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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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Makayla Brandon mit einem heftigen Nicken. „Aber du weißt ja, wie Jungen in seinem Alter sind. Er hat sich oben im Gästezimmer eingeschlossen und spielt irgendetwas auf seinem Laptop.“
    Unsere Mutter stöhnte. „Makayla, wie oft habe ich dir gesagt, dass du ihm diesen technischen Schrott nicht kaufen sollst?! So etwas gehört nicht zu unserer Kultur. Jungen in seinem Alter müssen erst einmal die keltische Schrift erlernen, bis sie sich dann ihren eigenen Interessen widmen dürfen. Mein Sam“, sie wies auf Samuel, der mit rotangelaufenem Gesicht neben ihr saß, „hat bereits mit sieben Jahren alle Bücher unserer Vorfahren lesen können! Wie viel kann schon Tyler lesen? Eine Seite, wenn überhaupt?“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Mrs Brandon machte einen beschämten Eindruck. „Ich habe es ja versucht. Doch in der Schule verpassen sie ihm eine Gehirnwäsche. Du glaubst ja nicht, wie schwierig es heutzutage ist, den Kindern so etwas beizubringen.“
    „Doch, das weiß ich.“ Unsere Mutter lächelte eiskalt. „Ich habe schließlich vier Kinder großgezogen. Dein Tyler ist nur ein Jahr jünger als Quinn. Daher verstehe ich sehr wohl, wie wichtig es für uns ist, den Kindern den richtigen Weg zu weisen. Aber lassen wir diese Diskussion. Heute Abend müssen wir uns um wichtigere Dinge kümmern.“ Sie wandte sich ab, nahm ihr rotes Brillenetui, das auf dem Couchtisch lag, und stand auf, um zum Kamin hinüberzugehen. Dort kniete sie sich auf den Teppich, woraufhin ihr schwarzer Leinenrock sich wie eine Decke unter ihren Beinen ausbreitete. Sie setzte ihre Brille auf und inspizierte die Wunden der Frauen, schüttelte gereizt den Kopf und richtete sich dann wieder auf. „Savannah, erhitze mehrere Töpfe Wasser auf dem Herd. Dann bring mir noch zwei Gläser von dem Honig, den ich heute Morgen gekauft habe.“ Sie richtete sich an Samuel, der vier Schnapsflaschen und zwei Flaschen ihrer Kräutertinkturen aus dem Keller holen musste. Anschließend warf sie einen prüfenden Blick auf Phoebe. „Habt ihr die Kräuter im Wald gefunden?“
    Phoebe nickte. „Ja, sie sind noch im Kofferraum des Wagens.“
    „Dann weißt du ja, was du tun musst.“ Unsere Mutter nahm ihre Brille wieder ab, schnappte sich das Haargummi, das sie immer um ihr rechtes Handgelenk trug, und band ihre schulterlangen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. „Quinn, was ist mit dir? Du wirkst so blass. Geht es dir gut?“
    Phoebe, die gerade von ihrem Stuhl aufgestanden war und zur Tür hinausgehen wollte, hielt in ihrer Bewegung inne. „Das habe ich ja völlig vergessen. Sie ist im Wald hingefallen und hat sich verletzt.“
    „Ach ja?“ Mutter eilte mit schnellen Schritten auf mich zu, krempelte meine Jeans hoch und begutachtete die Wunde auf meinem Knie. Dabei stieg mir ihr unverwechselbarer Duft in die Nase. Sie roch immer nach angezündeten Streichhölzern und nasser Lavendelseife. „Das sieht nicht so schlimm aus. Das kannst du auch selber desinfizieren, habe ich recht?“ Sie betrachtete mich abwartend.
    „Natürlich“, sagte ich. „Ich gehe ins Bad und kümmere mich sofort darum.“
    „Gut.“ Sie sah mich weiterhin auf diese seltsame Art und Weise an. „Doch erzähl mir vorher, was diese Vampire zu dir gesagt haben. Wort für Wort.“
    Was wollte sie denn von mir? Dass ich ihr alles noch einmal vorspielte?
    „Sie haben gesagt, dass ich anders rieche“, begann ich, und wurde prompt unterbrochen.
    „Wie anders?“
    „Das haben sie nicht erwähnt.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Es war einfach seltsam. Dieser Geruch schien sie davon abzuhalten, mir etwas anzutun. Sonst wäre ich wahrscheinlich genauso geendet wie diese beiden Frauen dort.“
    Makayla Brandon, die nun ebenfalls beim Kamin stand und mit ihrer Tochter die Frauen bestaunte, rang entsetzt nach Atem. „Das ist ja schrecklich! Diese Vampire sind Barbaren!“ Wimmernd legte sie ihrer Tochter die Hand vor die Augen und zog sie dort weg. „Sieh nicht hin, Spätzchen, das ist nicht gut für dich!“
    „Haben die Vampire begriffen, dass du eine Hexe bist?“, fragte Mutter schroff. „Nun antworte endlich!“
    Ich schluckte. Wie sollte ich ihr bloß erklären, dass ich keine andere Möglichkeit besessen hatte, als ihnen die Wahrheit zu sagen? Sie sah so aus, als würde sie mich gleich in Stücke reißen wollen.
    Noch bevor ich zu einer stammelnden Antwort ansetzte, stand sie ruckartig auf und stöhnte laut. „Quinn! Ich habe dir immer gesagt, dass unsere
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