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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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aufgebrummt hat, nicht gelesen hat. Sonst hätte ich ihm vielleicht eine bessere Ausrede liefern können.
    Er begann zu lachen. Dabei erkannte ich, dass auch Vampire Lachfältchen um die Augen herum haben konnten. Das war irgendwie beruhigend, auch wenn ich nicht wirklich erklären konnte, aus welchem Grunde ich dieses Gefühl hatte.
    Von dem neuen Vertrauen, das ich zu ihm gefasst hatte, beflügelt, fragte ich plötzlich: „Lässt du mich nun gehen?“
    Jack zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Ja, natürlich. Tut mir leid, wenn Aiden dir so viel Angst und Ärger bereitet hat. Ich werde dafür sorgen, dass die anderen dich in Ruhe gehen lassen.“
    „Danke.“
    „Und zauberst du dich nun nach Hause?“ Er wirkte ernsthaft neugierig.
    „Nein.“ Ich lächelte. „Ich bin mit meinem Wagen hier.“ Und mit meiner Schwester, die sich noch immer hinter den Büschen versteckt.
    „Dann wünsche ich dir – oder sollte ich besser euch sagen – eine gute Heimfahrt!“ Er nickte in Phoebes Richtung.
    „Wie? Dann wusstest du die ganze Zeit…?“ Erstaunt starrte ich ihn an. Er hatte nichts gesagt. Warum?
    Er zuckte mit den Achseln, grinste leicht, und spazierte anschließend mit gemächlichen Schritten zurück zu den anderen Vampiren. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, bis Phoebe wieder neben mir auftauchte.
    „Ach, du höllische Gans! Das war ja mal aufregend!“ Phoebes Stimme klang vor Nervosität noch höher als sonst. Sie blickte mich fast schon ehrfürchtig an. „Du hattest ja gar keine Angst?!“
    „Natürlich hatte ich Angst“, raunte ich. „Komm, lass uns lieber verschwinden, bevor sie wieder auftauchen.“
    Sie nickte hektisch, schnappte sich in Windeseile den Korb und nahm meine Hand, damit wir uns auf den entgegengesetzten Weg machten. Als sie ihr Handy aus ihrer Jackentasche herausnahm, um es anzuschalten, fiel die Taschenlampe plötzlich heraus und landete auf der Erde. Ihr Licht flackerte, dann normalisierte es sich. Die Batterien schienen wieder zu funktionieren.
    „Meinst du, das waren unsere Kräfte?“, wisperte Phoebe und lachte leise.
    „Vielleicht“, lächelte ich, und hob die Lampe vom Boden auf. Vorsichtig entfernten wir uns von der Lichtung und hofften bloß, dass die Vampire sich nicht plötzlich anders entscheiden würden.

Kapitel 3
    Als wir etwa eine Viertelstunde später den khakigrünen Jeep Wrangler unserer Mutter erreichten, waren wir völlig außer Atem. Mit zitternden Händen kramte ich den Schlüssel aus meiner Manteltasche und brauchte mehrere Anläufe, bis ich damit die Tür des Wagens öffnete. Danach packte Phoebe den Korb mit den giftigen Kräutern in den Kofferraum, kam zu mir herüber und nahm mir die Autoschlüssel ab.
    „Lass mich fahren, dir geht’s nicht gut.“
    Ich nickte, eilte auf die andere Seite des Autos und stieg ein. Dann schaltete ich endlich die Taschenlampe aus. So, das war ein langer und beschwerlicher Weg gewesen.
    „Vampire“, murmelte ich ungläubig, als Phoebe auch eingestiegen war.
    „Hm?“ Sie drehte sich zu mir um und zog die Augenbrauen hoch, während sie ihren Sicherheitsgurt anlegte. „Was ist los?“
    „Seit wann gibt es Vampire? Hast du davon gewusst? Warum hat uns Mutter nie über sie aufgeklärt?“
    „Also…“ Sie senkte schuldbewusst den Blick. „Samuel hat mir früher häufig Geschichten über sie erzählt. Ich habe sie ihm natürlich nicht geglaubt, doch irgendwie schien er wirklich viel über sie zu wissen.“
    „Samuel?“, fragte ich überrascht. „Aber der spricht doch heutzutage gar nicht mehr mit uns.“
    Mit meinem Bruder Samuel hatte ich nur wenig zu tun. Er war ein Einzelgänger, immer stets darauf bedacht, nicht zu viel von sich zu geben. Nur Savannah schien einen guten Umgang mit ihm zu pflegen, doch im Großen und Ganzen benutzte sie ihn meistens, damit er ihr irgendwelche Gefallen erwies. Noch heute Morgen hatte sie ihn herumkommandiert, um die Gästezimmer für die Brandons herzurichten.
    „Weißt du, Samuel ist ein total netter Kerl“, erklärte Phoebe. „Auch wenn er vielleicht in letzter Zeit kaum noch etwas mit uns unternimmt, heißt das nicht, dass er sich nicht immer und überall um uns sorgt. Und vor vielen Jahren, als du noch klein warst und noch nicht mal sprechen oder laufen konntest, spielte er immer mit mir, erzählte mir Gruselgeschichten, woraufhin ich solche Angst bekam, dass ich ihn nachts regelmäßig darum bat, unter meinem Bett und in den Schränken nach Monstern, Vampiren oder
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