Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
sich und Samen rieselte aus dem Wurzelwerk, der Samen für eine nächste Wareikengeneration .
    Wareikenholz war hart wie Stahl und in Dandoria ein begehrtes Gut. Vor allen Dingen deshalb, weil es sich mit Barbs gut handeln ließ. Sie wurden nie gierig, sondern forderten einfache Dinge wie Werkzeuge, Gefäße, landwirtschaftliche Gerätschaften und so weiter, was letzten Endes den Käufern billiger zu stehen kam, als hätten sie mit Münzen bezahlt.
    Das war einer der Gründe, warum man die Barbs in Ruhe ließ. Solange sie auf ihrer Insel Wareiken pflückten und zufrieden waren, verdiente man gut an ihnen. Ein Grund, stets wegzuschauen, wenn jemand fragte, ob es nicht an der Zeit sei, die Barbs und Fuure von den Leuten des großen Kontinents erobern zu lassen.
    Die Barbs waren tabu!
    Das wussten sie, weshalb sie auf große Profite verzichteten. Die Wareiken garantierten ihr Überleben und das damit verdiente Gut versicherte ihr leibliches Wohl. So konnten sie ihren alten Sitten und Gebräuchen folgen.
    Sie feierten oft und liebten gerne. Sie bekamen Kinder und beerdigten Freunde. Sogar mit den Grubentrollen verstanden sie sich, kleine hässliche Kerle, die Erz und Kohle aus den Bergstollen förderten. Einmal hatten sie ein gemeinsames Fest gefeiert, und es war ... nun ja ..., gar nicht so übel gewesen. Lediglich der trollige Gestank und die überlauten Fürze hatten manchem Barb die Feier etwas verleidet, doch darüber musste man hinweg riechen, wenn man fremde Gäste hatte, nicht wahr?
    Es war ein Geben und Nehmen, ein toleriertes Paradies mit eigenen Regeln und keinem Barb wäre eingefallen, dass diese Idylle eines Tages enden könnte.
     
     
    Bob war hilflos. Das machte ihm zu schaffen.
    Sein Inselvolk, die Barbs von Fuure, drehten durch.
    Kaum ein Tag verging, ohne dass es im Dorf eine Schlägerei gab oder man sich wegen Nichtigkeiten an die Kehle ging. Kaum eine Stunde verging ohne Zwist. Sogar die Kleinsten prügelten aufeinander ein.
    »Du bist der Häuptling der Barbs«, sagte Bama , sein Weib, und sie meinte damit, er müsse Ruhe und Kraft verkörpern. Es war seine Pflicht, hinter das Geheimnis der Missstimmungen zu kommen. Hinter den Grund, warum sich das Volk der Barbs so fremd und unbestimmt verhielt.
    » Mmpf «, murrte Bob. »Ja, Weib, ich bin der Häuptling, und am liebsten würde ich es nicht mehr sein. Das alles hier geht mir auf die Nerven. Am liebsten würde ich diese Insel verlassen ...«
    »... auf der wir seit Gedenken leben, die unsere Heimat ist. Und du willst weg hier, einfach so? Und deine Tochter Bluma , deinen Sohn Bamba und mich zurücklassen? Du willst uns alleine lassen? Was würde dann aus uns werden?«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Ja, du hast!«
    »Ich weiß nicht ...«
    »Und jetzt willst du nichts mehr davon wissen?«
    »Dann kommt ihr eben mit.« Bob hob die Achseln.
    Bama zog die buschigen Augenbrauen zusammen. Ihre kleinen Augen blitzten und ihre Mundwinkel zogen sich spöttisch hoch. »Aha – dann kommen wir eben mit. Und wenn nicht?«
    »Dann bleibt ihr eben hier.« Bob seufzte. Weiber! Sie machten alles kompliziert. Im Moment war wirklich keine gute Zeit für Probleme im eigenen Haus, davon gab es im Dorf genug. Er drehte sich um und ging zur Tür. Er zuckte zusammen, als ein Topf neben ihm an die Wand krachte.
    »Dann bleiben wir eben hier?!«, kreischte Bama. »Du willst abhauen und deine Familie alleine lassen? Du sagst das einfach so und lässt mich dann stehen, als sei ich ein dummes Kind?«
    »Ich weiß nicht – so – so habe ich das ja nicht gemeint«, stammelte Bob und im selben Moment ging ihm auf, dass er nun in seinem Haus gelandet war: Der Ärger , der wie ein giftiges Gas aus dem Boden zu sprießen schien und den Barbs von Fuure seit einem Mond zu schaffen machte. Und er wusste wirklich nicht, wie er das gemeint hatte. Es waren Worte gewesen, die über seine Lippen gekommen waren wie unbedachte Trollfürze.
    »Oh doch, Dicker! Genauso hast du das gemeint!«, zeterte Bama.
    »Wie?«
    »GENAUSO!«
    »Hab ich nicht!«, brüllte Bob zurück, der den Sinn eines genauso zu greifen versuchte. Nur einen Atemzug später standen sie sich Nase an Nase gegenüber, starrten sich in die Augen und zitterten.
    Gleich, dachte Bob, gleich wird Schreckliches geschehen! Dabei will ich doch gar nicht weg von Fuure. Dafür liebe ich meine Familie viel zu sehr! Das müsste Bama schließlich wissen, immerhin teilt sie schon ihr halbes Leben mit mir.
    Dieser Gedanke machte ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher