ein Haar gekrümmt hast, jage ich dich dein Leben lang.“
    „Du bist verflucht, Iain. Ihr beide werdet zusammen sterben.“
    „Das Risiko gehe ich ein. Und du solltest besser das Gleiche tun.“
    Alasdair lachte erstickt. „Meinst du?“
    Maßlose Wut schäumte in Iain auf. Und das sollte Alasdair ihm verdammt noch mal büßen. „Ich war schon immer größer, stärker und besser als du. Das wird sich nie ändern.“
    Voller Hass kniff Alasdair die Augen zusammen. Iain zog ihn bei den Schultern hoch und schlug ihn zurück auf den Boden. „Sagst du es mir jetzt endlich?“
    „Im Kofferraum.“
    „Was?“
    „Sie ist im Kofferraum meines Wagens. Ich wollte sie … ohne Jacke … auf Bein Domhain zurücklassen. Irgendwo weit genug draußen, sodass sie erfroren wäre, bevor sie es zu Fuß in die Zivilisation zurück schafft.“
    Iain schlug ihn erneut bei den Schultern zu Boden. „Wieso bist du dann hier oben?“
    „Hier habe ich sie gefunden. Ich musste ein bisschen mit ihr kämpfen, bevor ich sie in den Kofferraum bugsieren konnte. Und da habe ich dich gehört, wie du nach deinem Hund gerufen hast. Ich dachte, ich muss wohl eine Glückssträhne haben, denn nun konnte ich euch beide kriegen.“
    Dieses Mal schlug Alasdair mit dem Kopf auf den Steinen auf. „Du bist irre! Warum sollte ich dir glauben?“
    „Ich zeig’s dir“, murmelte Alasdair.
    Iain traute nicht einem Wort dieser Geschichte. Aber genauso gut konnte es auch
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