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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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Geschichte ein Geheimnis bleiben muss! Dann erzählst du sie auch noch Vampiren!“
    Was hätte ich denn sonst tun sollen? Mich auffressen lassen? „Nein, ich habe ihnen nichts davon erzählt!“, log ich plötzlich. „Sie haben es selbst gemerkt! Was kann ich denn dafür?“
    „Ich bin enttäuscht von dir“, fauchte Mutter.
    Walter, der noch immer auf dem Sofa hockte, wirkte peinlich berührt. Er sah beschämt auf seine Schuhe, während seine Frau und seine Tochter den Raum längst verlassen hatten, um nicht noch weitere Zeit mit den bewusstlosen, blutverschmierten Frauen verbringen zu müssen.
    Ich hätte Mutter am liebsten widersprochen, doch ich wusste, dass das alles nur noch schlimmer gemacht hätte. Also biss ich mir auf die Zähne und starrte eine ihrer blonden Haarsträhnen an, die sie beim Zusammenbinden vergessen hatte.
    „Du wirst jetzt hinauf in dein Zimmer gehen und darüber nachdenken, was du getan hast, Quinn. Ich will dich bis zum Morgengrauen nicht mehr sehen. Erst wenn du begriffen hast, was du unserer Gemeinschaft Schreckliches angetan hast, wirst du wieder herauskommen und dich bei uns allen entschuldigen.“
    Ich lasse mich nicht provozieren, dachte ich. Ich lasse mich nicht provozieren. Schön ruhig bleiben.
    „Was hätte ich denn tun sollen?“, konnte ich mir dann doch nicht verkneifen. „Sie an mir trinken lassen?“
    Sie schnaubte abfällig. „Natürlich! Die Gemeinschaft kommt immer zuerst! Du kannst doch nicht einfach deine ganze Familie und deine ganzen Freunde in Gefahr bringen, nur weil du dein eigenes Leben retten willst! Wie selbstsüchtig bist du eigentlich?“
    Wow. Ich hatte gedacht, dass sie mich nach all den Jahren nicht mehr verletzen konnte. Doch ich hatte mich geirrt.
    „Lass es gut sein, Mutter“, murmelte ich. „Ich habe schon begriffen.“ Ich stand auf und rannte aus dem Wohnzimmer, ehe sie noch ein weiteres Wort an mich richten konnte.
    Im Flur stieß ich fast mit Savannah zusammen, die in ihren Händen die Honiggläser und mehrere Löffel balancierte. Sie funkelte mich wütend an und rief: „Geht’s noch langsamer, Quinn?“
    „Reg dich ab, Van!“, entgegnete ich, und erntete dafür noch einen weiteren verärgerten Blick. Sie hasste diesen Spitznamen. Daher verwendete ich ihn so oft ich konnte.
    Ich lief an ihr vorbei und eilte die Treppe hinauf, um zu meinem Zimmer zu gelangen, das im ersten Stock neben dem Badezimmer lag. Als ich die Tür zu meinem Zimmer aufstieß, öffnete sich gleichzeitig die Tür des Gästezimmers.
    Tyler Brandon lugte dahinter hervor und begann zu lächeln, sobald er mich bemerkte. „Ah, Quinn. Dachte ich’s mir doch, dass ich deine Stimme gehört habe.“
    „Verzieh dich, Tyler“, stöhnte ich und wollte gerade mein Zimmer betreten, als er neben mir auftauchte, seine Hände hervorschossen und meine Schultern gegen den Türrahmen drängten.
    „Ich habe dich vermisst“, raunte er.
    „Lass mich los!“
    „Ach, komm schon. Ich habe mich so sehr auf deine Begrüßung gefreut. Willst du mir denn nicht irgendwie entgegenkommen?“ Sein Gesicht näherte sich und seine Zunge blitzte zwischen seinen Lippen hervor.
    Bevor er mir einen Kuss geben konnte, trat ich ihm in den Bauch. Er krümmte sich zusammen und stöhnte. „Das war echt unfair!“
    „Wenn du ausnahmsweise mal nett gewesen wärst, hättest du heute vielleicht ein paar Worte mit mir wechseln können. Doch diese Chance hast du dir nun echt versaut. Nun hau ab, Tyler.“
    Er blinzelte traurig und wollte etwas sagen, doch ich schlug die Tür vor seiner Nase zu.
    Seufzend schwankte ich zu meinem Bett, das in der Mitte des Zimmers stand, und ließ mich auf die weiche Matratze fallen.
    Das war wirklich ein mieser Tag. Und er sollte noch lange nicht vorbei sein.

Kapitel 5
    Nachdem ich in eine blaue Jogginghose und ein weißes T-Shirt geschlüpft war, schaltete ich das Licht in meinem Zimmer an und betrachtete das Chaos, das ich zuvor zurückgelassen hatte. Die Kommodentür stand weit offen, während mehrere Kleidungsstücke aus dem Schrank hervorquollen und den Parkettboden bedeckten. Auf meinem Schreibtisch lagen alle Bücher, Hefte und Stifte aufgetürmt zu einem riesigen Konstrukt, das jederzeit zusammenbrechen konnte. Und auch meine Bettdecke lag zur Hälfte auf dem Boden, während mein Kopfkissen in der Mitte des Einzelbettes thronte, weil ich es vorhin herangezogen hatte.
    Die Luft in dem kleinen, engen Raum war stickig. Normalerweise hinterließ ich mein Zimmer nie
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