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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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seinen Freund an, wohl wissend, dass genau dies Connor widerfahren war.
    »Ich denke auch nicht daran, Euch zu folgen«, fügte Frethmar ruhig hinzu, die auf ihn gerichtete Klinge ignorierend.
    »Mein Volk erwartet mich, dicker Mann«, sagte Laryssa eiskalt.
    »Mmmh. Eine Axt, ein Schwert und einige wenige Pfeile gegen vier bestens ausgerüstete Gardisten im Harnisch«, sagte Balger. »Bevor ihr eure Waffen gezückt habt, seid ihr tot. Das wollt ihr bestimmt nicht, oder? Nein, ich glaube nicht. Auch euer Freund Darken hat sich gegen den Tod und für ein Leben bei mir entschieden.«
    Niemand bemerkte die Blicke, die Agaldir und die Frau an Darius’ Seite sich zuwarfen.
    Dann änderte sich alles.
     
     
     
     
     

28. Kapitel
     
    Murgon wischte mit der Spitze seines Zeigefingers über das Schlüsselloch, als liebkose er das, wonach er so eifrig gestrebt hatte.
    Bluma hielt den Atem an.
    Katraana neben ihr ging es offensichtlich nicht anders.
    Es wurde kühler in der Halle.
    Es war, als halte Unterwelt den Atem an.
    Murgon steckte den Schlüsselbart vorsichtig in die dafür vorgesehene Öffnung.
    Bluma atmete schwer und Furcht erfasste sie. Katraana starrte ihren Vater an.
    Vom Artefakt ging eine bebende Schwingung aus, als wehre es sich – nein, es konnte auch Freude bedeuten. Murgon sah Bluma an. »Was ist, wenn der Schlüssel jetzt abbricht?«
    Um Haaresbreite hätte die Barb gelacht. Liebe Güte, vertraute dieser mächtige Dunkelelf seinen eigenen magischen Fähigkeiten so wenig? Überhaupt wirkte der Dunkelelf wie ein Junge, der sich seinen ersten Traum erfüllt, egal welcher es auch sei.
    Murgon drehte den Schlüssel und die Wände des Saals veränderten unversehens ihre Farbe. Hatten sie zuvor braun oder schwarz geschimmert, überzog sie nun ein Licht, das auf einer tiefer liegenden Ebene berauschend wirkte. Sanft irrisierende Facetten unterschiedlicher Pastellfarben, angenehm ineinander verwoben und friedvoll. Als wolle das Artefakt dem Schlüsselmeister jegliche Furcht nehmen.
    Das Summen verstärkte sich und schwang auf einer sanften Wellenlinie, die Bluma dazu brachte, Murgon verträumt zuzusehen. Alle Angst fiel von ihr ab. Freude stieg in ihr auf. Eine Freude, die jede Wissbegierde überstieg. Es war, als nehme man das erstemal Kontakt mit einem guten Freund auf. Sogar Katraana schien es so zu gehen, denn ihr schwarzes Kleid schimmerte plötzlich sanft grau und um ihren Körper schlangen sich feine Rauchwolken in den Farben der Wände.
    Das Gesicht der Dunkelelfe war weich geworden und Bluma erkannte unter der kalten Schale eine junge Elfe, die ein Schicksal mit sich trug, welches sie noch nicht verarbeitet hatte.
    Bluma dachte an Darius und daran, wie sie ihm demnächst entgegen treten würde. Groß, schwarz und wunderschön. Er würde knurren und sie in seine mächtigen Arme nehmen. Sie würden Mythenland beben lassen.
    Ein klickendes Geräusch ertönte, als falle in der Kiste etwas zu Boden. Murgon starrte vor sich hin. Seine Finger glitten sanft über das beschädigte Holz und er murmelte: »Wenn ihr die Wächter seid, erinnert euch daran, dass ich euch stets treu war.«
    Er öffnete den Deckel.
    Drei Augenpaare blickten hinein.
    Die Kiste war leer.
    LEER!
    Nichts geschah, nichts!
    Murgon schloss den Deckel und öffnete ihn erneut, als hoffe er, dass sich dadurch etwas ändere. Er blickte mit einem hilfesuchenden Blick erst Bluma an, dann Katraana. Hektisch schüttelte er den Kopf. Seine Lippen bebten. »Das ... kann ... nicht sein.«
    Erneut schlug er den Deckel zu, diesmal hart und voller Zorn. Er öffnete ihn wieder. »Ich weiß, dass ihr auf mich gewartet habt. Wächter, zeigt euch!«
    Katraana flüsterte: »Vielleicht sollten wir Gwenael zu uns holen. Ich finde, sie sollte jetzt hier sein.«
    Murgon fuhr herum. Sein Gesicht wirkte verzweifelt. »Verdammt, Gwenael ist tot!«
    Katraana sah aus, als habe sie ein Geschoss getroffen. »Tot?«, hauchte sie.
    »Ja, verflucht! Sie war keine gute Schwester. Sie hat mich verraten!«
    »Verraten?«
    »Sie hat mich verlacht. Sie hat mich einen Feigling genannt!«
    Katraanas Kleidfarbe veränderte sich. Aus dem milden Grau wurde ein bitteres Schwarz, welches fast ölig schimmerte. » Du hast sie getötet?«
    Murgon winkte ab. »Das spielt jetzt keine Rolle. Begreifst du nicht? Ich wurde wegen eines leeren Holzkastens nach Unterwelt getrieben. Alles für einen leeren Holzkasten.«
    »Er ist nicht leer«, murmelte Bluma. »Wäre er das, würde sich nicht
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