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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden
Autoren: Emily McKay
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sich verletzlich, ihren Gefühlen völlig ausgeliefert. Aber er würde mit ihr immer nur so umgehen wie mit anderen Menschen auch: charmant, rücksichtsvoll und fürsorglich. Und dabei würde er sich kein bisschen für Kittys Persönlichkeit interessieren.
    Da sie ihm das nicht sagen konnte, bemerkte sie nur: „Ich konnte ihn einschätzen.“
    „Ich dachte …“ Ford suchte nach Worten, um auszudrücken, was er vielleicht selbst nicht richtig verstand. „Wegen deiner Schwangerschaft … Ich finde, alleinerziehende Eltern haben es ziemlich schwer. Bei Patrice habe ich miterlebt, wie sie sich jahrelang abgemüht hat. Und später, nach Dads Tod, auch bei Mom. Es ist eine ziemliche Herausforderung.“
    Kitty sah ihn nur entsetzt an und schwieg. Ein wenig lahm fügte er hinzu: „Ich meine ja nur. Vielleicht könnte ich dir helfen …“
    „Wow!“, rief sie mit gespielter Begeisterung. „Vielen Dank für dieses großzügige Angebot! Du willst mir also helfen, dein eigenes …“ Erschrocken hielt sie inne. „Du solltest jetzt besser gehen.“
    „Was wolltest du gerade sagen? Mein eigenes was ?“ Als sie ihm die Tür öffnen wollte, hielt er Kittys Hand fest. „Mein eigenes Kind ! Das wolltest du doch sagen, oder?“ Er sah Kitty an, doch es gelang ihr, seinem Blick völlig ausdruckslos zu begegnen. „Komm schon! Gib es doch zu.“
    Sie befreite sich aus seinem Griff. „Ich habe mich versprochen.“
    „Nein, das glaube ich nicht. Das Baby ist von mir, stimmt’s? Los, sag die Wahrheit!“
    Mit funkelnden Augen sah Kitty ihn an. „Ich habe keine Ahnung, wer der Vater ist. Ja, ich habe mit dir geschlafen, aber auch mit vielen anderen. Es könnte von jedem sein.“
    Langsam schüttelte Ford den Kopf. „Du Lügnerin …“
    „Du glaubst mir wohl nicht?“, fragte sie ungerührt.
    „Kein Wort! Als ich mir nach dem Aufwachen am Samstag Sorgen gemacht habe, weil wir kein Kondom benutzt hatten – weißt du noch? –, da hast du mir erzählt, dass du nach deiner Rückkehr aus Texas beim Arzt gewesen bist. Und das, obwohl wir geschützten Verkehr gehabt hatten. Das beweist mir, dass du in solchen Dingen ausgesprochen vorsichtig bist. Für dich war das in Texas etwas sehr Seltenes, etwas ganz Besonderes. Etwas, das es nur einmal im Leben gibt.“
    Eine Welle unterschiedlichster Gefühle erfasste Ford, doch irgendwie überwog die Erleichterung. Warum hatte sie ihm das nicht schon längst gesagt?
    Nun erschien ihm alles ganz einfach: Kein anderer Mann konnte der Vater sein, weil es in Kittys Leben keinen anderen Mann gab. Für sie gab es nur ihn.
    Und obwohl er es sich nicht eingestehen wollte, fühlte er sich plötzlich sehr viel besser. Ihm schien ein Stein vom Herzen zu fallen. Nun zählte nur noch, dass er der Vater von Kittys Kind war. Jetzt musste sie ihn heiraten. Es gab nichts, was dagegen sprach.
    „Wir heiraten“, verkündete er. „So viel steht fest.“
    „Das ist so ziemlich das Dümmste, was ich je gehört habe. Dass du mich aus Mitleid heiraten willst, finde ich schon dämlich genug. Aber wegen des Babys – das ist sogar noch dümmer!“
    „Ich streite nicht darüber.“
    „Umso besser, ich nämlich auch nicht. Du wirst mich nicht überzeugen. Ich heirate dich nicht. Wenn du für das Baby sorgen willst, kannst du Unterhalt zahlen. Wenn du an seiner Entwicklung Anteil nehmen willst, soll es mir recht sein. Wir können ja regelmäßige Besuchstermine festsetzen lassen. Aber wie ich dich kenne, wirst du das gar nicht wollen.“
    Ford spürte, wie er zornig wurde. Natürlich konnte er sie nicht zwingen, ihn zu heiraten. Aber beinahe wünschte er, dass es so wäre …
    „Du kannst mich nicht daran hindern, mein Kind zu sehen“, sagte er warnend.
    „Das habe ich auch nicht vor. Ich wette, dass ich mit dir darüber nicht zu streiten brauche.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ford“, sagte sie, „natürlich wirst du es schaffen, dass wir das einvernehmlich regeln. – Du gehst mit deinem Charme durch das Leben und gewinnst die Menschen für dich. Dabei fällt niemandem auf, dass du keine echte Nähe zulässt.“
    „Aber dir ist es aufgefallen“, murmelte er.
    „Weil ich auch nicht schlecht darin bin, andere gefühlsmäßig auf Distanz zu halten.“ Sie lachte ihn an. Nur weil er sie so gut kannte, bemerkte er die Traurigkeit in ihrem Blick …
    „Du hast deine Mutter“, fuhr sie fort, „eine Stiefmutter, wenn man so will, und drei Schwestern. Natürlich unterstützt du sie alle finanziell und
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