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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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„Lass sie in Frieden.“
    „Was? Ich bin hungrig. Nur wenige Schlucke, dann kannst du sie haben.“
    „Sie ist eine Hexe. Wenn du sie anfasst, verwandelt sie dich wahrscheinlich in eine Spinne“, warnte Jack seinen Freund. „Das willst du doch nicht.“
    „Ach, und was willst du dann von ihr? Hast dich gerade an den beiden Weibern sattgetrunken und klebst nun an der kleinen Hexe. Lass mich doch auch mal. Sie verströmt so einen würzigen, scharfen Geruch. Ich will ihr Blut nur ausprobieren.“
    „Nein.“ Jacks Stimme klang so endgültig, dass Aidens Blick sich verfinsterte. „Ich möchte mit ihr sprechen. Interessiert es dich denn nicht, was es für andere übersinnliche Wesen auf der Erde gibt?“
    „Also willst du sie kennenlernen.“ Auf Aidens Gesicht bildete sich ein bösartiges Grinsen. „Na dann, viel Spaß kleine Hexe. Der Vampir hat ein Auge auf dich geworfen. Hoffentlich interessiert dich seine herzzerreißende Lebensgeschichte.“
    Während ich nur kurz mit den Augen blinzelte, löste er sich in Luft auf, und erschien einige Meter entfernt auf der Lichtung bei den anderen Vampiren, um sich nun ebenfalls über die armen Menschen herzumachen.
    „Tut mir leid“, flüsterte Jack und betrachtete mich plötzlich auf eine völlig andere Art und Weise. War das etwa Sanftheit, das dort in seinen dunklen Augen flackerte? „Aiden kann manchmal etwas schroff sein. Er ist in Wirklichkeit nicht so.“
    Zum ersten Mal traute ich mich, die Frage zu stellen, die mir auf dem Herzen lag. „Was ist mit den Menschen dort auf der Wiese? Werden sie sterben?“
    Erneut erklang ein verstörendes Keuchen auf der Lichtung. Eine der Frauen war aufgewacht. Das musste sich für sie wie ein Albtraum anfühlen, der nicht aufhören wollte.
    Jacks Gesicht wirkte mit einem Mal verschlossen. „Nein“, murmelte er. „Sie werden nicht sterben. Doch wir müssen uns schließlich auch irgendwie ernähren. Und wir bringen sie ja nicht um. Jedenfalls tue ich das nicht.“
    Und dennoch war es schrecklich.
    Er schien die Abneigung in meinem Blick zu sehen, denn er zuckte hilflos mit den Schultern. „Menschen ernähren sich von Tierfleisch. Wir ernähren uns von Menschenblut. Ich erkenne da keinen allzu großen Unterschied.“
    Da ich noch nicht wusste, ob ich auch Teil seiner Ernährung werden sollte, wollte ich nicht einfach zustimmen. Außerdem verspürte ich eine tiefe Anteilnahme für diese Frauen, die dort auf so respektlose und brutale Weise als Mahlzeit dienten.
    „Wie heißt du?“, fragte er plötzlich.
    Sollte ich ihm meinen richtigen Namen verraten? Oder hatte der unverkennbare Geruch meines Blutes mich bereits so sehr verraten, dass er mich sowieso überall aufspüren konnte? Ich nahm mir vor, diesem seltsamen Vampir eine Chance zu geben. „Quinn“, flüsterte ich.
    „Quinn“, wiederholte er leise. „Der Name passt zu dir.“ Dann hielt er mir seine Hand hin. „Ich heiße Jack.“
    Ich starrte seine Hand dermaßen verängstigt an, dass er sie mit einem belustigten Lächeln wieder zurückzog. „Ich sollte mich nicht wundern, dass du nach der Aktion da vorne solch eine Angst vor mir hast.“ Hm, die Angst hätte ich wahrscheinlich auch, wenn ich die Aktion nicht mitbeobachtet hätte. Doch ich hielt einfach die Klappe und starrte ihn weiterhin stumm an.
    „Du bist also eine Hexe? Hast du irgendwelche Kräfte? Oder brauchst du einen Zauberstab, um deine Kräfte anwenden zu können?“
    Mit seiner letzten Frage entlockte er mir ein leises Lachen. Ich antwortete wesentlich entspannter: „Nein, nein. Die Kräfte sind ein Teil von mir. Das wäre ja ganz schön armselig, wenn ich andauernd mit einem Stab herumfuchteln müsste.“ Na ja, es war auch ganz schön armselig, dass ich gar keine Kräfte mehr besaß und trotzdem noch wie eine Hexe roch, doch das behielt ich lieber für mich.
    „Was hast du hier im Wald gemacht?“
    Ich warf einen Blick auf den Korb mit den Kräutern, der noch immer hinter dem Baum stand, als wäre nichts passiert. Dankbar dafür, dass Phoebe ihn nicht mitgenommen, sondern einfach stehen gelassen hatte, wies ich mit meiner Hand auf den Korb. „Ich war Kräuter sammeln.“
    Im ersten Moment schien Jack mir nicht zu glauben, doch dann bemerkte er den Korb aus Weide ebenfalls. „Du warst tatsächlich Kräuter sammeln? Und wofür?“
    Ich hob abwehrend meine Hände. „Eine Hexe verrät ihre Geheimnisse nicht.“ Insbesondere dann nicht, wenn sie die Kräuterlektüren, die ihr ihre Mutter
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