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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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ist zu spät.“
    Und da hatte sie recht.
    Im nächsten Moment schwang die Eingangstür auf und Savannah trat heraus. „Verdammt, wo habt ihr gesteckt? Mutter hat mir fast den Hals umgedreht!“, fauchte sie, und fuhr sich mit ihrer rechten Hand durch die langen lichtblonden Locken, die so aussahen, als hätte Savannah die letzten Stunden nur noch damit verbracht, sich die Haare zu raufen. Ihre Wangen waren rotangelaufen, und ihre Augen blickten uns glasig und funkelnd zugleich an. Hatte sie etwa geweint?
    Sogleich wurde sie grob zur Seite geschoben und vor uns stand unsere große, schlanke Mutter, Cate Donovan, die uns kalt musterte. „Wo zur Hölle habt ihr gesteckt?“ , wisperte sie langsam und betonte dabei jedes Wort einzeln.
    Phoebe senkte reumütig den Blick, woraufhin ich mit einem unsicheren Lächeln erklärte: „Wir sind angegriffen worden. Von Vampiren.“ Das war zwar ein bisschen geflunkert, doch immer noch besser als alles andere.

Kapitel 4
    „Vampire!“, keuchte Makayla Brandon, eine zierliche Frau in den Vierzigern, deren kastanienbraunen Haare zu einem strengen Dutt hochgebunden waren. Als wir noch Kinder waren, hatte Phoebe mir immer erzählt, dass dort Vögel nisten würden – und ich hatte ihr geglaubt. Ihre Tochter, Bailey, die genauso knochig war wie sie selbst, saß neben ihr auf dem Sofa und fächelte ihr mit einer Gartenzeitschrift Luft zu.
    Phoebe und ich saßen auf Klappstühlen daneben und konnten uns ein Lächeln knapp verkneifen. Wir hatten es geschafft. Die Aufmerksamkeit war von uns abgelenkt. Uns erwartete kein Hausarrest und kein Ärger. Ich hätte fast gejubelt. Doch dann setzte ich wieder den verstörten Blick auf, den ich von Anfang an geboten hatte.
    Samuel war mit Makayla Brandons Ehemann, Walter, losgegangen, um die beiden Frauen aus dem Auto zu tragen, und unsere Mutter saß auf ihrem Lieblingssessel, starrte Phoebe und mich aus zusammengekniffenen Augen an, während Savannah Tee einschenkte und Plätzchen reichte.
    „Wie haben sie ausgesehen?“, fragte Bailey leise in unsere Richtung. „In Hollywoodfilmen sehen sie ja meistens ganz gut aus.“
    „Oder glitzern“, nickte Phoebe und grinste kurz, um sich dann wieder zu fassen und so ernst wie nur möglich auszuschauen.
    „Sie müssen fürchterlich aussehen!“, schrie Makayla Brandon und schüttelte angewidert ihren ganzen Körper. „Du musst dir nur ihre Fangzähne vorstellen und das viele Blut, das an ihren Haaren und an ihrem Gesicht klebt! Sie sind Monster! Sie haben kein Herz und kennen kein Gewissen!“
    „Wie viele waren sie?“, unterbrach unsere Mutter die aufgewühlte Frau. „Warum haben sie euch nichts getan?“
    „Fünf“, antwortete Phoebe. „Sie waren insgesamt fünf. Nur zwei von ihnen haben mit Quinn gesprochen, die anderen haben die Frauen weiter gefoltert. Ich hatte mich währenddessen in Sicherheit gebracht. Aber Quinn haben sie noch erwischt.“
    „Also, Quinn, warum haben sie dir nichts getan?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Mutter. Doch ich glaube, dass sie etwas gerochen haben. Sie haben sofort gewusst, dass mein Blut anders war.“
    „Ach nein?“, stieß Mrs Brandon erstaunt hervor. „Sie haben gewusst, dass du eine Hexe bist?“
    Ich nickte. „Ja, ich denke schon.“
    „Du hast es ihnen doch nicht etwa bestätigt?“, fragte meine Mutter. Ihre Stimme war plötzlich laut und schneidend.
    Ehe ich ihr antworten konnte, betraten Samuel und Walter Brandon das Zimmer. Jeder von ihnen trug eine der beiden Frauen in seinen Armen.
    Samuel wirkte neben dem kleinen Mr Brandon, der immer gebückt herumlief, noch größer und schlanker. Seine kurzen blonden Haare fielen ihm in die Stirn und seine dunklen Augenbrauen ließen seine himmelblauen Augen umso leuchtender erscheinen. Er warf unserer Mutter einen absichernden Blick zu, die kurz nickte, dann brachte er die Frau in unser Wohnzimmer.
    Er legte sie auf den orientalischen Teppich, der am anderen Ende des Raums vor dem Kamin lag, und schürte anschließend das Feuer mit einem Haken aus Metall. Daraufhin kehrte Samuel zurück zur Sitzgruppe und ließ sich neben unserer Mutter auf dem Parkettboden nieder.
    Mr Brandon tat es ihm nach und legte die braunhaarige Frau ebenfalls auf den Teppich. Dann kam er röchelnd zurück und setzte sich neben seine Ehefrau aufs Sofa.
    „Wie geht es Ihrem Sohn, Tyler?“, fragte Phoebe höflich. „Ist er diesmal nicht nach Bethel mitgekommen?“
    „Doch, natürlich“, antwortete
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