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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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sogar Hexen zu sehen. Er hat zwar meistens gelacht, doch er hat es getan, obwohl auch er nur wenig älter war als ich. Verstehst du, er schien irgendetwas über diese Welt zu wissen, also dass da noch mehr existiert als Kräuter und alte Hexensprüche.“
    „Aber woher wusste er das denn? Warum hat uns Mutter nie etwas davon erzählt? Oder weiß sie es etwa selbst nicht so genau?“
    Phoebe zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Doch ich kann dir versichern, dass sie nach unserer heutigen Begegnung mit den Vampiren regelrecht ausflippen wird.“
    „Wir müssen ihr davon erzählen, oder?“
    „Natürlich! Sonst würden wir uns ja selbst in Gefahr bringen! Sie muss auf alle Fälle wissen, dass da draußen gerade noch mehr vor sich geht, als wir bisher erwartet haben, insbesondere in Anbetracht des nächsten Hexensabbats, du weißt schon.“
    „Okay“, nickte ich. „Und außerdem haben wir auch noch die perfekte Ausrede gefunden, weshalb wir uns so sehr verspätet haben. Vampire! Sie wird wirklich durchdrehen.“
    Phoebe lachte. „Ja, dann lass uns mal losfahren und sie erschrecken.“
    Sie drehte den Zündschlüssel, woraufhin der Motor mit einem lauten Heulen ansprang.
    „Auf geht’s“, sagte sie grinsend, und steuerte den Wagen auf die leere Straße.
    Wir fuhren eine Weile durch die Dunkelheit, schalteten das Radio ein, lauschten der Musik von Simon & Garfunkel, und wechselten nur wenige Worte miteinander.
    Trotz der aufwühlenden Ereignisse vom Abend konnten wir uns langsam entspannen. Wir hatten alles überstanden. Den verschlungenen Weg durch den Wald, das Treffen auf die Blutsauger, und letztendlich auch den Rückweg zum Wagen. Alles war relativ gut verlaufen. Nur ich hatte ein paar Schrammen abbekommen, die ich doch im Hinblick auf die anderen Ereignisse bevorzugte. Besser nur eine Wunde am Knie und wenig Blut verloren, als eine Wunde an der Halsschlagader und leergesaugt.
    Gerade als ich diesen Gedanken hatte, schrie Phoebe laut und entsetzt auf, wendete den Wagen mit einem Mal – wobei mein Kopf gegen das Seitenfenster prallte – und ließ ihn gegen einen angrenzenden Zaun rasen, hinter dem sich eine Pferdewiese erstreckte. Dann trat sie mehrmals auf die Bremse, bis der Wagen endlich anhielt.
    „Was zur Hölle?“, schrie ich und hielt meinen schmerzenden Kopf fest, während Phoebes Gesicht neben mir leichenblass angelaufen war. „Was ist passiert?“
    Phoebe wies mit bebenden Händen auf die Straße, die sie auf so abrupte Weise verlassen hatte. Ich kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Erst dann fielen auch mir die beiden Gestalten auf, die dort bewegungslos auf dem Boden lagen.
    „Da liegen ja zwei Menschen!“, stieß ich entsetzt hervor und wollte gerade meine Tür aufstoßen, um hinzulaufen, als Phoebes Hand mich grob zurückzog.
    „Vielleicht ist das eine Falle“, zischte sie. „Die Vampire wollen uns offenbar doch noch töten.“
    Ich überlegte kurz. Jack hatte nicht den Anschein gemacht, als würde er mich anlügen. Doch was wusste ich schon? Vielleicht hatte er mich irgendwie manipuliert, sodass ich ihm plötzlich vertraute, obwohl ich gesehen hatte, wie er die beiden Frauen auf gnadenlose Weise gejagt und angegriffen hatte. „Aber wir können sie doch nicht dort liegen lassen?“, flüsterte ich.
    Phoebe verzog gequält ihr Gesicht. „Du hast ja recht. Aber ich glaube diesen Blutsaugern einfach nicht. Vielleicht hast du es nicht gemerkt, doch ich habe gesehen, wie der erste Vampir, der mit dir gesprochen hat, immer wieder Blicke zurückgeworfen hat, als er zurück auf der Lichtung war. Und er wirkte nicht gerade erfreut. Er hat es auf dich abgesehen, glaub mir.“
    Dann also Aiden. Wieder dachte ich darüber nach, wie er sich in meiner Gegenwart verhalten hatte. Er hatte mehrmals gesagt, dass er von meinem Blut trinken wollte. Vielleicht war nur er uns gefolgt, um uns nun eine Falle zu stellen. Verdammt, was sollten wir bloß tun?
    „Du bleibst hier sitzen“, murmelte ich.
    Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Mein Herz begann lautstark zu schlagen, als ich die Autotür aufstieß.
    „Nein, Quinn!“ Phoebes Blick war flehend.
    Doch ich schüttelte den Kopf. „Ich kann die Leute dort nicht einfach zurücklassen. Dann wären wir doch nicht besser als die Vampire, oder? Und wenn er uns unbedingt angreifen will, kann er das auch, wenn wir bereits zu Hause sind. Wir haben uns längst in Gefahr gebracht, nun kennen sie uns. Wir haben keine andere
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